Franziska Otto, Lehrstuhl für Wirtschafts- und Berufspädagogik, Universität Paderborn, für ihre Masterarbeit Studie zum Selbstkonzept von SchülerInnen der Ausbildungsvorbereitung – Einblicke in die Innensicht und informelle Wissensbestände der Zielgruppe!
Auf den Hochschultagen in Bamberg wurde erstmals der Preis Berufsbildungsforschung in gesellschaftlicher Verantwortung verliehen. In diesem Zuge wurden jeweils über 3 Ränge einerseits Masterarbeiten und andererseits Dissertationen sowie Habilitationen prämiert, die „in besonderer Weise relevante Herausforderungen der Berufsbildungspraxis mit wissenschaftlicher Theoriebildung und Forschung verbinden“ (Ausschreibung des Wissenschaftspreises „Berufsbildungsforschung in gesellschaftlicher Verantwortung“ 2023). Die Arbeit von Franziska Otto wurde mit dem 1. Rang im Zuge der Preisverleihung in Bamberg prämiert. Die Betreuung der Arbeit erfolgte durch Prof. Dr. H.-Hugo Kremer und Dr. Heike Kundisch.
Franziska Otto richtete in ihrer Masterarbeit den Blick auf Schüler*innen der Ausbildungsvorbereitung, bei denen sich vielfältige Herausforderungen im Übergang von der Schule in die Berufs- und Arbeitswelt zeigen. Hier genreriete sie durch den Zugang über das Selbstkonzept Einsichten zur Innensicht der Jugendlichen. Damit wurde u. a. das Ziel verfolgt, eine andere Sichtweise auf die Zielgruppe zu generieren und den Jugendlichen einen Raum zur eigenen Selbstbeschreibung zu eröffnen, was auch darin begründet liegt, dass sich vorherige Studien zur Charakterisierung der Zielgruppe zumeist auf Fremdbeschreibungen und Sekundäranalysen stützen, was mitunter mit einer Stigmatisierung und Defizitorientierung einhergehen kann. Hier greift Frau Otto somit eine bedeutende Forschungslücke auf. Zudem wurden die individuellen Voraussetzungen der Schüler*innen aufgenommen, indem ein eigens auf die Zielgruppe angepasstes Erhebungsinstrument entwickelt wurde. Hierzu wurden Visualisierungen in Form von Sketchnotes konzipiert, die einen weiteren Zugang zum Selbstkonzept der Schüler*innen schafften, als Impulsgeber zur Erstellung einer ‚Selbst-Mind-Map‘ dienten und zur Aufarbeitung des Viskurses im Anhang der Arbeit herangezogen wurden. Franziska Otto zeigt über die Ergebnisse bedeutende Anknüpfungspunkte für eine stärken- und persönlichkeitsorientierte Didaktik in der Ausbildungsvorbereitung auf und schafft gleichsam für Akteure der Berufsbildungspraxis in ausbildungsvorbereitenden Bildungsgängen Impulse und Arbeitsgrundlagen zur (didaktischen) Gestaltung und Weiterentwicklung des Bildungsganges. Im Zuge des Forschungs- und Entwicklungsprojekt SeiP wurden die Ergebnisse der Studie bereits als Impulse aufgegriffen, wodurch eine direkte Auseinandersetzung mit Praxispartner*innen angestoßen sowie hierüber ein veränderter Blickwinkel auf die Zielgruppe geboten werden kann.
Franziska Otto, Chair of Business and Vocational Education, University of Paderborn, for her Master's thesis “Study on the self-concept of students preparing for vocational training - insights into the target group's internal view and informal knowledge!
The Vocational Training Research in Social Responsibility prize was awarded for the first time at the University Days in Bamberg. In the course of this, 3 ranks were awarded to Master's theses on the one hand and dissertations and habilitations on the other, which “combine relevant challenges of vocational training practice with scientific theory formation and research in a special way” (announcement of the science prize “Vocational training research in social responsibility” 2023). Franziska Otto's work was awarded 1st place at the award ceremony in Bamberg. The thesis was supervised by Prof. Dr. H.-Hugo Kremer and Dr. Heike Kundisch.
In her master's thesis, Franziska Otto focused on students preparing for vocational training, who face a variety of challenges in the transition from school to the world of work. By accessing the self-concept, she gained insights into the young people's inner perspective. One of the aims of this was to generate a different perspective on the target group and to open up a space for the young people to describe themselves, which is also due to the fact that previous studies on the characterization of the target group are mostly based on descriptions by others and secondary analyses, which can sometimes be accompanied by stigmatization and a focus on deficits. Ms. Otto thus addresses a significant research gap here. In addition, the individual requirements of the pupils were recorded by developing a survey instrument specially adapted to the target group. For this purpose, visualizations in the form of sketchnotes were designed, which created further access to the students' self-concept, served as an impulse generator for the creation of a 'self-mind map' and were used to process the viscourse in the appendix of the thesis. Franziska Otto's findings provide important starting points for strength- and personality-oriented didactics in training preparation and at the same time create impulses and working principles for the (didactic) design and further development of the training course for those involved in vocational training practice in training preparation courses. In the course of the SeiP research and development project, the results of the study have already been taken up as impulses, whereby a direct discussion with practice partners can be initiated and a different perspective on the target group can be offered.