Engagement von Studierenden wird breit verankert
Paderborner Studierende unterstützen mit ihrem Fachwissen gemeinnützige Organisationen in OWL. Diese „Service Learning“ genannte moderne Lernform ist von der Juniorprofessur Wirtschaftspädagogik der Universität Paderborn entwickelt worden und nimmt nun im Rahmen des Bildungsclusters OstWestfalenLippe Fahrt auf. Der Clou dabei: Neben der Förderung der Fachkompetenz innerhalb der Organisationen wird gleichzeitig auch ein Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung der Studierenden geleistet.
Um das Angebot nachhaltig in der Region zu verankern, wird dieses ab sofort auch vom Marktplatz für Bürger-Engagement der Stadt Paderborn unterstützt. Der Marktplatz für Bürger-Engagement fungiert künftig als zentrale Koordinationsstelle zwischen den gemeinnützigen Organisationen und den Studierenden der Universität Paderborn.
Für JProf. Dr. Karl-Heinz Gerholz, der das Projekt im Bildungscluster OWL leitet, bringt die Kooperation interessante Synergien mit sich: „Zum einen können ältere Bürger ihr berufliches Wissen einbringen und an die jungen Studierenden weitergeben. Zum anderen stellt die Kooperation auch einen wichtigen Baustein im Rahmen des Bildungsclusters OWL dar, wo Service Learning als Teilprojekt integriert ist.“ Universitäre Bildung wird so durch bewährtes Praxiswissen ergänzt. Diese in Deutschland einmalige Art von Service Learning zeigt eindrucksvoll auf, dass sich Hochschulen verstärkt darum bemühen, wissenschaftliche Erkenntnisse auch in die Region zu transferieren und direkt nutzbar zu machen. „Gerade das Thema Service Learning hat ein riesiges Potenzial und ich freue mich umso mehr, dass wir in OWL dieses Thema mit dem Bildungscluster engagiert und kompetent in den Vordergrund stellen“, ergänzt Universitätspräsident Prof. Dr. Nikolaus Risch.
Die Kooperation ermöglicht es, Service Learning sowohl in der Universität als auch in der Stadt langfristig zu verankern. „Letztlich soll es darum gehen, unterschiedliche Akteure der Region miteinander zu vernetzen“, so Gerholz. Zwei praktische Beispiele für Service Learning-Projekte sind die universitäre Unterstützung für den Caritasverband Paderborn beim Investitionsmanagement im Fuhrpark und die Erarbeitung eines modernen Kommunikationskonzepts für die Diakonie.
„Für das Freiwilligen-Engagement wurde mit dem Marktplatz für Bürger-Engagement eine kompetente Plattform für persönliche Beratung, Unterstützung und Vernetzung etabliert“, beschreibt Bruno Weber vom Marktplatz Paderborn die Initiative. “Die Anerkennung dafür wird durch die Ausstellung eines Engagement-Nachweises des Landes NRW, den alle aktiven Teilnehmer erhalten, noch verstärkt.“ Weber sieht jedoch aufgrund der demografischen Entwicklung noch ein großes Potenzial, aber auch Verantwortung, Erfahrungswissen weiterzugeben: „Es soll einfach Spaß machen, dass ‚Alte Profis und junge Wilde‘ gemeinsam im Bürger-Engagement Projekte durchführen.“
Auf dem „Marktplatz für Bürger-Engagement“ (www.paderborn.de/markplatz-ehrenamt) können gemeinnützige Organisationen ab sofort ihren Beratungsbedarf anmelden. Ansprechpartner ist Bruno Weber über ehrenamt[at]paderborn.com mit dem Betreff: „Service Learning“. Beratungszeiten werden donnerstags im Historischen Rathaus nach Absprache angeboten.
JProf. Dr. Karl-Heinz Gerholz übernimmt von universitärer Seite her die Sichtung und Weiterleitung an die richtigen Beratungsteams. Diese bestehen aus Studierenden und fachkompetenten Senioren aus der heimischen mittelständischen Wirtschaft, die ebenfalls über die Website des Marktplatzes Paderborn und das Studium für Ältere der Universität Paderborn angeworben und zur Mitarbeit motiviert werden. „Hier können aus dem Zertifikatsstudium ‚Bürgerschaftliche Kompetenz in Wissenschaft und Praxis‘ heraus ältere Studierende mit ihrem riesigen Erfahrungswissen konkret für generationsübergreifende Tandems mit den ‚jungen Wilden‘ gewonnen werden“, so Prof. Dr. Hans-Joachim Warnecke, Hochschulbeauftragter für das Studium für Ältere der Universität Paderborn.