Kommunikation als Schlüssel zum Projekterfolg
Bereits 2011 absolvierte Dr. Thomas Kranert erfolgreich sein Studium der Wirtschaftspädagogik an der Universität Hamburg. Anschließend verschlug es ihn direkt an die Universität Paderborn. Dort promovierte er bis 2017 am Lehrstuhl für Wirtschafts- und Berufspädagogik von Prof. Dr. H.-Hugo Kremer. Heute blickt er als Head of Project Management bei Schüco Interior Systems, einer Tochter der Schüco International KG in Bielefeld, auf seine Promotionszeit zurück und berichtet von seinem Berufsalltag.
Nachdem Thomas Kranert in Hamburg seinen Master abgeschlossen hatte, ließ ihn ein ganz bestimmtes Thema nicht los: Qualitätsmanagement. Er wollte sich mit der Thematik noch tiefer auseinandersetzen und Normen sowie das operative Handeln hinter einem QM-System weiter hinterfragen. Diese Leidenschaft wies zunächst den Weg in die Wissenschaft, bevor es später Richtung Wirtschaft ging: „Mir war bewusst, dass mir ein Berufsalltag nicht viel Luft für eine solche intensive Beschäftigung lassen würde“, lässt Thomas Kranert in seine damaligen Gedanken einblicken. Durch einen Zufall erfuhr er von einer ausgeschriebenen Promotionsstelle an der UPB. Also ging es für ihn 2012 von Hamburg nach Paderborn, wo er als Promovend startete.
Krisen, Routinen und Turnarounds
Rückblickend vergleicht der 37-Jährige die Promotionszeit mit einem Marathonlauf, in dem er gelernt habe, mit Krisen umzugehen. Hier kamen für Thomas Kranert zum ersten Mal aber auch Routinen ins Spiel: „Erst innere Routinen geben uns oftmals die Sicherheit, um mit Unvorhergesehenem umzugehen“, berichtet er.
Erst mithilfe von inneren Routinen gelang es ihm, Krisen zu meistern. In der Promotionsphase war es bei Thomas Kranert wie auch bei vielen anderen Promovend*innen: Man schreitet immer wieder zwei Schritte voran und wird dann bei der Vorstellung seiner Fortschritte im Professur-Team wieder mindestens einen Schritt zurückgeworfen. „Dies hat damit zu tun, dass die Kolleg*innen oder der Prof die vorgestellten Dinge kritisch hinterfragen, auf die man möglicherweise dann noch keine weiteren Antworten hat“, lässt er in die Gründe blicken. Das führe dann dazu, dass er in seiner Zeit als Promovend in Krisen gestürzt wurde, die er nur durch seine Routinen der Bewältigung von Herausforderungen bewältigen konnte – also ein Marathonlauf, in dem Unvorhergesehenes durch Routinen in den Griff bekommen wird.
Sein damaliges Promotionsthema war im weitesten Sinne schlussendlich aber der Startpunkt, um sich anschließend mit Projekten, Innovationen und dahinterliegenden Prozessen beschäftigen zu können. Als er die Arbeit an der Uni hinter sich ließ und in die freie Wirtschaft überging, musste er zwar einen „Turnaround“ hinlegen. Aber eine Sache ließ ihn auch hier nicht im Stich: Routinen. Zunächst zog es ihn zur Volksbank Halle/Westfalen, wo er bis 2022 die fachliche Leitung des Projekt- und Innovationsmanagements übernahm. Seit Januar 2023 beschäftigt er sich nun als Head of Project Management Office (PMO) bei Schüco Interior Systems mit verschiedensten Projekten und Prozessen – also Bereichen, für die, wie er selbst sagt, ein Wirtschaftspädagoge ideale Voraussetzungen mitbringt.
Communication is Key
Als PMO verantwortet Thomas Kranert strategisch unternehmensrelevante Projekte. Diese gliedern sich in Organisationsentwicklungs- sowie technische Entwicklungsprojekte, welche die direkte Produktion betreffen – also das, was das Unternehmen verkauft. Die Schüco International KG ist ein Systemanbieter für unter anderem Fenster, Türen sowie Fassaden und versteht sich deshalb auch als Technologieunternehmen, das zahlreiche Komponenten vereint. Als Wirtschaftspädagoge weiß Thomas Kranert wie wichtig es für das Projektmanagement ist, dass seine Kolleg*innen miteinander sprechen. „Wenn nicht gesprochen wird, handeln wir einfach aneinander vorbei“, sagt er. Nur durch Kommunikation können Projekte langfristig ans Ziel gebracht werden, denn „Projekte scheitern nicht wegen des Projektplans, sondern weil das Team nicht richtig funktioniert“. Denn das Unternehmen unterstützt seine Kund*innen in allen Phasen eines Bauprojektes: Von der initialen Idee über die Planung bis hin zur Umsetzung und Nutzung von Wohn- und Arbeitsgebäuden – und das weltweit. Demzufolge sind an einzelnen Projekten zahlreiche Personen aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen beteiligt.
Als PMO muss Thomas Kranert deshalb täglich mit Personen aus verschiedenen Bereichen kommunizieren, denn: Communication is Key – insbesondere im Projektmanagement. Denn hier übernimmt der Wirtschaftspädagoge die fachliche Gesamtleitung und Weiterentwicklung des PMO inklusive Multiprojektmanagement für rund 300 Mitarbeiter*innen.
Aber wie sehen seine Aufgaben genau aus? Der Wirtschaftspädagoge ist Experte im Kommunizieren und weiß um die Wichtigkeit der Kommunikation auf dem Weg zum Erfolg. Deshalb verbringt er auch einen Großteil seines Arbeitstages damit: Täglich besucht der Projektmanager mindestens zwei Meetings unterschiedlicher Projekte und führt zahlreiche Abstimmungstelefonate mit Kolleg*innen. Es werden Fortschritte von Projekten besprochen und Informationen ausgetauscht. Dabei gibt er seinen Kolleg*innen die Möglichkeit, Updates zu geben, Fragen zu stellen und Herausforderungen anzusprechen. Durch eine offene Kommunikation ermöglicht Thomas Kranert hier ein gemeinsames Verständnis für die Aufgaben der anderen. Ein, wie er selbst sagt, entscheidender Aspekt des Projekterfolges ist es, jedem Teammitglied die physische und emotionale Sicherheit zu geben, einen wichtigen Teil zum Projekterfolg beizutragen. Zudem beschäftigt er sich mit der Vor- und Nachbereitung von Projekttreffen und nimmt einmal wöchentlich an einem Austausch mit dem Führungskreis des Unternehmens teil. In seiner Head-of-Position ist er nämlich automatisch Teil davon. In diesen Treffen berichtet er dann, auf höherer „Flugebene“, von den einzelnen Projekten – denn er ist über den Status und den Ablauf dieser immer am besten informiert. Auf seinem Weg vom Promovenden zum PMO hat Thomas Kranert also zwei für ihn bedeutsame Fundamente gelernt: Die Etablierung von Routinen und die Wichtigkeit von Kommunikation.
Damit auch du mit Routinen und Kommunikation gewappnet in deine nächste Projektarbeit starten kannst, hat Thomas Kranert drei Tipps für dich:
- Das, woran du arbeitest, muss dir Spaß machen, also wähle bei Möglichkeit Themen, die dich interessieren oder dich herausfordern.
- Stelle ein heterogenes Team zusammen, denn dadurch lassen sich leichter Ideen generieren. Vielfalt in einer Gruppe ermöglicht es immer, Kreativität zu fördern.
- Denk nicht direkt an Fristen und Zeitpläne, sondern sieh sie vielmehr als Grundbausteine, die unterschwellig mitlaufen – also konzentriere dich vorrangig auf den inhaltlichen Fortschritt!
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