Was Jessica neben der Kulinarik an Finnland noch überzeugt hat
Seit 2018 studiert Jessica Dinkel erst im Bachelor und dann im Master International Business Studies an der Universität Paderborn. Während ihres Masterstudiums hat sie zwei Semester im Ausland verbracht. Im Osten Finnlands ließ sie sich neben Zimtschnecken von Nordlichtern und sagenhaften Schneemengen begeistern.
Im August 2022 ging es für Jessica nach Kuopio, eine Stadt in der finnischen Region Savo. Mit über 120.000 Einwohner*innen ist sie die neuntgrößte Stadt des Landes und damit fast so groß wie Paderborn. Dass es für die Masterstudentin in den Norden gehen sollte, war für sie direkt klar. Sie dachte vor allem an die beeindruckende Landschaft, die die nördlichen Länder zu bieten haben und die klimatische Vielfalt im Vergleich zu Deutschland. Deshalb fing sie bereits zwei Jahre vorher an, „Finnland in ihr deutsches Leben zu integrieren“. Wie das geht? Durch Sprachkurse und Filme, um ein allgemeines Gespür für die Mentalität der Finn*innen zu erlangen. Jessica muss allerdings zugeben, dass Finnisch gar nicht mal so einfach ist. Rückblickend war das jedoch kein Problem, da die Einheimischen sehr gut Englisch sprechen können.
Internationales Mindset entwickeln
Über den eigenen Schatten springen und sich in ein Abenteuer stürzen, das nicht geplant werden kann – das hat sich Jessica vor Abflug in die über 2.000 Kilometer entfernte Stadt von ihrem Auslandssemester erhofft. „Wer immer nur zuhause bleibt, der schafft es auch nicht, ein internationales Mindset aufzubauen“, weiß sie. Und genau das ist ihr in neun Monaten Finnland gelungen: Die IBS-Studentin hat neue Lösungsansätze kennengelernt und ihre Denkweise gewandelt. Sie setzt jetzt auf Offenheit, Vielfalt und globale Perspektiven. „In meiner gewohnten deutschen Umgebung wusste ich meistens, wie etwas funktioniert. Aber das Auslandssemester hat mir geholfen, auch über kulturelle Grenzen hinweg zu denken und zu handeln.“ Wenn Jessica mal nicht weiterwusste, trat sie in den Austausch mit Einheimischen oder anderen Austauschstudierenden, entfernte ihre Scheuklappen und schaute über den Tellerrand.
Herausforderungen meistern
Ein gutes Beispiel dafür ist Jessicas Wohnsituation: Sie wohnte neun Monate lang in einer 3er WG in einem großen Wohnheim mit über 180 weiteren Auslandsstudierenden. Zunächst teilte sie sich ihre WG mit einer Österreicherin und Polin, anschließend mit zwei Portugiesinnen. „Das Zusammenleben war nicht immer einfach und hat mich oft vor Herausforderungen gestellt.“ Jessica hat zwar nicht immer einen Draht zu ihren Mitbewohnerinnen gefunden, doch anstatt Trübsal zu blasen, machte die 24-Jährige einfach das Beste aus der Situation: Sie verbrachte nachmittags viel Zeit bei Freund*innen oder ging spazieren.
Von Wanderschuhen bis zur Stirnlampe – Tipps für den Norden
Jessicas Studentenwohnheim befand sich auf einer kleinen Halbinsel, die zahlreiche Wanderwege und Trampelpfade durch Naturwälder bereithielt. Da ihre Wanderschuhe und eine Wanderhose vor Abflug mit in den Koffer wanderten, war die Studentin bestens dafür gewappnet. Anders als in Deutschland musste Jessica nämlich auch für kurze Spaziergänge nach einem Tag in der Uni auf festes Schuhwerk zurückgreifen: „Mit Sneakern ging bei den Wegen rund um mein Wohnheim gar nichts“. Zudem besorgte sie sich eine Stirnlampe, weil die Sonne in den Wintermonaten bereits mittags weg war. „Eine Stirnlampe war für mich die perfekte Möglichkeit, um mehr von den Tagen zu haben“, erzählt Jessica und würde auch anderen Studis empfehlen, solche Gadgets bei einem Wintersemester im Norden zu bedenken.
Wandern, Langlaufen und eine besondere Eislaufbahn
Ein weiteres Highlight war für Jessica eine 15 Kilometer lange Eislaufbahn auf einem See in der Stadt. Hier konnte sie sich mit Freund*innen kostenlos Schlittschuhe ausleihen. Direkt von ihrem Wohnheim aus gab es auch eine Langlaufstrecke, die quer durch den Wald führte. Skilanglauf ist eine populäre Wintersportart in Finnland, denn das Land bietet aufgrund seiner geografischen Lage und seines Klimas ideale Bedingungen für Langlaufaktivitäten. Darüber hinaus fördert die finnische Kultur eine aktive Lebensweise und den Kontakt mit der Natur. Langlauf ist damit eine perfekte Möglichkeit, sich auch während der Wintermonate fit zu halten. Für Jessica ideal, denn in Finnland hat sie die ein oder andere Zimtschnecke verdrückt. „Das waren bestimmt über 100 Zimtschnecken. Die schmecken einfach viel besser als in Deutschland“, schwärmt die 24-Jährige. Jessica erklärt, dass Zimtschnecken in Finnland mit Kardamom gemacht werden, wie es für die nördlichen Länder üblich ist.
Du hast auch Lust auf Finnland? Diese Tipps hat Jessica für dich!
- „Denk unbedingt an Badeschlappen für Saunagänge, sonst frierst du am Boden fest.“
- „Fotos von Family und Friends solltest du unbedingt dabeihaben, um dein Zimmer aufzuhübschen. Ansonsten erinnern die Zimmer sehr an ein Krankenhaus.“
- „Reise und erkunde die Gegend so viel wie du kannst. Ich kann dir vor allem die Nordlichter-Touren empfehlen – die sind teuer, aber einzigartig.“
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