Der Gastwissenschaftler verbindet Data Science mit Neugier und interkulturellem Blick
„I got lost my first time shopping at Kaufland.“ – Wer mit einem Augenzwinkern über Orientierungslosigkeit im deutschen Supermarkt spricht, begegnet auch kulturellen Unterschieden mit Neugier und Offenheit. Hariaksha Gunda – kurz: Hari – ist 20 Jahre alt, kommt aus Montgomery, Alabama, und verbringt aktuell einige Wochen als Gastwissenschaftler an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Paderborn. Gefördert durch das renommierte Gilman Scholarship des US-Außenministeriums forscht er in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Martin Kesternich am Paderborn Research Center for Sustainable Economy (PARSEC).
Vom US-Campus nach Paderborn – mit klarer Mission
Hari studiert Data Science sowie Foreign Languages and Literature an der University of Alabama – ergänzt durch die Nebenfächer Computer Science und Global and Cultural Perspectives. Schon seit Beginn seines Studiums im August 2022 interessiert er sich besonders für die Arbeit und Forschung in Deutschland.
Sein Weg nach Paderborn wurde durch ein internationales Netzwerk möglich: An seiner Heimatuniversität arbeitet Hari als wissenschaftliche Hilfskraft von Prof. Dr. Michael Price, der wiederum mit Prof. Dr. Kesternich forscht „Prof. Dr. Price knew that I was interested in environmental and sustainability research, so he put me in contact with Prof. Dr. Kesternich, who suggested that I work on data protection rules on environmental program evaluation. I thought that the work sounded interesting, so I agreed to research under Prof. Dr. Kesternich at PARSEC this summer.“
Im Zentrum seiner wissenschaftlichen Arbeit an der Universität Paderborn steht die Frage, wie die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) die Evaluation von Umweltprogrammen beeinflusst. Dazu wertet Hari Unternehmensdaten und feldexperimentelle Daten aus. „This research interests me because it can help us better inform policy.“
Seine Motivation für seinen Forschungsaufenthalt im Ausland beschreibt Hari so: „I aspire to work as a data scientist for a nonprofit or intergovernmental organization, like the WWF or IUCN, where I can apply technical skills on a larger scale. International collaborations and experiences like this help prepare for such roles by teaching me to learn and work within multiple frameworks, cultures, and languages.“
Lernen in Forschung, Sprache und Alltag
Neben der Forschung möchte Hari auch sprachlich und kulturell dazulernen: „First, I want to improve my German language proficiency in this internship. The opportunity of living in Germany, practicing with native speakers, and reading research items/data in German is helpful for learning both everyday and academic German.“
Während seines Aufenthalts bereitet er sich zudem auf die Goethe-B2-Prüfung vor und sammelt Eindrücke vom Forschungs- und Arbeitsalltag in Deutschland – einem Land, das er als wichtigen Akteur im internationalen Klimadiskurs sieht: „I can gain a lot of career knowledge and new perspectives here. I hope that any insights and experiences gained during this internship lead to work with German institutions again in the future.”
Sein Rat für andere internationale Studierende? „Be open-minded and learn as much as you can about the culture, language, etc! International students have a unique opportunity to connect with and learn from new friends who have different worldviews and experiences as you.“
Ein Gewinn für beide Seiten
„Die großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit – vom Klimawandel bis zur digitalen Transformation – lassen sich insbesondere mit einer internationalen und interdisziplinären Perspektive auf Daten und Zusammenhänge bewältigen. Kooperationen wie die mit der University of Alabama helfen uns, solche Perspektiven systematisch in die Forschung hier in Paderborn einzubinden. Hari bringt nicht nur technisches Know-how mit, sondern auch ein echtes Interesse an den politischen und gesellschaftlichen Fragen dahinter. Für unser Team ist es besonders bereichernd, mit jungen Forschenden wie Hari zusammenzuarbeiten, die mit der gleichen Neugier, Reflexionsfähigkeit und dem Wunsch nach Wirkung in die Wissenschaft gehen“, beschreibt Prof. Dr. Martin Kesternich den Mehrwert der Zusammenarbeit und den internationalen Austausch an der Fakultät.