Al­les so, wie es scheint? Er­kun­dung der Schat­ten­sei­ten der Di­gi­ta­li­sie­rung

 |  Paderborn Research Center for Sustainable Economy (PARSEC)Pressemitteilungen

Der Schwerpunkt der Forschung von Prof. Dr. Simon Thanh-Nam Trang liegt auf den Konsequenzen und Wirkungen der Digitalisierung. Dabei betrachtet der Experte für Wirtschaftsinformatik insbesondere positive und negative Auswirkungen von Informationssystemen. Der Fokus liegt dabei immer auf einer ganzheitlichen Bewertung der „Dark and Bright Sides“, sodass er unter anderem die Corona-Warn-App unter die Lupe nahm.

Abstand halten, Hygienemaßnahmen einhalten und Masken tragen – diese Regeln sollte die App als digitales Hilfsmittel während der Pandemie ergänzen. Ihr Hauptziel bestand darin, die Ausbreitung der Pandemie einzudämmen, indem Infektionsketten unterbrochen wurden. Die Nutzer*innen konnten einen Beitrag leisten, indem Risikobegegnungen im öffentlichen Raum erfasst werden konnten. Dadurch zeigten sich die positiven Effekte des Informationssystems. Doch hat die Corona-Warn-App wirklich durchweg so effektiv funktioniert, wie zunächst behauptet? Das hat sich auch Simon Trang gefragt und die Schattenseiten der App angeschaut: „Es gab Menschen, die geglaubt haben, dass die App so wirksam sei, dass sie länger mit Freund*innen zusammen sein können oder auch weniger stark den Kontakt mit Risikogruppen einschränken müssen“, nennt der Forscher zwei Beispiele für die „Dark Sides“ der App. Außerdem zeigen die Forschungsergebnisse, dass die App vor allem von Personen mit höherer Bildung genutzt wurde, aber nicht die vollständige breite Bevölkerung erreicht hat.

Quantitative Ansätze im Fokus: Die Wahl der richtigen Methode

Methodisch setzt der Neuberufene bei seiner Forschung insbesondere auf quantitative-empirische Ansätze, wenngleich für sein Forschungsfeld alle Ansätze wichtig sind und auf ihre Weise wichtige Erkenntnisse bringen: „Ich untersuche in erster Linie Wirkungen und ermittle empirische Evidenzen, deshalb begeistert mich die Quantifizierung von Zusammenhängen .“ Schon zu Studienzeiten tauchte er in Forschungsprozesse ab und arbeitete „hands-on“ mit Daten. Dies möchte er auch seinen Studierenden ermöglichen, indem er in den Bachelorkursen in erster Linie Best Practices lehrt. „Die Studierenden benötigen zunächst ein Basiswissen, um anschließend mit Forschungsmethoden arbeiten zu können“, erklärt er seinen Blick auf die Lehre. Aus eigener Erfahrung weiß der Forscher, dass jede*r für sich selbst herausfinden muss, mit welcher Methode er*sie sich wohlfühlt. Seine Vorliebe für eine forschungsorientierte Lehre führt Simon Trang deshalb schon früh an seine Studierenden heran. Er begleitet sie dabei auf dem Weg zur Methodenfindung und zeigt, wie Ergebnisse mit anderen geteilt werden können.

Alltag zwischen Forschung, Lehre und Star Wars

Mit seiner Forschung zählt Simon Trang zu den publikationsstärksten Top 10 Prozent BWL nahen Forschenden im deutschsprachigen Raum. Er hat bereits in einigen Spitzen-Journalen publiziert und weiß um den großen Aufwand, der sich dahinter verbirgt: „Von der ersten Idee bis zum finalen Exzerpt dauert es zwischen zwei und fünf Jahren.“ Hinzu kommen Vor- und Nachbereitungen von Lehrveranstaltungen, das Forschen sowie administrative Aufgaben – aber Simon Trang brennt für das, was er tut. Und trotzdem muss auch noch etwas Zeit für Dinge außerhalb von Uni, Forschung und Lehre bleiben - denn: „Der Spaß darf nie zu kurz kommen“, weiß er. Diesen findet er unter anderem in seiner großen Leidenschaft für Star Wars, Reisen und Musik. Wenn Simon Trang nicht selbst Gitarre oder Klavier spielt, besucht er Musikfestivals, um vom Arbeitsalltag abzuschalten.

Schon während seines Studiums in Göttingen hat er sich nicht bloß dem Lernen verschrieben, sondern zudem zahlreiche praktische Erfahrungen gesammelt: „Ich habe viele Extreme getestet, wie Strategieberatung oder das Versicherungswesen“, was er auch seinen Studierenden ans Herz legen würde. Zwar sei nicht alles Gold, was glänzt, aber auch aus negativen Erfahrungen habe er etwas über sich, seine Fähigkeiten und Antriebe lernen können. Nach Abschluss seiner Promotion zog es ihn dann zunächst raus aus der Uni in das strategische IT-Management. Hier konnte er Elemente, zu denen er zuvor forschte, nun „anfassen“. Diesen Aspekt während seiner Zeit in der Praxis fand er zwar sehr spannend, dennoch merkte er, dass es noch viel mehr gibt, als die Sachbücher aufzeigen. Deshalb packte ihn die Lust des Weiterforschens und er kehrte an die Uni zurück – und hier ist er bis heute als begeisterter Lehrender und Forscher.

In der Lehre als Motivator auftreten

Aus seiner eigenen Zeit als Student kennt er selbst noch eine „veraltete“ Form der Frontalvorlesung. Simon Trang möchte hingegen als Motivator für die Studierenden auftreten und „den Stoff nicht nur runterreden und knallhart abfragen“. Ein großes Anliegen ist es ihm deshalb, dass seine Studierenden auch über das Seminar hinaus noch über die Themen diskutieren und diese weiterdenken – also den Spagat zwischen formalen Studienbedingungen und der Begeisterung für die Inhalte finden. „Die Lehre geschieht nicht in den 90 Minuten selbst, denn ich habe einen viel größeren Hebel – ich kann die Studierenden so sehr begeistern, dass sie nachher in der Mensa noch darüber reden, sich damit beschäftigen und eigenständig weiterbilden“, beschreibt er seinen Antrieb. Als Wirtschaftsinformatiker liegt es Simon Trang deshalb nicht nur am Herzen, in seinen eigenen Forschungsprojekten Optimierungen zu erforschen, sondern auch die Lehre für seine Studierenden so spannend und weiterbringend wie möglich zu gestalten – also mehr „Bright Sides“ als „Dark Sides“ zu erschaffen.

Tipps:

Nutzen Sie die Chancen, die Ihnen das Studium bietet: Das Studium bietet ein Portfolio an Freiheit und Vielfalt und das bei größter Qualität und Qualifikation. Bedeutet: Nutzen Sie viele Angebote bei Ihrer zeitlichen Verfügbarkeit!

Gehen Sie in den aktiven Austausch mit anderen Studis! Man vergisst zu schnell, was für ein tolles Netzwerk man im Studium aufbauen kann. Sie sehen ihren Kommiliton*innen zu Studienzeiten nicht an, wozu sie es noch bringen werden.

Der Schwerpunkt der Forschung von Prof. Dr. Simon Thanh-Nam Trang liegt auf den Konsequenzen und Wirkungen der Digitalisierung.

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