Die Forschungsprojekte SeiP und ITiB richteten vom 20.–22. März zwei Workshops auf den Hochschultagen der beruflichen Bildung 2023 an der Universität Bamberg aus. Die Hochschultage standen in diesem Jahr unter dem Leitsatz der Fachkräftesicherung.
Im Rahmen des BMBF-Projekts "Selbstinszenierungspraktiken als Zugang zu einer selbstbestimmten, multimodalen Kompetenzfeststellung für (aus-) bildungsbenachteiligte Jugendliche (SeiP)" leitete Prof. Dr. H.-Hugo Kremer (Universität Paderborn) gemeinsam mit Prof.‘in Dr.‘in Petra Frehe-Halliwell (Universität Jena) und Prof. Dr. Bernd Gößling (Universität Innsbruck) den Workshop „Übergangssystem als Chancenverbesserungssystem: Durch berufliche Vorbereitung zur gesellschaftlichen Teilhabe“. In der zweitägigen Veranstaltung standen entwicklungsförderliche Lehr-Lernumgebungen, Schlüsselkompetenzen, lernförderliche Arbeitsaufgaben als Ermöglichungsstrategien sowie ein Chancenverbesserungssystem im Fokus. Die Thematisierung und Erarbeitung wurde durch Diskussionsvignetten realisiert, welche durch eine vorherige Vorstellung und Impulsgebung der jeweiligen Thematik ausgeführt wurden. Prof. Dr. H.-Hugo Kremer, Leiter des Verbundprojektes SeiP, hält nach erfolgreichem Abschluss des Workshops fest: „Inklusive Didaktik kann nicht losgelöst von den systemischen und curricularen Rahmenbedingungen betrachtet werden und erfordert von den Akteur*innen in den Bildungseinrichtungen eine hohe Ambiguitätstoleranz“.
Das Projekt "Innovations- und Transferprozesse in der Berufsbildung (ITiB)" ist für die wissenschaftliche Begleitung des Innovationswettbewerbs „Zukunft gestalten – Innovationen für eine exzellente berufliche Bildung (InnoVET)“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) verantwortlich. Der Workshop der InnoVET-Begleitforschung, der gemeinsam mit Vertreter*innen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), der Universitäten Magdeburg und Paderborn sowie ausgewählten InnoVET-Projekten durchgeführt wurde, befasste sich mit Austauschprozessen zwischen Wissenschaft und Praxis am Beispiel des InnoVET-Programms. Das BMBF verfolgt das Ziel, die Attraktivität sowie Qualität der beruflichen Bildung zukunftsorientiert zu erhöhen und eine Gleichwertigkeit zur akademischen Ausbildung herzustellen. Während sich die Teilnehmenden am ersten Workshoptag entsprechend mit der Frage der Attraktivität beruflicher Bildung auseinandersetzten, fokussierte das Projekt ITiB im Rahmen des zweiten Workshoptages die Interaktion und Vernetzung in Innovationsprozessen, gab hierfür Impulse und gestaltete ein World Café mit Projektvertreter*innen. Dies spiegelt damit auch den Schwerpunkt des Teilprojekts der Begleitforschung wider.
So bezieht sich das Forschungsteam um Dr.‘in Marie-Ann Kückmann und Dr.‘in Desiree Daniel-Söltenfuß, beide Leiterinnen der Nachwuchsgruppe, Universität Paderborn, konkret auf die in den Projekten vorliegenden Transferverständnisse, sowie die Unabdingbarkeit von Prozessen zur Gestaltung und Übertragung von Innovationen. Eine Ergebnispräsentation mit anschließender interaktiver Diskussion zu „Interaktion und Vernetzung in Innovationsprozessen“ rundete den Workshop ab. Für den Gesamtüberblick wurden die Ergebnisse am Ende im Rahmen von Kurzpräsentationen zusammengefasst. Dr. Marie-Ann Kückmann zieht folgendes Fazit aus dem Workshop: „Es war toll, Netzwerke nicht nur als ein wichtiges Thema aufzunehmen und hierzu konkrete Problemstellungen aus und mit den Projekten zu diskutieren sowie mögliche Handlungsmaßnahmen zu entwickeln, sondern mit dem Workshop selbst zugleich auch einen konkreten Beitrag zur Vernetzung im Kontext von InnoVET zu leisten.“