Wich­ti­ge Hin­wei­se für Ab­schluss­a­r­bei­ten

Auf dieser Seite finden Sie allgemeine Hinweise zur Anfertigung von Abschlussarbeiten an unserem Lehrstuhl sowie aktuelle Themenvorschläge. Sie können gern auch eigene Themenvorschläge einreichen, sofern diese zu unseren Forschungs- und Lehrschwerpunkten passen. Abschlussarbeiten werden von einem Kolloquium begleitet, in dem methodische und inhaltliche Fragen fortlaufend diskutiert werden können.

Grundlage der Anfertigung von Abschlussarbeiten an unserem Lehrstuhl sind die im Buch Wissenschaftliches Arbeiten im Wirtschaftsinformatik-Studium von Bergener, Clever und Stein (2019) niedergelegten Richtlinien. Bitte sehen Sie diese Lektüre durch.

Mo­dell des Be­treu­ungs­pro­zes­ses

Einen detaillierten Überblick über den Prozess der Anfertigung von Abschlussarbeiten der Bachelor- und Masterstudiengänge an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften sowie der WING-Studiengänge erhalten Sie hier.

1. Ziel

Durch das Verfassen einer wissenschaftlichen (Abschluss-)Arbeit sollen Sie als Studierende(r) zeigen, dass Sie eigenständig dazu in der Lage sind, eine relevante Fragestellung der Wirtschaftsinformatik mithilfe wissenschaftlicher Methoden zu beantworten.

Neben der Entwicklung inhaltlich interessanter Ergebnisse gilt es dabei auch, einige formale Anforderungen des wissenschaftlichen Arbeitens zu erfüllen. Um die Arbeit entsprechend dieser Anforderungen zu gestalten, sind ein wissenschaftliches Vorgehen, eine sinnvolle Argumentationslinie (Gliederung), aber auch die Kenntlichmachung übernommener Quellen und Inhalte besonders wichtig. Selbstverständlich gehört auch eine korrekte Orthografie und eine ansprechende Gestaltung zur Anfertigung einer (guten) wissenschaftlichen Ausarbeitung.

2. Ver­fas­sen ei­ner wis­sen­schaft­li­chen (Ab­schluss-)Ar­beit

2.1 Vor­be­rei­tung und Ex­posé

Bei der Planung einer wissenschaftlichen (Abschluss-)Arbeit sollte ein besonderer Fokus auf die folgenden vier Kernaspekte gelegt werden:

  1. Formulierung des Handlungsfelds und des Titels der Arbeit
  2. Aufstellen der Forschungsfrage
  3. Auswahl bzw. Gestaltung der zur Beantwortung der Forschungsfrage geeigneten Forschungsmethode
  4. Gliederung der Arbeit

Sowohl bei Bachelor- als auch bei Master-Arbeiten können Sie eigene Themenvorschläge einreichen oder aus den aktuell angebotenen Themen und Themenschwerpunkten wählen. Auch Abschlussarbeiten in Zusammenarbeit mit Unternehmen sind grundsätzlich möglich, sofern diese einem wissenschaftlichen Anspruch genügen.

Sofern Sie Interesse an der Anfertigung einer von unserem Lehrstuhl betreuten Abschlussarbeit haben, entwickeln Sie vor dem Hintergrund dieser vier Kernaspekte zunächst einige Ideen, die wir im Rahmen eines Planungsgesprächs zunächst aufnehmen und mit Ihnen weiterentwickeln. Falls Sie eine eigene Idee für ein Thema haben, melden Sie sich bitte unter Nennung Ihres Studiengangs und Ihrer Themenidee bei uns. Wir melden uns daraufhin bei Ihnen, um ein Planungsgespräch für die konkrete Gestaltung Ihrer Arbeit anzusetzen.

Sobald wir uns einig über die Gestaltung und Betreuung Ihrer Arbeit sind, fertigen Sie nach dem Planungsgespräch bitte ein zweiseitiges Exposé an, das zur Feinplanung Ihrer Arbeit dient. Wir prüfen daraufhin das Exposé und werden mit Ihnen ein weiteres Beratungsgespräch durchführen. Meist müssen Sie Ihr Exposé noch überarbeiten, um einen klaren und verlässlichen Fahrplan für Ihre Arbeit zu entwickeln.

Wenn Ihr Exposé dieses zielführende Vorgehen widerspiegelt, stellen Sie es im Rahmen unseres Kolloquiums für Abschlussarbeiten vor. Dadurch, dass wir einen Teil der Betreuungsleistung über die Kolloquien abbilden, ist  eine regelmäßige Teilnahme an dieser zweiwöchentlich stattfindenden Veranstaltung sowie mindestens eine Zwischen- oder Abschlusspräsentation Ihrer Abschlussarbeit in diesem Rahmen obligatorisch.

2.2 Ti­tel der Ar­beit

Eine gute wissenschaftliche Arbeit erkennt man zunächst an einem passenden Titel, der die Problemstellung in wenigen Worten auf den Punkt bringt. In dem Titel verwendete Substantive sind Schlüsselwörter, die den Rahmen der Arbeit definieren und sich auch später in der Gliederung wiederfinden lassen sollen. Neben dem Handlungsfeld und Gegenstand der Arbeit sollte auch ein Hinweis auf die verwendete Forschungsmethode im Titel enthalten sein. Um die Titel nicht zu lang werden zu lassen, kann eine Zweiteilung nach dem folgenden Muster hilfreich sein: "Handlungsfeld der Arbeit - Ziel und Forschungsmethode der Arbeit" (z. B. Digitalisierung von Instandhaltungsprozessen in der Automobilindustrie – Eine Fallstudie zum Prozess der planbaren Instandhaltung bei der Alpha AG").

2.3 For­schungs­fra­ge und For­schungs­me­tho­de

Eine Forschungsfrage soll das Ziel bzw. den wissenschaftlichen Beitrag der Arbeit so genau wie möglich benennen.

Eine Forschungsfrage besteht typischerweise aus einem Fragesatz, sofern der Kern der Arbeit ein Erkenntnisziel ist (z. B. Welche Einflussfaktoren bedingen die Kundenerfahrung im innerstädtischen Einzelhandel?). Sofern das Ziel der Arbeit (hauptsächlich) in der Gestaltung eines sog. IT-Artefakts besteht, soll stattdessen ein Gestaltungsziel angegeben werden, aus dem das zu gestaltende IT-Artefakt hervorgeht (z. B. Ziel der Arbeit ist die Entwicklung und Evaluation einer mobilen Applikation für mobile Coupon-Promotionen im innerstädtischen Einzelhandel).

Die Forschungsmethode ist so auszuwählen, dass die zuvor gestellte Forschungsfrage sinnvoll und verlässlich beantwortet werden kann. Forschungsmethoden sind vielgestaltig und können auch miteinander kombiniert werden, sofern dies der Erarbeitung der Ergebnisse dient. Einige Methoden sind die Gestaltung von IT-Artefakten (Design Science Research), Action Research/Action Design Research, Umfragen, Fallstudien, Datenanalysen, Literaturanalysen sowie die konzeptionelle Forschung.

2.4 Glie­de­rung der Ar­beit

Die Struktur der Arbeit richtet sich nach der untersuchten Forschungsfrage und nach der ausgewählten Forschungsmethode. Ein folgerichtiger und in sich geschlossener Aufbau zeigt sich daher in einer formal-logisch einwandfreien Gliederung. Bei der Untergliederung der Kapitel ist darauf zu achten, dass auf einen Unterpunkt (z.B. 1.1) ein weiterer Unterpunkt (z.B. 1.2) folgen muss. Ein Grundgerüst, das entsprechend des gewählten Handlungsfelds und der gewählten Forschungsmethode angepasst werden kann oder werden muss, lässt sich wie folgt gliedern:

Kapitel 1: Einleitung (als Weiterentwicklung des Exposés)

  • Benennt den Gegenstandsbereich der Arbeit und stellt einen ersten Bezug zur Literatur her
  • Beleuchtet dessen Wichtigkeit anhand von empirischen Daten
  • Beschreibt den Forschungsbedarf bzw. die Forschungslücke in der Literatur
  • Benennt die Forschungsfrage/das Gestaltungsziel expressis verbis.
  • Zeigt die Struktur der Arbeit zur Beantwortung der Forschungsfrage bzw. zur Erreichung des Gestaltungsziels auf

Kapitel 2: Stand der Forschung

  • Verweist auf maßgebliche Vorarbeiten und diskutiert ihre Relevanz für die eigene Arbeit aktiv bzw. kritisch hinterfragend. Insb. soll der Stand der Forschung in den gewählten Schwerpunktbereichen der Arbeit ermittelt und zusammengefasst werden. Dies ist u. a. erforderlich, um den eigenen Beitrag der Arbeit herauszustellen.
  • Stellt eine fachliche und terminologische Grundlage für die nachfolgenden Kapitel der Arbeit bereit. Die eingeführten Begriffe sind daher konsistent zu verwenden.
  • Der Stand der Forschung wird so spezifisch wie möglich reflektiert, so dass genau die Konzepte vorgestellt und diskutiert werden, die für die weitere Argumentation der Arbeit relevant sind.

Kapitel 3: Forschungsmethode

  • Stellt den Erkenntnis-/Gestaltungsprozess, der zur Beantwortung der Forschungsfrage/zur Erreichung des Forschungsziels dient, genau dar.
  • Stellt die gewählte Forschungsmethode in den Kontext der maßgeblichen Literatur zur gewählten Forschungsmethode, so dass deutlich wird, inwiefern das gewählte Vorgehen valide ist.

Kapitel 4: [Eigene Resultate]

  • Darstellung der relevanten eigenen Ergebnisse der Arbeit
  • Stellt den Hauptteil der Arbeit dar
  • Die Struktur dieses Kapitels befindet sich im Einklang mit der zuvor definierten Forschungsmethode. Diese ist daher strukturgebend für die Entwicklung der eigenen Ergebnisse.

Kapitel 5: Fazit und Ausblick

  • Reflektiert die Arbeit und ihren Beitrag (Inhalt und Umfang) zur Beantwortung der in Kapitel 1 benannten Forschungsfrage bzw. des Gestaltungsziels.
  • Generalisiert, soweit möglich, die eigenen Resultate. Sollten Sie Ihre Arbeit in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen geschrieben haben, sollen Sie hier auch die Anwendbarkeit und Nützlichkeit der Resultate für andere Unternehmen diskutieren und sich so vom Kontext Ihres Anwendungsfalls lösen.
  • Stellt die Limitationen der Arbeit heraus, so dass der tatsächliche Beitrag klar umrissen werden kann. Limitationen sind daher hilfreich, um den eigenen Beitrag genau herausstellen zu können und sind keineswegs als "Unzulänglichkeiten" der Arbeit anzusehen.
  • Motiviert den weiteren Forschungsbedarf auf der Grundlage der durch die Arbeit beigetragenen Ergebnisse sowie ihrer Limitationen.

3. Zi­tie­ren der ver­wen­de­ten Quel­len

Ein Kernaspekt des wissenschaftlichen Arbeitens ist der korrekte Umgang mit den verwendeten Quellen. Insbesondere soll so dargestellt werden, welche Ergebnisse in der Arbeit selbst erzielt worden sind und welche Erkenntnisse aus Vorarbeiten anderer Personen übernommen worden sind. Jeglicher Inhalt, der nicht auf die eigene Arbeit zurückzuführen ist, ist daher entsprechend der geltenden Zitationsregeln kenntlich zu machen. Dies umfasst sowohl das wörtliche Zitieren als auch die sinngemäße Übernahme von Aussagen. Ein aktiver Umgang mit der verfügbaren Literatur zeigt sowohl eine gute Einbettung der Ergebnisse in die Literatur, als auch einen substanziellen eigenen Beitrag auf.

4. For­mat­vor­la­gen für Ab­schluss­a­r­bei­ten

Vorlage für schriftliche Arbeiten

(Die Verwendung dieser Vorlagen ist verpflichtend)

5. All­ge­mei­ne Hin­wei­se

Bewerbungen für Bachelorarbeiten an unserem Lehrstuhl werden jeweils bis zum 31. Juli für das darauffolgende Wintersemester und bis zum 31. Januar für das darauffolgende Sommersemester entgegengenommen. Diese Frist gilt, um eine bessere Planung und Betreuung für Sie zu ermöglichen. Masterarbeiten sind von diesen Fristen ausgenommen - hier können Sie bei Interesse ganzjährig auf uns zukommen.

Aktuell ausgeschriebene Themen finden Sie hier.

Gern können Sie auch mit eigenen Themenvorschlägen auf uns zukommen, wenn sie Bezug zu unseren Forschungs- und Lehrschwerpunkten aufweisen. Auch das Verfassen einer Abschlussarbeit in Kooperation mit einem Unternehmen ist möglich.

Weitere Tipps und Hinweise für Abschlussarbeiten finden Sie hier.

Die Bearbeitungszeit beträgt bei Masterarbeiten sechs Monate und bei Bachelorarbeiten drei Monate. Bitte planen Sie ca. acht Wochen für die Begutachtung ein. Eine rechtzeitige Abgabe (z. B. für eine fristgerechte Einschreibung in den Folgestudiengang) liegt in Ihrer eigenen Verantwortung. Das genaue Vorgehen und die gültigen Fristen entnehmen Sie bitte der Prüfungsordnung Ihres Studiengangs.

Masterarbeiten sollen i.d.R. ca. 80 Seiten lang sein, Bachelorarbeiten umfassen ca. 40 Seiten, Seminar- und Studienarbeiten umfassen ca. 20-25 Seiten (jeweils ohne Gliederung, Referenzen und Anhänge). Wenn nicht anders besprochen, gilt eine Toleranz von +/- 10 Prozent.

Ist nach Ihrer Prüfungsordnung ein Zweitprüfer vorgesehen, sprechen Sie bitte den von Ihnen gewünschten Zweitprüfer rechtzeitig an. Die Angabe des Zweitprüfers ist bei der Anmeldung der Abschlussarbeit verpflichtend.

Die Abschlussarbeiten können in deutscher oder englischer Sprache angefertigt werden. Hierbei gelten die Rechtschreib- und Grammatikregeln der neuen Rechtschreibung. Bitte verwenden Sie die von uns bereitgestellte Formatvorlage für Abschlussarbeiten.

Die Abgabe von Abschlussarbeiten umfasst an unserem Lehrstuhl ein gebundenes Printexemplar sowie eine digitale Abgabe (per E-Mail oder auf Datenträger), die sämtliche nicht publizierte Quellen (Internetseiten, nicht veröffentlichte Dokumente) und weiteres Material sowie eine elektronische Form der Abschlussarbeit enthält.

Es gibt eine Reihe von Softwaretools, die die Literaturverwaltung, Zeitmanagement oder Strukturierung des Forschungsprozesses unterstützen. Die Verwendung von Tools hängt von Ihrer persönlichen Arbeitsweise ab. Bitte entscheiden Sie selbst, welche Werkzeuge für Sie am besten geeignet sind.

A. Literaturverwaltung: Es stehen Tools zur Verfügung, um die Arbeit mit den verwendeten Quellen zu unterstützen und zu organisieren. Einige der Tools beinhalten zudem Funktionalitäten zur Literatursuche und für das Projektmanagement.

B. Strukturierung des Forschungsprozesses: Mindmaps können sich zur Strukturierung des Forschungsprozesses eignen. Es existieren neben kommerziellen auch frei verfügbare Tools.

C. Zeitmanagement: Tools zur Projektplanung können sich dazu eignen, um den Meilensteine und den Fortschritt bis zur Abgabe zu planen, zu steuern und zu überwachen.

The­me­n­aus­schrei­bun­gen

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