Aus­tausch zu Chan­cen und Heraus­for­der­ungen der Nach­haltigkeits­berichter­stat­tung für Un­terneh­men in OWL

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Ökonom Prof. Dr. René Fahr unterstreicht bei der Veranstaltung der IHK Ostwestfalen den Einfluss von Regulationen auf Unternehmen und ihre Art zu wirtschaften

Ab 2025 werden wesentlich mehr Unternehmen als bisher dazu verpflichtet, nicht nur über ihre finanziellen Erfolge zu berichten, sondern auch ihr Engagement in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) zu dokumentieren. Die umfangreichen Berichtspflichten der Europäischen Union stellen insbesondere die kleinen und mittelständischen Betriebe in Ostwestfalen vor erhebliche Mehraufwände. Am vergangenen Donnerstag diskutierten deshalb rund 130 Teilnehmende aus Wirtschaft, Netzwerken, Kammern und Hochschulen in der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld über Lösungsansätze, Herausforderungen und Chancen hinsichtlich Transparenz, Vertrauen und langfristigen Unternehmenserfolgen. Der Austausch wurde von der OstWestfalenLippe GmbH sowie den IHKs Ostwestfalen und Lippe in Kooperation mit der Gilde GmbH, InnoZent OWL, PricewaterhouseCoopers, der Volksbank Bielefeld Gütersloh und der Universität Paderborn veranstaltet.

„Früher ging es in der Wirtschaft klassisch um das passende Geschäftsmodell, Finanzierung, Einkauf und Verkauf. Diese Art zu Wirtschaften funktioniert so nicht mehr.“ Für Prof. Dr. René Fahr von der Universität Paderborn ist klar: Die Wirtschaft läuft nur, wenn Gesellschaft und Umwelt es zulassen. „Sobald es hier Unruhe gibt, müssen auch Unternehmen ihr Geschäftsmodell überdenken und ihre Unternehmensstrategie anpassen.“ Damit unternehmerisches Fehlverhalten minimiert und nachhaltiges Wirtschaften gefördert wird, hat die Europäische Union mit den Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) einen Regelkatalog vorgelegt, der Unternehmen zu mehr Transparenz und Vergleichbarkeit verpflichtet.

Aber sind mehr Kennzahlen wirklich hilfreich? Wie werden nachhaltige Aktivitäten in internen Systemen objektiv gemessen? Wie kann man Mitarbeiter*innen dazu motivieren, ESG-Best-Practices in ihre Arbeit zu integrieren? Und wie beeinflussen Nachhaltigkeitsziele und -prinzipien die Steuerplanung und -strategie eines Unternehmens? Zu diesen und anderen Fragen forscht an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften bereits seit vier Jahren der Sonderforschungsbereich TRR 266 Accounting for Transparency. Am 13. Juni veranstaltet der Sonderforschungsbereich gemeinsam mit der Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft e.V. in Mannheim das Forum Grüne Transparenz oder Datendschungel? – ESG-Herausforderungen in Berichterstattung und Besteuerung. Dort werden wichtige Fragen rund um Berichterstattung, Besteuerung, Controlling und Unternehmenstransparenz mit Referent*innen aus Praxis, Regulierung und Politik in großer Runde gemeinsam diskutiert.

Weitere Informationen zum Forum: https://www.accounting-for-transparency.de/forum-2023/

Foto (OWL GmbH): Umwelt, Soziales, Unternehmensführung: Über die sogenannte Corporate Sustainability Reporting Directive der EU-Kommission haben am Donnerstag Simon Gröger (GILDE GmbH), Ulrich Tepper (IHK Ostwestfalen), Ulrike Künnemann (InnoZent OWL), Matthias Carl (IHK Lippe), Julian Grenz (Benteler), Ralf Reckmeyer (Volksbank Bielefeld-Gütersloh), Lennart Gorholt (Phoenix Contact), Theres Schäfer (PwC), Wolfgang Marquardt (OstWestfalenLippe GmbH), Volker Voelcker (PwC) und Prof. Dr. René Fahr (Universität Paderborn) diskutiert.

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Prof. Dr. René Fahr

Faculty of Business Administration and Economics

Wiss. Direktor des Experimentallabors der WiWi-Fakultät (BaER-Lab)

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