CORONA-AUSLANDSSEMESTER IN SÜDKOREA

„Seoul selbst ist unglaublich groß und schläft nie, denn knapp ein Fünftel der Gesamtbevölkerung lebt allein in der Hauptstadt. Egal zu welcher Uhrzeit man draußen ist, auf den Straßen wird man andere Menschen antreffen, denn das Nachtleben findet hier wirklich jeden Tag statt.“

Der asiatische Wirtschafts- und Kulturraum wird gegenwärtig und zukünftig als sehr bedeutungsvoll eingestuft und gewinnt auch für europäische Studierende stetig an Interesse. Das ASBE-Programm bietet eine besondere Gelegenheit, um den eigenen Lebenslauf schon während des Studiums international und zielgerichtet zu gestalten – diese Möglichkeit hat sich auch Jason Hensel nicht entgehen lassen und hat sein Auslandssemester während der andauernden Coronapandemie in Südkorea verbracht.

Grüne und hügelige Landschaften mit buddhistischen Tempeln, zahlreiche Fischerdörfer an der Küste, Inseln und hochmoderne Städte– für sein Auslandssemester hat sich der 24-jährige M. Sc. International Economics and Management (IEM) Student Jason Hensel für ein lebhaftes Land in Ostasien entschieden: Südkorea. Das Auslandssemester ist Teil des Studienschwerpunkts „Asian Studies in Business and Economics“ (ASBE). Die Partnerhochschule in Südkorea ist die größte Frauenuniversität der Welt, die Ewha Womans University in Seoul. Sie wurde 1886 gegründet und zählt mit rund 22.000 Studierenden zu den bedeutendsten Universitäten in Korea. Anders als die Austauschstudierenden vor ihm, musste sich Jason vorab um das Einreichen zahlreicher Unterlagen kümmern, um trotz Coronapandemie in diesem Wintersemester nach Südkorea einreisen zu dürfen.

Einreise mit Einschränkungen

„Am 10.08.21 war es so weit! Wir sind von Düsseldorf nach Dubai geflogen und von dort weiter nach Südkorea. Als wir endlich in Südkorea ankamen, mussten wir verschiedenste – zuvor während des Fluges ausgefüllte – Papiere abgeben, unsere Körpertemperatur messen lassen und eine App für die Überwachung der darauffolgenden zweiwöchigen Quarantäne installieren, mit welcher unser gesundheitliches Wohlbefinden und unser Standort kontrolliert werden sollten.“ Nach dieser Prozedur wurde der IEM-Student vom Unternehmen Global Education & Services empfangen und mit dem Taxi in das ihm zugewiesene Quarantäne-Hotel gebracht. Die ersten zwei Wochen musste Jason dann in seinem Hotelzimmer bleiben. Dieses durfte er über den gesamten Zeitraum nur für einen zweiten PCR-Test verlassen. Frühstück, Mittag- und Abendessen wurden ihm täglich auf sein Zimmer gebracht. „Während der Zeit in der Quarantäne habe ich versucht, ein wenig an der Projektarbeit zu arbeiten und Krafttraining zu machen, damit ich nicht nur im Bett liege. Außerdem habe ich viel mit meiner Freundin telefoniert, die Basics der koreanischen Sprache aufgefrischt und Serien geschaut, da keine anderen Aktivitäten sonst möglich waren.“ Um so größer war nach Ende der Quarantäne die Vorfreude, das Studierendenwohnheim an der Ewha Womans University beziehen zu dürfen.

Die Kultur der Hauptstadt

Auch Seoul, die Hauptstadt Südkoreas, hat Jason erst knapp zwei Wochen nach Ankunft in Asien anschauen können: Dort erschien es Jason völlig normal, nach der Arbeit, Schule, oder auch nach der Uni zusammen mit Freund*innen fast tagtäglich Essen und Trinken zu gehen. Die Kultur sei in dieser Hinsicht ganz anders als die Deutsche, was das alltägliche Leben jedoch aufregender und spaßiger mache. „In jedem Stadtteil Seouls gibt es etwas Neues zu sehen, weshalb sich auch Sightseeing in jedem Stadtteil lohnt.“ Zwar seien die meisten Koreaner*innen nicht immer dazu in der Lage, Englisch zu sprechen, jedoch sei die Kommunikation mithilfe einer App oder auch nur wenigen Koreanisch-Kenntnissen möglich. „Südkorea ist nicht allzu multikulturell, wenn man beispielsweise die Bevölkerung mit der in Deutschland vergleicht. Das führt dazu, dass man als nicht-asiatisch aussehende Person viel schneller auffällt und auch oft angeschaut wird. Das sollte allen bewusst sein, bevor man sich entscheidet nach Asien zu reisen.“

Die Corona-Situation in Südkorea

Auch hinsichtlich der andauernden Coronasituation konnte Jason zahlreiche Erfahrungen sammeln, die er unter anderem im täglichen Umgang mit den Einheimischen zu spüren bekam: „Ziemlich erschreckend war, dass sogar in der U-Bahn oder dem Bus manche der einheimischen Koreaner*innen Abstand zu ausländischen Personen aufbauten. Beispielsweise setzten sie sich weg oder gingen extra in einen anderen Wagen, wenn man neben ihnen stand. Das lag wahrscheinlich daran, dass die Regierung nach wie vor behauptet, dass die Einreisenden aus dem Ausland die Haupttragenden des Virus seien.“ Aufgrund der Pandemie war es Jason zudem nicht erlaubt zu reisen. Diese Einschränkung wurde ihm seitens des Studierendenwohnheims auferlegt, was für viele Studierende ein Grund gewesen sei, das Wohnheim zu verlassen. „Ich habe auch darüber nachgedacht, mich aber nach einiger Zeit damit abgefunden, da andere Wohnungen in der Nähe wesentlich teurer waren und ich das Positive an dem Studierendenwohnheim gesehen habe. Zum Beispiel, dass ich schneller in Kontakt mit anderen Austauschstudierenden kam. Das hat auch sehr gut und schnell geklappt und ich habe direkt zu Beginn Freunde kennengelernt, die ich auch bis zum Ende des Semesters hatte.“ Die Regeln innerhalb des Wohnheims beschreibt der 24-Jährige als strikt und berichtet von Online-Formularen, in denen täglich Angaben über die eigene Körpertemperatur gemacht werden mussten. Das Versäumen dieser Angaben habe bei vielen Studierenden dazu geführt, dass sie Strafpunkte gesammelt haben und im schlimmsten Falle dem Wohnheim verwiesen wurden.

Zwischen Kurswahlen, Lernen und Freizeit

Die freie Zeit bis zum Start der Vorlesungen wurde durch die Paderborner Studierenden aktiv gestaltet: „Wir nutzen die Zeit, um zunächst Seoul zu erkunden, verschiedene Restaurants auszuprobieren, uns mit der Nutzung der U-Bahn und der Busse vertraut zu machen und viele Fotos zu schießen. Das Highlight waren die Besichtigung der alten Paläste sowie das Wandern und Bergsteigen auf dem Bukhansan.“ Nachdem die Kurswahlen zwischenzeitlich freigeschaltet wurden, stand dann aber zunächst das angestrebte Kursprogramm im Fokus.Um seine gewünschten Kurse zu bekommen, musste sich Jason jedoch ziemlich beeilen, erinnert er sich. „Das war zu vergleichen mit dem Ticketkauf für begehrte Konzerte oder Festivals.“

Die meisten Kurse haben nur ein bis drei Plätze für Austauschstudierende angeboten. Das vorher abzugebende Learning Agreement war dadurch nicht einhaltbar. Zum einen hat sich kurz vor Reiseantritt die Kursliste geändert und zum anderen ist es durch den Prozess der Kursregistrierung an der EWHA schwierig alle Kurse zu bekommen, die man sich im Vorfeld ausgesucht hat. Jedoch ist es ganz normal ist, dass die Kurswahl im Ausland oder an der Universität Paderborn im Laufe des Semesters durch ein Learning Agreement B bzw. Changes Agreement geändert werden muss.

Die Kurse hat Jason als aufwändiger als an seiner Heimatuniversität in Paderborn empfunden. An der Ewha Womans University gibt es wöchentliche Abgaben, die benotet werden sowie mündliche Mitarbeit und Midterm und Final Exams. Dennoch hat Jason die Module von den Inhalten als sehr einfach und den Schwierigkeitsgrad im Vergleich zu deutschen Universitätsprüfungen deutlich geringer empfunden, weshalb er und seine Kommiliton*innen sehr gute Noten erhielten. Leider verlief das Semester und die Klausuren aufgrund der Coronapandemie fast ausschließlich online.

Ab Herbst war das Reisen wieder möglich und Jason hat gemeinsam mit ein paar Freunden einen Trip in die Hafenstadt Busan gemacht, um das noch warme Wetter am Strand zu genießen. „Die Stadt ist ebenfalls sehr groß und bietet viele Sehenswürdigkeiten.“ Im Laufe des Herbstes seien die Temperaturen jedoch sehr schnell gefallen, sodass es tagsüber nur noch knapp 6°C gewesen seien. Kurz nach der Midterm-Phase hat der IEM-Student dann einen Trip zur Insel Jeju unternommen, um sich vom Lernstress zu erholen. „Da die Insel im Süden des Landes liegt, war das Wetter dort noch sehr warm und wir hatten täglich Temperaturen von über 20°C. Die Insel ist wirklich sehr schön und es gibt in der Natur viele tolle Sehenswürdigkeiten. Hervorzuheben sind vor allem die zahlreichen Wasserfälle und die kleine Nebeninsel Udo.“ Anfang Dezember standen die Final Terms an, die zugleich auch das Ende von Jasons Auslandssemester darstellten. Trotz einiger Einschränkungen und Besonderheiten ist er sich jedoch sicher: „Ich habe viel erlebt und jede Menge Leute aus aller Welt kennengelernt.“

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Hinweis an die Redakteure: Der Inhalt enthält nicht erlaubte Elemente und wurde daher ausgeblendet.
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