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The gender training gap in Europe: How equal are inequalities in continuous training?

The gender training gap in Europe: How equal are inequalities in continuous training?

Im Rahmen der gesellschaftlichen Diskussionen um Gleichberechtigung der Geschlechter stellt sich auch die Frage nach der Chancengleichheit im Bereich der Weiterbildung: Gibt es einen Weiterbildungsrückstand von Frauen, der den anhaltenden Unterschied zwischen Mann und Frau am Arbeitsmarkt begründen könnte? Dieser Frage widmet sich Caroline Wozny in ihrer 2014 erschienenen Dissertation. Da die empirische Literatur in Bezug auf einen solchen Weiterbildungsrückstand zu widersprüchlichen Ergebnissen kommt, setzte sich die Autorin das  Ziel, die Determinanten von Weiterbildung zu beleuchten und zu erklären, unter welchen Umständen ein weiblicher Weiterbildungsnachteil entsteht. Unter der Annahme, dass nicht nur individuelle, sondern auch institutionelle Determinanten einen Einfluss haben, wurden Individualdaten der ersten Welle des Adult Education Surveys aus 22 Ländern mit Makrodaten zum Arbeitsmarkt, zum Bildungssystem und zur Unterstützung von Frauen ergänzt. Es zeigt sich dabei, dass Frauen ohne Universitätsabschluss gegenüber Männern einen Weiterbildungsnachteil haben, Frauen mit Universitätsabschluss jedoch nicht. Damit weist Wozny nach, dass Studien, die nicht zwischen Frauen unterschiedlicher Bildung unterscheiden, zu verzerrten Ergebnissen führen können. Zudem wird deutlich, dass Geschlechterunterschiede im Bereich der Weiterbildung zwischen den untersuchten Ländern signifikant variieren. Bei Akademikern können diese Unterschiede vollständig durch Charakteristika des Arbeitsmarktes (durchschnittliche Betriebszugehörigkeit und Gewerkschaftsdichte) und die Unterstützung von Familien (Kinderbetreuung und Kindergeld) erklärt werden. Bei Arbeitnehmern ohne Universitätsabschluss erklärt das Berufsausbildungssystem einen Teil der Geschlechterunterschiede. Die Arbeit entstand unter wissenschaftlicher Begleitung von Prof. Dr. Martin Schneider, Department Management (BWL, insb. Personalwirtschaft, Universität Paderborn) und führte 2014 zur Promotion an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Paderborn.

Nach Abschluss eines einjährigen Auslandsstudiums an der Pablo de Olivade-Universität,  Sevilla (ERASMUS-Stipendium), in 2004 und Erhalt des Diploms in International Business Studies, arbeitete Caroline Wozny bis zu ihrem erfolgreichen Abschluss als „Master of Arts in International Business Studies“ in 2008 als studentische Hilfskraft in der Fakultät für Kulturwissenschaften an der Universität Paderborn. Nach einem Praktikum bei der Bertelsmann AG begann sie ihre wissenschaftliche Karriere als Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Prof. Dr. Martin Schneider am Department Management der Universität Paderborn. Seit ihrer erfolgreichen Promotion 2014 ist sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Prof. Dr. Peter F.E. Sloane, Department Wirtschaftspädagogik (Wirtschafts- und Sozialpädagogik) an der Universität Paderborn tätig.

Wozny, Caroline (2015): The gender training gap in Europe: How equal are inequalities in continuous training? digital.ub.uni-paderborn.de/urn/urn:nbn:de:hbz:466:2-15543, Paderborn, Univ., Diss., 2015.