Lehrkräfte à la „Dr. House“ – Wirtschaft­späd­ago­gisches Graduier­ten­kolleg der Uni­versität Pader­born präsen­tierte in­nov­at­ive Ideen zum Thema „In­di­vidu­elle För­der­ung in Beruf­skollegs“ in Zusammen­arbeit mit der StädteRegion Aachen

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Das Wirtschaftspädagogische Graduiertenkolleg der Universität Paderborn hat am 1. März 2012 zusammen mit dem Bildungsbüro der StädteRegion Aachen eine Fachtagung zur individuellen Förderung in der beruflichen Bildung ausgerichtet. Die Tagung in Aachen, an der Vertreter aller neun Berufskollegs der StädteRegion Aachen teilnahmen, bildete den Auftakt zu noch intensiveren Aktivitäten der Berufskollegs der StädteRegion im Bereich der individuellen Förderung.

Nach der Begrüßung durch Jürgen Bartholomy, Schulleiter des gastgebenden Berufskollegs für Gestaltung und Technik in Aachen, unterstrich Gregor Jansen, Dezernent für Bildung, Jugend und Ordnungswesen der StädteRegion Aachen, die Bedeutung der individuellen Förderung als Schwerpunkt der schulischen Entwicklungen in der StädteRegion Aachen.

Prof. Dr. Peter F. E. Sloane, Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftspädagogik der Universität Paderborn und Leiter des Wirtschaftspädagogischen Graduiertenkollegs, stellte im Eröffnungsvortrag Möglichkeiten und Herausforderungen einer individuellen Förderung an Berufskollegs vor. Dabei hob er die Bedeutung des unterrichtlichen Wandels von Aktivitäten der Lehrkräfte hin zum selbst regulierten Lernen der Schülerinnen und Schüler hervor.

Neben der Vorstellung schulischer Good Practice-Beispiele individueller Förderung im Alltag beruflicher Schulen wurde den Teilnehmenden darüber hinaus in Workshops die Möglichkeit geboten, sich über die unterschiedlichen Facetten der individuellen Förderung zu informieren. Alle Workshops wurden von Mitgliedern des Wirtschaftspädagogischen Graduiertenkollegs der Universität Paderborn auf Basis ihrer jeweiligen wissenschaftlichen Forschungsprojekte konzipiert und im Sinne einer Lehrkräftefortbildung aufbereitet und moderiert:

So widmete sich Margot Ohlms der Frage, wie man Kompetenzen als Grundlage individueller Förderung erfassen kann und welche diagnostischen Kompetenzen Lehrkräfte hierzu benötigen.

Zur unterrichtlichen Kompetenzentwicklung legte Jan Hendrik Stork den Schwerpunkt in seinem Workshop auf die individuelle Förderung von Lernenden in ihren fachlichen Kompetenzen, Claudia Föller und Astrid Schulte berücksichtigten hierzu in ihrem Workshop die überfachlichen Kompetenzen.

Kaj Liebberger stellte im Workshop zur Kompetenzreflexion mit der Portfolioarbeit ein Instrument zur Stärkung der Fähigkeit der Lernenden zur individuellen Reflexion vor.

Birthe Tina Reich-Zies thematisierte in ihrem Workshop die schulische Organisationsentwicklung unter der Fragestellung „Wie verankert man Konzepte der individuellen Förderung organisatorisch?“

Die in den Workshops erhaltenen Informationen und Impulse trugen mit zur Motivation der Teilnehmer bei, die vielfältigen Anregungen in ihren Kollegien umsetzen zu wollen.

 

Weitere Informationen zum Wirtschaftspädagogischen Graduiertenkolleg:

Initiiert durch das Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen, hat das Department for Business and Human Resource Education der Universität Paderborn 2008 ein Wirtschaftspädagogisches Graduiertenkolleg eingerichtet.

Das Wirtschaftspädagogische Graduiertenkolleg ist in dieser Form im deutschsprachigen Raum gleichermaßen eine Innovation in der Berufsbildungsforschung wie auch in der Entwicklung von Lehrkräften. Dabei ist es theoretisch sehr anspruchsvoll und hat zugleich eine hohe praktische Relevanz. 

Das Graduiertenkolleg nimmt in der ersten Arbeitsphase, vorgesehen bis 2013, schwerpunktmäßig Forschungsfragen zur Individuellen Förderung, insbesondere Kompetenzentwicklung und -diagnostik in der beruflichen Bildung, in den Fokus.

In diesem Zusammenhang werden schrittweise sogenannte Forschungs- und Entwicklungsarenen als längerfristige Kooperationen von Wissenschaft und Praxis aufgebaut. Hier bietet sich die Chance, grundlegende Forschungsarbeiten durchzuführen, die dazu beitragen, theoretisch abgesicherte Konzepte für die Kompetenzentwicklung und -diagnose in Bildungsorganisationen zu entwickeln und zu etablieren. 

Unter Leitung von Prof. Dr. Peter F. E. Sloane sind im Wirtschaftspädagogischen Graduiertenkolleg berufserfahrene Lehrkräfte aus allen Regierungsbezirken Nordrhein-Westfalens tätig. Diese Lehrkräfte sind mit der Hälfte ihrer Dienstzeit an ihren Schulen tätig, die andere Hälfte verbringen sie in der Universität.


Kontakt:
 <link external link in new>Prof. Dr. Peter F. E. Sloane, Tel. 05251 60-2372, E-Mail: <link window for sending>psloane[at]wiwi.upb.de

Foto (Universität Paderborn): Prof. Dr. Peter F. E. Sloane erörterte auf der Fachtagung „Individuelle Förderung in Berufskollegs“ in Aachen in seinem Eröffnungsvortrag mit den Teilnehmern auch die Frage, ob schulorganisatorische und unterrichtliche Aktivitäten von Lehrkräften nicht einem praktischen, aber theoriebasierten Forschungs- und Entwicklungsprozess entsprechen sollten; am Beispiel der erfolgreichen TV-Serie „Dr. House“ illustrierte er launig diese Idee.