STUDIEREN WEG VOM SCHREIBTISCH

Neue Eindrücke sammeln statt nur ECTS

Praktika und Studentenstellen bei drei großen Automobilherstellern und einem Weltmarktführer, dazu noch Auslandsaufenthalte in den USA und China und der direkte Jobeinstieg trotz wirtschaftlich angespannter Situation – Hüseyin erzählt seine wiwi.story.

„Fangen wir ganz von vorne an“ beginnt Hüseyin das Interview. Er ist 25 Jahre und kommt aus Harsewinkel, eine Stadt im Kreis Gütersloh (der ist inzwischen sehr bekannt). Die vielfältigen Entfaltungsmöglichkeiten in der Wirtschaft reizten ihn, also entschied er sich 2013 für ein Studium der Wirtschaftswissenschaften in Paderborn. „Hier konnte ich schon im dritten Semester frei Kurse aus der Profilierungsphase belegen. An anderen Unis hätte ich die ersten vier Semester Pflichtmodule gehabt.“  Und so bleib er in der Region, bei Familie und Freunden. Auch bei seinem ersten Praktikum bei der Firma CLAAS, einer der weltweit führenden Hersteller von Landtechnik mit Hauptsitz in seiner Heimatstadt Harsewinkel, hatte es Hüseyin nicht weit.

Von San Francisco über Stuttgart wieder nach Paderborn

Weit weg ging es dann aber doch. Als Freemover verbrachte er das fünfte Bachelorsemester an der California State University in den USA. Dort nahm er an einem International Business Diploma-Programm teil und erkundete in seiner Freizeit das neblige San Francisco mit dem Cable Car, setze auf die berühmte Gefängsnisinsel Alcatraz über und beobachtete den Sonnenuntergang an der Golden Gate Bridge.

Nach seinem Bachelor nahm sich Hüseyin ein halbes Jahr Zeit, um ein Praktikum beim Automobilhersteller Daimler zu machen und so noch einmal Praxiserfahrung zu sammeln. Für ihn stand fest, dass er noch seinen Master machen wollte, nur das Wo war nicht geklärt. Im Praktikum waren der asiatische Markt und dessen Relevanz immer wieder Thema, weshalb Hüseyin nach einer Uni suchte, die mit einem Asienbezug wirbt und dementsprechend internationale Programme anbietet. Bei der Recherche nach einer passenden Hochschule, fiel ihm auf, dass er an genau so einer Hochschule bereits studiert hatte: der Uni Paderborn. „Welche Möglichkeiten es hier gibt, ist mir erst dann bewusst geworden.“

Von Paderborn ins Reich der Mitte

Hüseyin entschied sich für den Masterstudiengang International Economics and Management (IEM) mit internationalem Schwerpunkt. Den zusätzlichen Asienfokus brachte ihm die Teilnahme am ASBE-Programm. Seine ersten beiden Mastersemester verbrachte er so an der Uni Paderborn, bevor er dann einen vierwöchigen Intensiv-Sprachkurs an der Ruhr-Universität Bochum absolvierte, um im September 2018 sein Auslandssemester in China zu starten. Dort studierte er am Beijing Institute of Technology (BIT), der Paderborner Partneruni in der chinesischen Hauptstadt und wohnte im Studentenheim.

Zum „Reinschnuppern“ in das Auslandssemester hatte Hüseyin schon den Kurs „Business Practices in China“ belegt, bei dem sechs Tage in Shanghai und vier Tage in der Region Wuhan Unternehmen und Hochschulen besucht wurden. „Wuhan ist ja inzwischen zu zweifelhaftem Ruhm durch das Corona-Virus gekommen. Der Besuch wurde in meinen Bewerbungsgesprächen jedes Mal angesprochen.“

Wiedersehen in Peking

Einer der Momente aus der Zeit in China, der ihm besonders im Gedächtnis geblieben ist, war das Wiedersehen mit einem Professor am BIT. Diesen hatte Hüseyin im Bachelor-Kurs „International Management: Focus on China“ an der Uni Paderborn kennengelernt, wo er für zwei Wochen eine Gastprofessur übernommen hatte. „Das war total verrückt. In Paderborn trifft man sich oft wieder, aber Peking ist eine ganze andere Nummer. Und obwohl unser Treffen schon eineinhalb Jahre her war, hat er mich sogar wiedererkannt!“ Paderborn sei eine seiner Lieblingsstädte in Deutschland und er ziehe sie selbst Städten wie München vor. „Es sei so schön ruhig, ganz anders als das hektische Peking.“

In 32 Tagen durch 7 Länder

Von dem Tempo der chinesischen Hauptstadt hatte sich Hüseyin wohl anstecken lassen, denn anschließend an seine Zeit dort reiste er innerhalb von 32 Tagen nach Hongkong, Japan, Südkorea, Vietnam, Singapur, Malaysia und Thailand. „Ich hatte noch einen Monat Zeit, die Flüge waren günstig und ich wollte möglichst viel sehen.“

Während der ersten Mastersemester hatte Hüseyin eine Werkstudentenstelle bei DMG Mori, dem weltweit führenden Hersteller von Werkzeugmaschinen, in Bielefeld angenommen, die er dann vor seinem Aufenthalt in China beendete. Damals hatte ihm sein Chef gesagt, dass er DMG Mori im Hinterkopf behalten solle, wenn es auf die Jobsuche geht. „Ich wollte aber noch einmal etwas anderes sehen und noch ein neues Unternehmen kennenlernen.“

Ganz so neu war es dann doch nicht: Es ging für sechs Monate nach Stuttgart zu einem Automobilhersteller – nur diesmal zu Porsche. Ein interessantes Thema für die Masterarbeit bot sich aber doch bei einem anderen Automobilhersteller an: VW in Wolfsburg.

Jobeinstieg trotz Corona

Ein paar Monate vor Studienabschluss fing Hüseyin an, sich nach Jobs umzusehen. Ein schwieriger Zeitpunkt angesichts der wirtschaftlichen Situation durch die Corona-Pandemie. Seine Masterarbeit im Bereich Digitale Supportkonzepte hat er genau zur Zeit des Lockdowns abgegeben – die Voraussetzungen für einen Berufseinstieg hätten besser sein können.

„Mir hatte es bei DMG Mori als Werkstudent sehr gut gefallen, also habe ich im Joblocator von DMG nach einer freien Stelle gesucht – und das genau zum richtigen Zeitpunkt.“ Diese war sogar in seiner alten Abteilung. Hüseyin bewarb sich sofort, überzeugte im Bewerbungsprozess und bekam den Job angeboten.

Die Entscheidung für die Stelle bei DMG Mori fiel ihm leicht, auch wenn er andere Optionen gehabt hatte. „Dort wurden wir die besten Entwicklungsmöglichkeiten in Aussicht gestellt. Von dem guten Arbeitsklima hatte ich mich ja selbst überzeugen können und die Nähe zu Familie und Freunden war mir wichtig.“ Seit dem 1. April 2020 ist Hüseyin Trainee im Bereich Prozessmanagement, betreut Service-Systeme und treibt das Projekt der Digitalisierung im Servicemanagement voran.

Erfahrungen sammeln und Netzwerken in OWL

Dass er sein Studium nicht in Regelstudienzeit abgeschlossen hat, ist Hüseyin nicht wichtig. „Ich halte es für viel wichtiger, dass sich das Studium nicht nur auf dem Schreibtisch abspielt. Um seinen Horizont zu erweitern und sich für neue Sachen zu öffnen, empfehle ich jeder und jedem einen Auslandsaufenthalt oder mal ein Semester Pause für ein Praktikum zu machen.“ Solche Erfahrungen prägen die eigenen Denkweisen, stärken die Soft Skills und bilden das Fundament für die Berufswelt. Gute Noten sind Hüseyins Meinung nach nicht alles und Praxiserfahrung ein klarer Einstellungsfaktor. „Am besten ist natürlich, man hat beides.“

Außerdem knüpft man so Kontakte, die – wie in Hüseyins Fall – Gold wert sein können. Die Region OWL bietet sich für den Ausbau eines Netzwerks aus seiner Sicht besonders gut an: „Hier gibt es so viele ,Hidden Champions‘ in der Umgebung. Große Unternehmen, die teilweise Weltmarktführer in ihrem Gebiet sind und natürlich bekannte, internationale Firmen.“ Für Studierende der Uni Paderborn sei das ein großer Standortvorteil, um praktische Erfahrungen zu sammeln. „Große Unternehmen wie Benteler und Diebold Nixdorf sind vor Ort. Und innerhalb von 45 Minuten erreicht man viele attraktive Arbeitgeber wie CLAAS, Miele, Bertelsmann, Schüco, Dr. Oetker – oder eben meinen Arbeitgeber DMG Mori. Für eine Werkstudentenstelle oder ein Praktikum ist das ideal.“

Stay strong!

Studienanfängern möchte Hüseyin noch unbedingt mitgeben, dass es in den ersten Semestern auch mal schwierig werden kann, aber man sich von Rückschlägen nicht unterkriegen lassen darf. „Auch wenn es mal nicht so läuft zwischendurch und die Motivation nachlässt, kann es immer noch klappen mit dem Abschluss und einem coolen Job.“

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Hinweis an die Redakteure: Der Inhalt enthält nicht erlaubte Elemente und wurde daher ausgeblendet.
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