Von einem mobilen Schreibtisch aus erforscht er, wie sich unsere Arbeitswelt wandelt: Prof. Dr. Martin Schneider von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften im Kurzinterview.
Was sind aktuell Ihre Forschungsschwerpunkte?
Die Modewörter „New Work“, „Digitalisierung“ und „Agilität“ kann ja eigentlich niemand mehr hören, aber sie zeigen, dass sich unsere Arbeit gerade stark verändert. Mit meinem Team untersuche ich diese Veränderungen: Wie verschieben sich Gehaltsstrukturen, wenn die Unternehmen weniger hierarchisch und regelbasiert sind? Was zahlen Crowdworking-Plattformen ihren Beschäftigten? Wie wandelt sich der Job, wenn er digitalisiert wird? Und wie wirken neue, spaßige Büros auf Bewerber und Mitarbeiter? Das neue Arbeiten erproben wir auch selbst: Gerade haben wir mein Büro in ein gemeinsam genutztes Denklabor verwandelt. Ich wechsle jetzt mit meinem Schreibtisch zwischen den Räumen der Doktoranden hin und her.
Was ist Ihnen in der Lehre wichtig?
Ich möchte mit meinem Team dazu beitragen, dass Menschen als Beschäftigte und als Führungskräfte fair und vernünftig entscheiden, führen und handeln. Die Inhalte machen wir möglichst greifbar. Beim Seminar zum Thema „Selbstorganisiertes Arbeiten“ wenden die Studierenden das Prinzip selbst an: sie wählen die Themen aus und planen die Sitzungen, ich bin nur noch unterstützender Moderator. Abstrakte Ideen untersuchen die Studierenden anhand von Spielfilmen: soziale Klassen zum Beispiel mit „Ziemlich beste Freunde“ an oder digitale Überwachung mit „The Circle“. Im Seminar für personalwirtschaftliche Instrumente wiederum arbeiten wir gerade mit einem Unternehmen zusammen, einschließlich Betriebsbesichtigung, Vor-Ort-Interviews und Abschlusspräsentation vor dem Chef.
Die Uni Paderborn ist für mich…
… die akademische Wahlheimat, weil sie informell, egalitär und leistungsorientiert ist.
Interview: Simon Ratmann