Beim Symposium „Die Zukunft der Mobilität in ländlichen Räumen“ am 6. und 7. November stehen Lösungen im Fokus, die die Mobilitätswende vorantreiben: Es geht um technische Innovationen im öffentlichen Verkehr, innovative Zulassungsverfahren für autonomes Fahren und neue Geschäftsmodelle durch Smart Services. Der SICP – Software Innovation Campus der Universität Paderborn lädt gemeinsam mit dem Heinz Nixdorf Institut und dem Verein Neue Mobilität Paderborn e.V. alle Interessierten ein. Außerdem mit dabei sind Expert*innen der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderten Projekte NeMo.bil und DiSerHub sowie von MOIA (VW), dSPACE, ScMI und GAIA-X. Ein besonderes Highlight des Symposiums ist eine Ausstellung interaktiver Demonstratoren, die Mobilitätslösungen live erlebbar machen. Die Teilnahme am Symposium ist kostenfrei. Interessierte können sich bis zum 30. Oktober anmelden unter: go.upb.de/Mobilitätssymposium2024
Interaktive Ausstellung: Mobilitätslösungen erleben
Die Teilnehmenden haben unter anderem die Möglichkeit, vernetzte Fahrfunktionen in einem interaktiven VR-Fahrsimulator zu testen und das On-Demand-Mobilitätskonzept NeMo.bil anhand von Fahrzeugprototypen sowie einer Simulation kennenzulernen. Auch Unternehmen wie dSPACE präsentieren ihre neuesten Technologien, darunter ein sogenannter Software-in-the-Loop-Simulator und ein Sensormessfahrzeug. „Im SICP beschäftigen wir uns mit der digitalen Transformation der Mobilität. Durch gezielte Wissenschaftskommunikation schlagen wir eine Brücke zwischen Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft, um gemeinsam innovative Lösungen zu entwickeln“, sagt Dr. Christoph Weskamp, Leiter des Innovationsbereichs „Seamless Mobility“ im SICP. „Wir setzen unter anderem auf Demonstratoren, die es ermöglichen, komplexe Technologien und Methoden anschaulich zu präsentieren. Gleichzeitig dienen sie als Plattform, um gemeinsam mit potenziellen Anwender*innen weitere Anforderungen an die Systeme zu diskutieren. Wir laden daher alle Interessierten herzlich zu dieser Veranstaltung ein.“ Jonathan Behm, Geschäftsführer des Neue Mobilität Paderborn e.V., fügt hinzu: „Unsere Initiative stellt wegweisende Ansätze für ein Mobilitätssystem vor, das nachhaltig und sozial gerecht ist, sowie auch wirtschaftlich Sinn macht.“ Das Symposium bietet nicht nur Raum für Diskussionen, sondern auch zur Vernetzung mit Branchenexpert*innen.
Vielfältige Themenauswahl und spannende Podiumsdiskussion
Wie NeMo.bil den öffentlichen Personennahverkehr in ländlichen Regionen verbessern könnte, erläutert Prof. Dr. Thomas Tröster von der Fakultät für Maschinenbau der Universität Paderborn. Er stellt das innovative Mobilitätssystem vor, das vom BMWK mit rund 17 Millionen Euro gefördert wird.
In einem weiteren Vortrag erklärt Prof. Dr. Daniel Beverungen, SICP-Vorstandsvorsitzender vom Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, wie Smart Services nicht nur das vernetzte Fahren verbessern, sondern auch neue Geschäftsmodelle für Hersteller und Dienstleister schaffen. Denn moderne Fahrzeuge sammeln kontinuierlich Daten über die Fahrumgebung, den Fahrzeugstand und das Nutzerverhalten. Diese Daten ermöglichen personalisierte Dienste wie beispielsweise vorausschauende Wartung und optimierte Routenführung.
Autonomes Fahren ist einer der großen Trends der zukünftigen Mobilität. Fahrzeuge der sogenannten Level-4-Autonomie können unter bestimmten Bedingungen komplett ohne menschlichen Eingriff fahren. Doch bevor Level-4-Fahrzeuge auf die Straße kommen, müssen rechtliche und technische Hürden überwunden werden. Frank Schneider vom TÜV-Verband gibt in seinem Vortrag einen Überblick über den aktuellen Stand der Genehmigung und Zulassung von Level-4-Fahrzeugen. Dabei wird der Mobilitätsexperte aufzeigen, welche Fahrzeuge bereits im Einsatz sind, welche Behörden beteiligt sind und welche Herausforderungen Hersteller, Fahrzeughalter und Behörden zu meistern haben.
Welche Rolle Speicherlösungen bei der Umsetzung neuer Mobilitätslösungen spielen, zeigt Marco Pape vom Energiespeicheranbieter Intilion anhand des Ladeparks in Bad Lippspringe. Die Teilnehmenden erfahren, wie die Kombination aus Ladeinfrastruktur und Energiespeicherung den Ausbau der Energiemobilität nachhaltiger und effizienter macht.
Und auch der Sicherheitsaspekt wird während des Symposiums in den Blick genommen. Johannes Thoma von HAAS Alert stellt vor, wie digitalisierte Einsatzfahrzeuge Verkehrsteilnehmende frühzeitig warnen und die Verkehrssicherheit erhöhen können. Die Herausforderungen im Kontext des Datenschutzes wird er ebenso thematisieren wie die Chancen für Politik, Gesellschaft und Industrie.
Zusätzliche spannende Impulse bietet eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion. Die Expert*innen Jonas Wigger (Public Affairs Manager bei MOIA), Prof. Dr. Andreas Knie (Politikwissenschaftler am Wissenschaftszentrum Berlin), Jann-Eve Stavesand (Head of Consulting bei dSPACE), Prof. Dr. Heike Proff (Wirtschaftswissenschaftlerin an der Universität Duisburg-Essen) und Ulrich Ahle (CEO von GAIA-X) diskutieren Ansätze zu technischen Innovationen im öffentlichen Verkehr sowie veränderten Geschäftsmodellen durch innovative Mobilitätslösungen und stellen wegweisende Strategien vor, um autonome Fahrfunktionen zu testen. Außerdem klären sie, warum Hersteller auf Software Defined Vehicles setzen sollen.