It was my ple­a­su­re

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Verabschiedung von Prof. Dr. Bernard Michael Gilroy

„Ready for Takeoff?“ mit dieser Frage eröffnete Prof. Dr. Bernard Michael Gilroy seine Abschiedsvorlesung, in seiner Heimat den USA auch bekannt als die "Last Lecture". Seine Einführung war überraschend düster: „The world is in chaos. It is in a bad shape“, eröffnete Mike, wie ihn alle Kolleg*innen nennen. Über knapp 80 Minuten hinweg konfrontierte er den vollbesetzten Seminarraum mit der Frage, wie die Zukunft der Globalisierung aussehen könnte. Mit eindringlichen Bildern verdeutlichte er, wie die Globalisierung in den letzten Jahren die Ungleichheit verschärft und dabei viele Verlierer*innen auf der einen Seite und nur wenige Gewinner*innen auf der anderen Seite zurückgelassen hat. Als Hauptgründe nannte er die Entfremdung und Erschöpfung der Menschheit, da sie nicht schnell genug auf technologische Entwicklungen reagieren könne. Nationen wie China, die große Summen in Bildung investieren und Innovationen vorantreiben, würden so zu neuen Zentren des Wachstums und schüfen eine neue Weltordnung. Gilroy ist sich sicher: „Globalization is here to stay.“ Um der globalisierten Welt jedoch wieder ein menschliches Gesicht zu verleihen, hält er ein globales Wertesystem für unerlässlich. Die Welt müsse es schaffen, ein „globales Mindset“ zu entwickeln. Das würde bedeuten, den Menschen wieder in den Mittelpunkt zu stellen und nicht den Profit. Alte Denkweisen könnten dieses Problem aber nicht lösen. Durch Investitionen in Bildung und Fortschritt könne jedoch das Denken über Grenzen hinweg gefördert werden. Zum Abschluss wurde es sehr persönlich: „Ich wünsche mir für meine Enkel, dass die Welt nicht bei der aktuellen egoistischen Weltsicht bleibt – managed globalization statt corporate globalization. Auch wenn die Welt momentan einen Riss hat, kann dieser Riss dazu führen, dass die Welt für alle besser wird. Mein Wunsch ist es, dass wir es schaffen, die jungen Leute zu motivieren, die Welt zum Positiven zu verändern. Es gibt Licht am Ende des Tunnels.“

Gelebte Globalisierung

27 Jahre hat Prof. Dr. Bernard Michael Gilroy in der Makrotheorie insbesondere zu internationalen Wirtschaftsbeziehungen an der Universität Paderborn geforscht und gelehrt. Am 1. Oktober 2023 tritt er seinen Ruhestand an. Seine akademische Laufbahn begann der US-Amerikaner 1974 mit einem Bachelor of Arts in Multinational Corporate Studies und German Translation am Upsala College in den USA. Danach zog es ihn für ein Diplom in der Volkswirtschaftslehre nach Deutschland an die Universität Konstanz. Im Jahr 1987 promovierte Gilroy an der Universität St. Gallen und war dort bis 1989 als Dozent für Volkswirtschaftslehre tätig. Nach einem kurzen Aufenthalt als Gastwissenschaftler an der University of Reading in England habilitierte er 1993 an der Universität St. Gallen und wurde 1995 zum Assistenzprofessor für Volkswirtschaftslehre ernannt. Ein Jahr später wechselte er dann an die Universität Paderborn und blieb dort bis zu seinem Ruhestand. An der Universität Paderborn engagierte er sich nicht nur in Forschung und Lehre, sondern auch in der Hochschulpolitik. So hatte Prof. Gilroy von 2003 bis 2007 das Amt des gewählten Prorektors für Studium, Lehre, Weiterbildung und Internationale Beziehungen in der Hochschulleitung inne. Außerdem war er beteiligt an der Gründung des Ehemaligenvereins Alumni Paderborn e. V. und lange Jahre Mitglied im Belgienzentrum (BELZ) der Universität Paderborn.

Fakultät sagt „Danke“

"Für Mike Gilroy war der Hörsaal eine wahrhaftige Bühne, auf der er sein Publikum mitriss und das Interesse sowie die Begeisterung für die Volkswirtschaftslehre entfachte. Seine Lehrtätigkeit war geprägt von einer kreativen und vielfältigen Gestaltung, die stets faszinierte. Sein Lebensweg zeichnete sich durch zahlreiche internationale Stationen aus, was seine Weltoffenheit unterstreicht. Mit großem Engagement pflegte er internationale Beziehungen und betreute Austauschprogramme, um diese Offenheit auch auf die Studierenden zu übertragen. Wir sind ihm aufrichtig dankbar für die inspirierende Zusammenarbeit und werden seine offene und ehrliche Art sowie den internationalen Spirit schmerzlich vermissen", würdigt der Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Prof. Dr. Guido Schryen, das Wirken seines geschätzten Kollegen Bernard Michael Gilroy an der Fakultät.

Foto (Universität Paderborn): Prof. Dr. Bernard Michael Gilroy verabschiedet sich mit der Vorlesung „Europe, America & Beyond: The Future of Globalization in Question?“
Foto (Universität Paderborn): In hohem Tempo führt der US-Amerikaner den voll besetzten Seminarraum durch die Chancen und Herausforderungen der Hyperglobalisierung und plädiert für ein globales Mindset.
Foto (Universität Paderborn): Der Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Prof. Dr. Guido Schryen, bedankt sich für das Wirken seines geschätzten Kollegen Bernard Michael Gilroy an der Fakultät.
Foto (Universität Paderborn): Prof. Dr. Bernard Michael Gilroy hatte seit 1996 die Professur für Makrotheorie, insbesondere internationalen Wirtschaftsbeziehungen, an der Universität Paderborn inne. Am 1. Oktober 2023 tritt er seinen Ruhestand an.

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