Am 22. November verkündete die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die in Deutschland die erkenntnisgeleitete Forschung und die freie Wissenschaft fördert, die vorläufigen Ergebnisse der DFG-Fachkollegienwahl.
Zuvor konnten rund 150.000 wahlberechtigte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler online über die Besetzung von 632 Plätzen in insgesamt 49 Fachkollegien für die Amtsperiode von 2020 bis 2023 entscheiden. Für das Fach Betriebswirtschaftslehre wurde in das Fachkollegium Wirtschaftswissenschaften die von vielen Universitäten vorgeschlagene Kandidatin der Paderborner Wirtschaftswissenschaften, Prof. Dr. Caren Sureth-Sloane, gewählt.
Für die insgesamt fünf zu besetzenden Ränge in diesem Gremium kandidierten 13 Professorinnen und Professoren von verschiedenen Universitäten. Caren Sureth-Sloane erhielt die meisten Stimmen und damit den ersten Rang. In der DFG-Pressemitteilung zum vorläufigen Wahlergebnis erläuterte DFG-Präsident Prof. Dr. Peter Strohschneider die Bedeutung der Fachkollegien für die Wissenschaft: „Die Fachkollegien sind konstitutiv für die qualitative Bewertung von bei der DFG eingereichten Förderanträgen. Im Unterschied zur vorangehenden Begutachtung durch fachlich hoch spezialisierte Peers rücken die Fachkollegien diese Förderanträge in einen breiteren Horizont von einander benachbarten Fächern. Zugleich gewährleisten sie durch ihr Urteil die Qualität des Begutachtungswesens und tragen wesentlich zu Akzeptanz der Förderentscheidungen der DFG bei. Und auch in der Wahl der Mitglieder der Fachkollegien durch die jeweiligen fachlichen Gemeinschaften der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verwirklicht sich die Selbstorganisation von Wissenschaft in Deutschland.“ Die offizielle Konstituierung der neu besetzten Fachkollegien ist in ihren jeweiligen ersten Sitzungen im Frühjahr 2020 geplant.
Caren Sureth-Sloane blickt ihrer anstehenden neuen Aufgabe in der deutschen Forschungsförderung mit Zuversicht entgegen: „Nun selber bei der wettbewerblichen Auswahl der besten Forschungsvorhaben mitwirken und die betriebswirtschaftliche Spitzenforschung weiter vorantreiben zu können, ist sowohl für meine Universität als auch für mich persönlich eine große Ehre und bedeutet auch eine neue spannende Herausforderung, auf die ich mich besonders freue.“
Pressemitteilung der DFG:
www.dfg.de/service/presse/pressemitteilungen/2019/pressemitteilung_nr_57/index.html
Weitere Informationen zum akademischen Werdegang von Prof. Dr. Caren Sureth-Sloane
Prof. Caren Sureth-Sloane forscht zu den Wirkungen der Besteuerung auf unternehmerische Entscheidungen, vor allem auf riskante Investitionsentscheidungen, sowie zur internationalen Unternehmensbesteuerung und Steuerkomplexität.
Sie studierte Wirtschaftswissenschaften, Englisch, Französisch und Chinesisch an der Universität Passau. Ab 1994 war sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bielefeld tätig, wo sie 1999 promoviert wurde und 2003 habilitierte. In den Jahren 2002 bis 2004 übernahm sie die Vertretung der Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Unternehmensrechnung/-besteuerung an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Paderborn. Seit 2004 hat sie dort die Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbes. Betriebswirtschaftliche Steuerlehre inne. Sie erhielt Rufe an die Karl-Franzens-Universität Graz, die Humboldt-Universität zu Berlin, die Goethe-Universität Frankfurt am Main und die Universität zu Köln.
Seit 2010 ist sie Gastprofessorin an der Wirtschaftsuniversität Wien und Principal Investigator im FWF-Graduiertenkolleg Doctoral Program in International Business Taxation (DIBT). Sie ist Gründungsmitglied des Arbeitskreises Quantitative Steuerlehre (arqus) sowie Mitglied in den Arbeitskreisen „Steuern“ und „Verrechnungspreise“ der Schmalenbach-Gesellschaft, zu deren Vorstand sie seit 2011 gehört und deren Vizepräsidentin sie seit 2019 ist. 2013 wurde Sureth-Sloane zum Ordentlichen Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaft und Künste ernannt. Sie ist Sprecherin des von der DFG geförderten Sonderforschungsbereiches TRR 266: Accounting for Transparency (www.accounting-for-transparency.de).
Ulrike Kropf, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften