Nach zweijähriger, COVID-bedingter Pause, fand in diesem Jahr zum 8. Mal das International Spring Program (ISP) an der Universität Paderborn statt. Das ISP 2023 ist eine gemeinsame Veranstaltung der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Paderborn und der Universität Tohoku, Japan. Im Anschluss an eine mehrmonatige, digitale Kollaborationsphase arbeiteten im März japanische und lokale Studierende über zwei Wochen hinweg an verschiedenen Projekten zum Thema „Migration und Integration“ und beleuchteten dabei unterschiedliche Fragestellungen, sowohl unter fachlichen Gesichtspunkten als auch im Hinblick auf unterschiedliche kulturelle und persönliche Hintergründe.
Die Kollaboration vor dem Zusammentreffen an der Universität erstreckte sich über zwei digitale Workshops mit der gesamten Projektgruppe sowie eine Vielzahl von individuellen Videokonferenz in den einzelnen Kleingruppen. Die Studierenden lernten sich so bereits gut kennen, konnten intensiv mit der Projektarbeit beginnen und schon früh erste interkulturelle Barrieren überwinden.
Das anschließende zweiwöchige Programm in Deutschland begann mit Vorlesungen über die deutsche Wirtschaft und Geschichte sowie die damit verbundenen Migrationsströmen. Ein interkultureller Kurs, in dem auf kulturelles Verständnis, Sprache sowie die Projektarbeiten eingegangen wurde, trug maßgeblich zum Gruppenzusammenhalt bei. Das Rahmenprogramm mit interkulturellen Aktivitäten untermauerte den Fokus des Austausches. Ein maßgeblicher Bestandteil des Programms waren Expert*inneninterviews bei denen Vertreter*innen des Malteser Hilfdienst e.V. ZUE Soest , der Stadt und des Kreises Paderborn, der Caritas, einer Paderborner Grundschule und der Agentur für Arbeit persönliche Eindrücke und Erfahrungen zur Integration am Arbeitsmarkt, an Schulen und im gesellschaftlichen Zusammenleben insgesamt teilten. In den Gesprächen wurden die Notwendigkeit der Zuwanderung, besonders in Hinblick auf den demografischen Wandel, aber auch die Bedeutung von Integration für ein erfolgreiches Miteinander betont. Hierbei konnten Parallelen zur japanischen Gesellschaft gezogen werden.
Die Theorie der ersten Tage wurde mit Exkursionen nach Köln, zu der Merkez Moschee in Duisburg sowie nach Berlin bereichert. Zum Abschluss der Projektwochen gab es einen von den Studierenden organisierten „Interkulturellen Abend“, für den die Studierenden Tänze, eine Präsentation der Kunst des Papierfaltens Origami und Kalligrafie sowie einen Rückblick auf die vergangenen zwei Wochen vorbereitet hatten.
Über das „International Spring Program“ und die Kooperation mit der Universität Tohoku
Das ISP wird vom Internationalisierungsbeauftragten Prof. Dr. Stefan Jungblut in Zusammenarbeit mit dem Internationalisierungsbüro der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften organisiert und durchgeführt. Kurzzeitprogramme bilden einen wichtigen Bestandteil der engen Kooperation mit der Universität Tohoku. Sie ermöglichen einen intensiven Studierendenaustausch auf hohem Niveau, stärken die Kooperationspartnerschaft und die internationale Relevanz der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften.
Die Kooperationspartnerschaft mit der Universität Tohoku besteht seit 2011. Zusätzlich zu Kurzzeitprogrammen haben Studierende die Möglichkeit, an einem regulären Austauschstudium, dem Programm „Asian Studies in Business and Economics“ (ASBE) und einem Doppelmasterprogramm mit der Universität Tohoku teilzunehmen.
