Innovatives Lernen und Arbeiten in der Sahelzone: Auftaktveranstaltung zum Festival des Staunens

Ort: O2

Vom 11. bis 13. Juli findet auf dem Campus der Universität Paderborn „Highdigenous Live! Das Festival des Staunens“ statt. Um einen Vorgeschmack auf diese faszinierende Reise durch Musik, Architektur, Bildung und Arbeit rund um die Sahelzone zu vermitteln, lädt Prof. Dr. Martin Schneider der Universität Paderborn herzlich zur Auftaktveranstaltung am 17. Januar um 18:00 Uhr an die Universität Paderborn ein.

Die Veranstaltung beginnt mit einem Impulsvortrag von Dr. Yanick Kemayou, der ehemalige Student und Doktorand der Universität Paderborn ist. Kemayou hat mit seiner Frau Michèle Traoré im Jahr 2018 die Kabakoo Akademien gegründet, ein Lernnetzwerk in Bamako, Mali und anderen Standorten in Afrika. Im Vortrag erklärt Kemayou die Philosophie von Kabakoo und wirft die Frage auf, inwiefern Kabakoo eine Alternative zu den kolonial geprägten Lernorganisationen in Afrika sein kann. Er erläutert im Anschluss mit anderen Beteiligten die Idee des Festivals im Juli. Aus Mali zugeschaltet werden Mamadou Koné, Architekt und Chef-Restaurateur der Weltkulturerben in Timbuktu und Cheick Diallo, preisgekrönter Designer aus Bamako.

Während des Festivals werden die zentralen Fragen zur Zukunft der Sahelzone sinnlich und interaktiv erlebbar gemacht, unter anderem in Konzerten, Seminaren, Diskussionen und VR-Installationen. In der Auftaktveranstaltung, die informell bei einem Getränk und Snack ausklingen wird, haben interessierte Teilnehmende die Möglichkeit, zu erfahren, wie sie selbst am Festival aktiv teilnehmen können.

Das Festival des Staunens wird von der LWL-Kulturstiftung im Programm (Post-)Kolonialismus gefördert. Der in Paderborn ansässige Förderverein Kabakoo – Häuser des Staunens hat die Stiftung offenbar mit ihrem Projekt überzeugt. Martin Schneider, der auch als Vorsitzender des Vereins fungiert, freut sich auf den Startschuss des Projekts und fasst die wesentlichen Fragen zusammen: „Beton verdrängt Bauen mit Lehm und Pflanzen – aber sind diese nicht viel nachhaltiger? Westliche Musik ist stark geprägt von malischer Musik – kann man die Spuren noch erkennen? Was sind kolonial geprägte Lernorganisationen und wie kann man sie überwinden? Mit solchen Fragen werden wir uns im Eventjahr 2024 auseinandersetzen. Das Festival lädt alle Studierenden und Interessierten aus Mali und Westfalen zum Mitmachen ein. Das Festival ist offen für alle – Ideen und eigene Aktivitäten sind herzlich willkommen!“

Yanick Kemayou und Michèle Traoré, die Kabakoo Akademien als innovative Lernzentren gegründet haben, bezeichnen diese als „Häuser des Staunens“, in denen die Lernenden von einem „ökosystem-basierten-Lernen" profitieren. Kabakoo nutzt global verfügbare, neueste Technologien, etwa Künstliche Intelligenz in Lernplattformen, ist aber gleichzeitig für die regionalen Besonderheiten der Sahelzone optimiert. In den Regionen am Rand der Sahara bestehen vielfältige ökologische Herausforderungen. Zudem drängen viele junge Menschen auf den Arbeitsmarkt, der jedoch nur wenig formale Beschäftigung bereitstellt. Bei Kabakoo identifizieren die Lernenden ein Problem aus ihrer Heimat und lernen in Gruppen gemeinsam mit Expert*innen aus dem internationalen Kooperationsnetzwerk die Probleme vor Ort zu lösen. So ermöglicht Kabakoo dort Arbeitsplätze zu schaffen und Kleinunternehmen zu gründen, wo sie benötigt werden. Kemayou promovierte im Fach Wirtschaftswissenschaften an der Universität Paderborn und ist dort weiterhin Lehrbeauftragter.

Interessierte können ohne vorherige Anmeldung die Auftaktveranstaltung am Mittwoch, dem 17. Januar um 18:00 Uhr im Gebäude O, Hörsaal O2 der Universität Paderborn besuchen oder nach vorheriger Anmeldung online teilnehmen.

Weitere Informationen zum Festival

Kontakt