BWL-Pro­fess­or­in Car­en Sureth-Sloane von der Uni­versität Pader­born in der Wirtschafts­Woche zum ak­tuel­len En­twicklung­s­prozess der Wirtschaft­swis­senschaften

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Caren Sureth-Sloane, Dekanin der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Paderborn, sieht in der Titelstory der WirtschaftsWoche zum aktuellen Reformprozess in den Wirtschaftswissenschaften, dass der bereits vor etlichen Jahren eingesetzte Bewusstseinswandel, der alle Bereiche der Wirtschaftswissenschaften durchdringt, wahrgenommen wird. Zwar seien „wir immer noch dem Verdacht ausgesetzt, engstirnige Gewinnmaximierer auszubilden“, beschreibt Sureth-Sloane die gegenwärtigen Erfahrungen. Aber moderne Betriebswirte beschäftigten sich nicht nur mit Cashflow und Bilanzierung, sondern auch mit Verhaltenswissenschaft und sozialer Verantwortung, mit ethischen Fragen etwa rund um Steuer­vermeidung und Managervergütung, Cum-Ex-Skandalen und dem Auseinanderfallen von Risiko und Haftung. Sureth-Sloane erklärt das frühere Image damit, dass ein Teil der Kritik durchaus berechtigt war. Eine Zeit lang hat man relevante Themen der Wirtschaft und Gesellschaft vernachlässigt. Ein Grund hierfür sei, dass der lokale und unmittelbare Anwendungsbezug für die Publikation in einem renommierten Fachjournal oft keine Rolle spielte. Sureth-Sloane sieht aber in vielen Bereichen der BWL wieder „ein neues Bewusstsein dafür, dass unsere Forschung auch praktische Probleme lösen kann“, ohne wissenschaftliche Standards aufzugeben. Viele neue Forschungsfragen ergäben sich insbesondere im Rahmen der aktuellen Digitalisierungsentwicklungen im Diskurs mit der Wirtschaft, z. B.: Wie sieht die Besteuerung für ein Unternehmen mit Cloud-Geschäft aus, dessen Nutzer auf der ganzen Welt, aber dessen Personal und Sever nur in bestimmten Ländern aktiv sind? Den durch die fortschreitende Digitalisierung bedingten Wegfall von Routinetätigkeiten verdeutlicht Sureth-Sloane am Beispiel der Wirtschaftsprüfung. Hier habe die Hauptaufgabe früher darin bestanden, Stichproben aus der Buchführung zu nehmen und zu kontrollieren. Die Prüfung der kompletten Buchungen und Bilanzierung kann heute jedoch schon von einer Software übernommen werden. Dies sei aber nicht unbedingt ein Problem für die vielen Betriebswirte, die ihre Karriere gern bei Wirt­schaftsprüfungsgesellschaften starten, da gleichzeitig neue Arbeitsplätze mit deutlich komplexeren Anforderungen entstünden. Caren Sureth-Sloane konstatiert abschließend, dass vor allem der „betriebswirtschaftliche Blick fürs große Ganze“ notwendig sei.

Ihre Einschätzung zur Lage der Wirtschaftswissenschaften ist von der WirtschaftsWoche nicht nur als Professorin für BWL, insbesondere Betriebswirtschaftliche Steuerlehre, an der Universität Paderborn gefragt, sondern auch in ihrer Funktion als neue Vizepräsidentin der Schmalen­bach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft.


Weitere Informationen zur WirtschaftsWoche:

WirtschaftsWoche Online, 10. Januar 2019: Wirtschaftsstudium auf dem Prüfstand. Sind unsere BWL- und VWL-Studenten gut genug?
von Jan Guldner und Malte Fischer

Link zum Premiumartikel:
https://www.wiwo.de/my/erfolg/hochschule/wirtschaftsstudium-auf-dem-pruefstand-wandel-durch-krise/23847846-2.html

Druckausgabe vom 11. Januar 2019: Hayek wäre stolz auf sie, S. 14–20

Foto (Universität Paderborn): Prof. Dr. Caren Sureth-Sloane ist Dekanin der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Paderborn.

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Prof. Dr. Dr. h.c. Dr. h.c. Caren Sureth-Sloane

Betriebswirtschaftslehre, insb. Betriebswirtschaftliche Steuerlehre

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