Paderborn, 30.03. 2015. Studierende der Wirtschaftswissenschaften an der Uni Paderborn profitieren von einem regen Austausch mit Universitäten in China, Japan und Südkorea. Das Programm „ASBE“ (Asian Studies in Business and Economics) soll die Internationalisierung der Studiengänge fördern, indem es Studierenden und auch Lehrenden den fachlichen Austausch innerhalb der Kooperation ermöglicht. Mit Aufnahme der japanischen Universität Tohoku ist jetzt das Netzwerk mit den bereits länger kooperierenden Partnern aus China, Japan und Südkorea erweitert worden.
Im Jahr 2012 lebten über vier Milliarden Menschen im asiatischen Raum, das sind etwa 60 Prozent der Weltbevölkerung. War es bislang ein Anteil von knapp 30 Prozent, der von asiatischer Seite zur globalen Wertschöpfung beigetragen wurde, reden die Analysten von „Oxford Economics“ für den Zeitraum bis 2036 von einer Steigerung um weitere 20 Prozent. Der rasant fortschreitenden globalen Vernetzung trägt die Universität mit einem speziellen Programm Rechnung. Eine besondere Rolle spielt dabei der asiatisch-pazifische Wirtschaftsraum, dessen Potenziale die Wirtschaftspädagogen der Universität Paderborn bereits 2005 erkannt hatten.
Mehr als 100 Paderborner Studierende im ASBE-Programm
Seitdem gibt es mit ASBE ein Programm, das nach den Worten des Paderborner Wirtschaftspädagogen Prof. Dr. Peter F. E. Sloane „einen besonderen Beitrag zur Internationalisierung von Forschung und Lehre leistet“. Ob nun im Beijing Institute of Technology in Peking, an der Tongji University in Shanghai, der Oita University in Oita, der Ewha Womans University in Seoul oder jetzt auch in der Tohoku University in Sendai – jedes Jahr haben 21 Paderborner Studierende der Wirtschaftswissenschaften die Möglichkeit, einen Teil ihres Studiums dort zu absolvieren und wichtige interkulturelle Kompetenzen zu erwerben. Gleichzeitig ergreifen über 20 Studierende der asiatischen Partner die Gelegenheit, ein oder zwei Semester an der Universität Paderborn zu studieren. Die Durchführung und strategische Entwicklung dieses Programms ist auch Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen der Hochschullehrer vor Ort, die sich zusammen dafür einsetzen. Dazu gehört auch die Arbeit des Internationalsierungsbeauftragten Prof. Dr. Stefan Jungblut, der bereits seit Jahren mit der Tohoku University zusammenarbeitete, bis es zur Aufnahme dieser renommierten Universität in das Partnerschaftsnetzwerk kam. Prof. Sloane: „Dank ASBE konnten bislang bereits mehr als 100 Paderborner Master- oder Bachelorstudierende ein Auslandssemester absolvieren und ungefähr gleich viele Studierende aus Asien in Paderborn begrüßt werden.“
Didaktisches Konzept unterstützt Asienengagement
ASBE wurde seit 2005 mit rund 760.000 € aus DAAD-Mitteln (Deutscher Akademischer Auslandsdienst) gefördert. Um dem Anspruch, die interkulturelle Kompetenz der Studierenden zu fördern, gerecht zu werden, entwickelte eine Arbeitsgruppe der Paderborner Wirtschaftspädagogik unter der Leitung von Prof. Dr. Peter F. E. Sloane ein umfassendes didaktisches Konzept, bei dem u.a. auch innovative Lernformate eingesetzt werden, die nicht nur eine hohe Aktivität der Lernenden erfordern, sondern zudem die Reflexion der eigenen Kultur und des eigenen Verhaltens entwickeln. Das Programm für die Paderborner Studierenden ist auf drei Semester ausgelegt und besteht aus einer intensiven Vorbereitungsphase, einem Auslandssemester und einer Nachbereitungsphase. Alle Studienleistungen im In- und Ausland sind institutionell in den Studiengängen verankert, so dass keine aufwändigen einzelnen Anrechnungsvereinbarungen getroffen werden müssen.
Studierende profitieren vom Asienprogramm
Das Paderborner ASBE-Programm hat international Zeichen gesetzt und wirkt sich auch positiv auf die Jobsuche der Absolventen nach Studienende aus. So orientierte sich z. B. eine Studierende im Jahr 2011 für ein Semester nach Shanghai, was einem mittelständischen Unternehmen, das im Raum Russland und Asien tätig ist, genügte, ihr ein Jobangebot als „Key Account Managerin“ zu machen. ASBE hat sich inzwischen so gut etabliert, dass immer mehr Universitäten aus Asien Interesse zeigen. Als weiterer Kandidat für den Beitritt hat sich die Foreign Trade Universität Hanoi bereitgemacht.