Projektseminare: Fach- und Lösungskompetenz im Team
Ein Projektseminar ist ein anwendungsbezogenes Seminar, in dem Masterstudierende im Team vorwettbewerbliche Lösungen für betriebliche Probleme erarbeiten und evaluieren. Dabei wenden sie klassische und agile Projektmanagement-Methoden an, um die Entwicklung innovativer Lösungen zu planen, zu steuern und zu überwachen. Gegenstand eines Projektseminars bei uns ist die Entwicklung digitaler Dienstleistungen oder neuer betrieblicher Informationssysteme sowie deren Realisierung durch die Implementierung geeigneter Informationstechnologie. Studierende arbeiten in einer Projektgruppe zusammen, um Anforderungen zu ermitteln sowie Dienstleistungen und Informationstechnologie fachkonzeptionell zu entwickeln, zu implementieren und zu evaluieren.
Themen unserer Projektseminare
Highlights
- Sie identifizieren eigenständig Probleme und Potenziale der aktuell durchgeführten Logistikprozesse bei der Lufthansa Technik AERO Alzey, inkl. eines Besuchs des Lagers vor Ort.
- Sie konzipieren eigenständig Lösungen, die die Prozesse digitalisieren und mithilfe von modernen und mobilen SAP-Anwendungen umsetzen.
- Sie setzen ausgewählte Lösungen im Team prototypisch um.
- Sie lernen, wie Sie neue Lösungen für ein wichtiges unternehmensrelevantes Problem finden, bringen handlungsorientiert und selbstständig Ihre eigenen Fähigkeiten ein und erweitern Ihre Problemlösungskompetenz im Team.
- Sie eigenen sich Kompetenzen des Projektmanagements, Teamwork, Gestaltungswissens und Präsentationstechniken an.
Die Lagerlogistik bei der Lufthansa Technik AERO Alzey
Im Rahmen dieses Projektseminars lernen Sie die Logistikprozesse in einem Lager für einen realen Anwendungsfall kennen und können die Prozesse mithilfe von Prototypen weiterentwickeln.
Die Lufthansa Technik AERO Alzey ist ein Unternehmen der Lufthansa Technik AG, eine 100-prozentige Tochter der Deutschen Lufthansa AG. Die Lufthansa Technik AG ist der Anbieter von Wartungs- und Instandhaltungsdienstleistungen für Flugzeuge. Die Lufthansa Technik AERO Alzey ist auf die Wartung und Instandhaltung von Flugzeugturbinen spezialisiert und beschäftigt in Alzey über 500 Mitarbeiter bei einem jährlichen Umsatz von über 400 Mio. €.
Für die Wartung und Instandhaltung der Flugzeugturbinen werden selbstverständlich auch Lager benötigt, in welchen die benötigten Komponenten, Teile und Verbrauchsmaterialien gelagert werden. Bei der Lufthansa Technik AERO Alzey sind die Prozesse, die innerhalb dieser Lager ablaufen, noch nicht vollständig digitalisiert und bieten viele Potenziale. Enterprise-Ressource-Planning-Systeme, wie speziell SAP S/4 HANA, werden bei der Lufthansa Technik AERO Alzey bereits verwendet, allerdings noch nicht für die zentralen Prozesse der Logistik. Die Studierenden im Projektseminar sollen daher analysieren, welche Probleme es aktuell in den Logistikprozessen gibt, welche Potenziale zu realisieren sind, und welche Lösungen mithilfe von SAP umzusetzen sind. Ein besonderer Fokus soll dabei auf mobile Aspekte von SAP mithilfe von SAP Fiori gelegt werden, damit die Prozesse direkt im Lager unterstützt werden können.
Gegenstand des Projektseminars
Gegenstand des Projektseminars ist die Problemanalyse, Planung, Konzeption, prototypische Entwicklung und Evaluation der digitalisierten Logistikprozesse bei der Lufthansa Technik AERO Alzey. Im Fokus steht dabei die technischen, organisatorischen und vor allem prozessualen Veränderungen verbunden mit einer Nutzung von neuartigen (und mobilen) SAP-Technologien.
Kernpunkte des Projektseminars werden sein:
- Entwicklung eines Grundverständnisses von SAP und deren Anwendung: Zunächst vertiefen Sie die Mechanismen von Enterprise-Ressource-Planning-Systemen, die sie aus ihrem Bachelor- und/oder Masterstudium bereits kennen. Dabei lernen und analysieren sie, welche Prozesse mit welchen neuartigen SAP-Technologien gut zu unterstützen sind.
- Entwicklung eines Grundverständnisses von Logistikprozessen: Zunächst ist es wichtig, dass Sie ein Grundverständnis der Logistik-Prozesse bei der Lufthansa Technik AERO Alzey entwickeln. Dies wird u.a. durch einen Besuch der Lager in Alzey vertieft. Hierdurch werden Sie in der Lage sein, die Unterstützung und Verbesserung der Prozesse durch SAP-Anwendungen zu verstehen und zu gestalten.
- Entwicklung von Gestaltungsanforderungen: Ausgehend von der Einarbeitung in die Grundlagen werden Sie gemeinsam Gestaltungsanforderungen formulieren. Dabei berücksichtigen Sie den Ansatz, wie mobile Geräte mittels ERP-Systemen, insb. SAP, die Logistikprozesse sinnvoll unterstützen und Potenziale realisieren können. Im Anschluss werden Sie das IT-Artefakt fachkonzeptionell modellieren. Die Ergebnisse stellen Sie im Rahmen einer Zwischenpräsentation vor.
- Gestaltung einer Instanziierung: Gemäß der Gestaltungsanforderungen entwickeln Sie einen Prototyp der digitalisierten Logistikprozesse inkl. beteiligte SAP-Anwendungssystemen mit mobilen Komponenten (SAP Fiori). Dabei kann es notwendig sein, die Designanforderungen anzupassen. Auswahlentscheidungen beim Design und Programmieren müssen dabei begründet und dokumentiert werden.
- Demonstration und Evaluation: Im letzten Schritt wird der bzw. werden die Prototypen der digitalisierten Logistikprozesse durch seine bzw. ihre Funktionsfähigkeit dargestellt und evaluiert. Hierbei werden Probleme kritisch reflektiert und zukünftiger Forschungs- und Handlungsbedarf benannt.
- Projektabschluss: Im Abschluss werden die gewonnenen Erkenntnisse im Rahmen einer Abschlusspräsentation vorgestellt und diskutiert.
Die Aufgabenstellung stellen den Grundaufbau des Seminars dar und werden abhängig von der Teilnehmerzahl und der Expertise in verschiedenen Bereichen entsprechend angepasst und auch ERP-Systeme einbezogen.
Operative Umsetzung des Projektseminars
Das Projekt wird in einem kleinen Team eigenständig an der Universität Paderborn bearbeitet. Dabei werden regelmäßige, selbstständige Abstimmungen stattfinden und Praxispartner einbezogen.
Das Projektseminar ist in zwei Phasen unterteilt: In der ersten Phase (Seminarphase) wählen Sie einen Themenbereich Ihrer Wahl, zu dem Sie aktuelle Informationen recherchieren, analysieren und im Rahmen Ihrer Seminararbeit zusammenfassen. Ihr individuelles Fähigkeitsprofil wird bei der Themenwahl berücksichtigt. Im Rahmen einer Zwischenpräsentation werden die bisherigen Ergebnisse der gesamten Gruppe vorgestellt. Sie vermitteln dabei Ihren Kommilitonen relevantes Wissen aus Ihrem Themenbereich. Die zweite Phase (Projektphase) startet mit einer Exkursion zum Instandhaltungswerk der Lufthansa Technik AERO Alzey, bei dem Sie das Lager im Detail kennenlernen. Daraufhin werden Sie angeleitet, wie Sie gemeinsam handlungsorientiert die identifizierten Probleme lösen und Potenziale realisieren. Von uns erhalten Sie hierbei eine Orientierung und Tipps zur Teamorganisation, sowie zur erfolgreichen Umsetzung von Methoden. Zum Projektabschluss werden die finalen Ergebnisse in einer Abschlusspräsentation vorgestellt und in einer anschließenden Diskussionsrunde besprochen. Das Projektteam dokumentiert das Vorgehen und die Ergebnisse. Abhängig von der Gruppengröße geben Sie einen Projektbericht oder einzelne Seminararbeiten ab.
Gruppenarbeit im Sommersemester 2024
Im Rahmen der Projektarbeit ist eine gute Zusammenarbeit und der Austausch im Team wichtig. Hierfür möchten wir Ihnen Raum bieten, gemeinsam in Präsenz zu zusammenarbeiten. In dem neuen und modernen ERP-Lab haben Sie die Möglichkeit, sich gemeinsam im Projektteam auszutauschen und Ideen zu entwickeln.
Weitere Hinweise finden Sie unter: groups.uni-paderborn.de/ww-sharepoint/modulhandbuch/mhbelement.php. Wir freuen uns über motivierte Studierende und ein interessantes Seminar mit Ihnen.
Zeitplanung:
- Mo. 15.04., 13-15 Uhr: Auftaktveranstaltung
- Mo. 22.04., 13-15 Uhr: Wahl der Themen, wie schreibe ich eine Seminararbeit
- Mo. 06.05., 13-14 Uhr: Fragestunde zur Seminararbeit
- Do. 23.05., 10-17 Uhr: Zwischenprüfung (Präsentation der Seminararbeiten)
- Mo. 27.05. – Di. 28.05.: Zweitägige Exkursion nach Alzey zur Lufthansa Technik AERO Alzey
- Do., 27.06., 9-12 Uhr: Zwischenpräsentation (Fachkonzept)
- Do., 08.08., 13-16 Uhr: Abschlusspräsentation
Im Sommersemester 2024 bietet der Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insb. Betriebliche Informationssysteme, für Master-Studierende das Seminar Information Systems for Smart Service an. Gegenstand des Seminars ist das Verfassen einer wissenschaftlichen Seminararbeit. Hierzu werden den Studierenden zunächst wichtige Inhalte zum wissenschaftlichen Arbeiten vermittelt und die Erstellung der Arbeiten im weiteren Verlauf des Seminars eng betreut. Das Modul bietet daher eine gute Grundlage für die Erstellung der Masterarbeit. Wichtige Meilensteine des Seminars sind die Präsentation des Exposés (06.06.2024; 20 % der Gesamtnote), die Präsentation der Ergebnisse (17./18.07.2024; 20 % der Gesamtnote) sowie die Einreichung der Seminararbeit (18.08.2023; 60 % der Gesamtnote).
Im SoSe 2024 werden die Seminararbeiten zu Themen verfasst, die sich an aktuellen Forschungsarbeiten des Lehrstuhls zu den Themen Geschäftsprozessmanagement und Workarounds, und zwar im Rahmen des Projektes ChangeWorkAROUND anlehnen.
Themenfeld „Wandlungsfähigkeit durch Workarounds“
Wandlungsfähigkeit ist die Eigenschaft eines Unternehmens, Veränderungen, die ein ursprünglich planbares oder vorhersehbares Ausmaß überschreiten, rechtzeitig wahrzunehmen und technisch wie auch organisatorisch zu beherrschen. Zum Auf- und Ausbau von Wandlungsfähigkeit ist die explizite Verankerung der Wandlungsfähigkeit in der Unternehmensstrategie notwendig. Für die vernetzte Wertschöpfung werden unternehmenskulturelle, organisationsbezogene, ökonomische und ökologische Aspekte ganzheitlich berücksichtigt. Eine integrative Betrachtung der Bereiche Produktion, Dienstleistung und Arbeit ist Voraussetzung, um zu interdisziplinären, anwendungsorientierten neuen Lösungen zu gelangen.
Wandlungsfähige Wertschöpfungsprozesse entstehen durch Workarounds
In der Hightech-Industrie drücken sich Veränderungen häufig durch neue Kundenbedürfnisse sowie eine veränderte Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen aus. Produzenten müssen bestehende Wertschöpfungsprozesse daher schnell anpassen können, um ihren Kunden passgenaue Lösungen bereitzustellen. Sogenannte Workarounds, d. h. zielgerichtete Abweichungen zur Verbesserung von Prozessen, sind ein effizientes Mittel, um neue Kundenanforderungen schnell und erfolgreich zu bedienen. Jedoch werden Workarounds derzeit noch kaum in Prozessinnovationen übersetzt, weil Prozesse häufig fest definiert und dynamische Anpassungen nicht erwünscht sind. Workarounds entfalten daher noch zu selten ihr Innovationspotenzial jenseits einzelner Fachkräfte. Um die Wandlungsfähigkeit durch Workarounds zu steigern, fehlt es Unternehmen an Methoden und Werkzeugen, um diese gezielt zur Weiterentwicklung ihrer Prozesse einzusetzen und sich agil und nachhaltig verändern zu können.
An dieser Stelle setzt das Forschungsprojekt ChangeWorkAROUND an. Ziel ist die Entwicklung neuer Methoden und Werkzeuge, mit denen Industriegüterunternehmen Workarounds früh erkennen, bewerten und sie im Rahmen geordneter Veränderungsprozesse zu einem nachhaltigen Wandel nutzen können. Werden Workarounds zu einem frühen Stadium registriert, können sie im Unternehmen kommuniziert und zur Weiterentwicklung bestehender Informationssysteme, Geschäftsprozesse und Organisationsstrukturen eingesetzt werden. Die Wandlungsfähigkeit des Unternehmens wird verbessert, indem Änderungen des Marktumfelds dezentral erkannt und geordnet in erfolgreiche neue Strukturen überführt werden.
Entwickelt werden insbesondere datenbasierte Methoden zur Erkennung und Bewertung von Workarounds anhand digitaler Prozessdaten, Methoden zur strategischen Kontextualisierung und Bewertung agiler Prozessinnovationen sowie Methoden für das Veränderungs- und Kulturmanagement der Prozessorganisation. Drei Industrieunternehmen setzen diese Methoden im Rahmen eines genau auf sie abgestimmten Gesamtprozesses dazu ein, um Workarounds strukturiert zu erkennen, zu analysieren, zu bewerten und sie zu agilen Prozessinnovationen zu nutzen. Konkret wird so die Wandlungsfähigkeit von Smart Services in der Industrie 4.0, in der Gasflaschenlogistik sowie von wissensintensiven Kundenauftragsprozessen der Sicherheitstechnik im Projekt in den Fokus genommen und prototypisch verbessert.
Im Rahmen der Seminararbeiten sollen die Studierenden herausarbeiten, wie Workarounds in Industrieunternehmen erkannt, bewertet und genutzt werden können. Es können hierzu verschiedenen Themengebiete im Rahmen einer Seminararbeit adressiert werden, die sich grundsätzlich in drei methodische Themengebiete gliedern lassen, die im Rahmen einer Seminararbeit weiter spezifiziert werden sollen.
- Die fallweise Untersuchung von existierenden Workarounds hinsichtlich ihrer Eigenschaften und Potenziale. Hierzu können Beispiel aus dem Projekt herangezogen werden.
- Die Konzeption und Gestaltung von IT-Artefakten für die effektive Erkennung, Bewertung und Nutzung von Workaounds.
- Die Untersuchung von kulturellen Aspekten, welche Workarounds unterstützen oder hindern.
Weitere formale Hinweise finden Sie hier: https://groups.uni-paderborn.de/ww-sharepoint/modulhandbuch/mhbelement.php?221.797.
Wir freuen uns über motivierte Studierende und ein interessantes Seminar.
Generative Artificial Intelligence und die Wertschöpfung mit Smart Service Systems
Generative künstliche Intelligenz (Generative KI bzw. Generative AI) verspricht die Weiterentwicklung der KI von rein analytischen Funktionen hin zur Synthese computer-generierter Inhalte, die Menschen als neuartige und kreative Leistungen wahrnehmen. In jüngerer Vergangenheit hat z.B. das Large Language Model ChaptGPT der Firma OpenAI gezeigt, wie gut eine KI bereits heute neue Texte basierend auf einer Analyse und Synthese großer Datenmengen erzeugen kann. Andere Software-Werkzeuge können z.B. auch Abbildungen oder Videos basierend auf spezifischen Benutzereingaben erzeugen.
Generative AI hat damit eine entscheidende Hürde auf dem Weg zur weiteren Kommerzialisierung genommen und wird einen beträchtlichen Einfluss darauf haben, wie wir Arbeiten und Leben. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, die Technologie so einzusetzen, dass Innovationen unterstützt und die Leistungserstellung im Tagesgeschäft verbessert wird (Benlian et al. 2022; Brynjolfsson, Li & Raymond 2023). Die Technologie muss außerdem verantwortungsvoll genutzt werden, um einen guten Beitrag zur Informationsgesellschaft zu leisten. Während Generative AI technisch weitere Fortschritte macht, müssen wir herausarbeiten, wie die Wertschöpfung mit Generative AI neu gestaltet werden kann.
Ein Dienstleistungssystem (engl. Service System) beschreibt die gemeinsame Leistungserstellung von Anbietern und Kunden in allen denkbaren Wertschöpfungskonstellationen, von der Industrie 4.0 bis zu Kulturdienstleistungen (DIN SPEC 33453). Im Service System stellen die beteiligten Akteure Ressourcen für die Leistungserstellung zur Verfügung und führen die Wertschöpfung kooperativ durch, um das bestmögliche Leistungsergebnis zu erzielen. Smart Service Systems sind eine Unterkategorie von Service Systems, in denen intelligente, digital vernetzte Objekte die Rolle eines Schnittstellenobjekts übernehmen (DIN SPEC 33453, Beverungen et al. 2019a und 2019b). So nimmt z.B. ein Elektroauto eine wichtige Schnittstellenfunktion im Smart Service System „Nachhaltige Mobilität“ ein, das Menschen, Unternehmen und öffentliche Daten miteinander verbindet.
Charakter und Organisation des Projektseminars
Gegenstand des Projektseminars Smart Service Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insb. Betriebliche Informationssysteme, im kommenden Wintersemester 2023/24 ist es, prototypische Einsatzszenarien von Generative AI im Zusammenhang mit (Smart) Service Systems zu konzipieren, zu implementieren und zu evaluieren.
Ein Projektseminar ist ein anwendungsbezogenes Seminar, in dem Masterstudierende im Team vorwettbewerbliche Lösungen für betriebliche Probleme erarbeiten und evaluieren. Dabei wenden sie klassische und agile Projektmanagement-Methoden an, um die Entwicklung innovativer Lösungen zu planen, zu steuern und zu überwachen. Die Studierenden organisieren das Projektseminar eigenständig und stimmen ihr Vorgehen mit den wissenschaftlichen Betreuern ab. Hierdurch lernen die Studierenden Fach- und Methodenwissen auf dem neuesten Stand.
Handlungsfelder und Vorgehen im kommenden Projektseminar
Gegenstand des Projektseminars ist die Analyse und Gestaltung von Anwendungen der Generative AI für (Smart) Service Systems. Generative AI könnte z.B. Prozesse der Entwicklung neuer Smart Service Systems erheblich beschleunigen und verbessern, indem neue Geschäftsmodellideen auf der Grundlage von Daten generiert, veranschaulicht und bewertet werden. So könnte das Vorgehensmodell des Smart Service Systems Engineering (DIN SPEC 33453), das durch den Lehrstuhl federführend entwickelt wurde, überarbeitet und Rekombinante Dienstleistungsinnovationen (Beverungen, Lüttenberg & Wolf 2018) ermöglicht werden. Aber auch die Durchführung von Prozessen könnte durch Generative AI deutlich effizienter werden. Die Technologie könnte zudem dabei helfen, Restriktionen bei der Inanspruchnahme von Dienstleistungen zu beseitigen und eine Digital verantwortungsbewusste Gesellschaft (Trier et al. 2023) zu etablieren.
Im Projektseminar werden Studierende eine Auswahl von Software-Werkzeugen der Generative AI kennenlernen und deren Anwendung in (Smart) Service Systems prüfen. Ausgewählte Ideen werden im Rahmen von Software-Prototypen tiefer exploriert und empirisch evaluiert. Hierdurch befassen sich die Studierenden im Detail mit den Eigenschaften, Nutzungsversprechen, Herausforderungen und Implikationen dieser neuesten Technologiegeneration für die betriebliche Wertschöpfung.
Zusammenarbeit mit der Stadt Paderborn
Als Anwendungsfall betrachten wir in Kooperation mit der Stadt Paderborn zwei Aspekte: Die Entwicklung neuer Dienstleistungen betrachten wir im Kontext von nachhaltigen Mobilitätsdienstleistungen, die in einer Innenstadt etabliert werden können. Die Verbesserung von Dienstleistungsprozessen sowie die Beseitigung von Prozesshindernissen betrachten wir anhand des digitalen Service-Portals der Stadt Paderborn (DigiPort). Durch den Fokus auf diese konkreten Anwendungsfälle werden wir die Potenziale der Generative AI kontextspezifisch untersuchen und damit einen sehr guten Lernfortschritt bei den Studierenden erzielen.
Operative Umsetzung und Bewertung des Projektseminars
Das Projekt wird in einem Team aus vier bis fünfzehn Studierenden eigenständig an der Universität Paderborn bearbeitet. Es ist die wissenschaftliche Problemstellung zu adressieren, wie Generative AI im Rahmen von (Smart) Service Systems eingesetzt werden kann. Das Projekt umfasst technische, fachkonzeptionelle, organisatorische, strategische und ethische Aspekte. Durch dieses breite Portfolio eignet sich das Projektseminar für Studierende aller Studiengänge der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, unabhängig von Programmierkenntnissen.
Studierende erstellen zunächst eine eigene Kurzausarbeitung im Themenfeld und präsentieren diese vor dem Projektteam. Anschließend beginnt die Projektarbeit im Team. Im Rahmen einer Zwischenpräsentation werden die Vorgehensweise sowie erste Zwischenergebnisse vorgestellt und verteidigt. Zum Projektabschluss werden die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen der interessierten Öffentlichkeit im Rahmen einer öffentlichen Abschlusspräsentation vorgestellt. Das Projektteam dokumentiert das Vorgehen und die entwickelten Ergebnisse in einem Projektbericht, der zusammen mit der Abschlusspräsentation die Grundlage für die Benotung bildet. Projektbegleitend werden Interviews und Workshops mit Beschäftigten der Stadt Paderborn durchgeführt werden.
Anmeldung und weitere Hinweise
Bitte melden Sie sich via PAUL zu diesem Projektseminar an. Sollten wir mehr Anmeldungen erhalten als Plätze zur Verfügung stehen, müssen wir ggfs. eine Auswahl treffen.
Weitere formale Hinweise zum Projektseminar finden Sie hier (https://groups.uni-paderborn.de/ww-sharepoint/modulhandbuch/mhbelement.php?220.820).
Wir freuen uns auf ein interessantes Projektseminar mit Ihnen!
Literatur
Benlian, A., Wiener, M., Cram, W. A., Krasnova, H., Maedche, A., Möhlmann, M., Recker, J. & Remus, U. (2022). Algorithmic Management. Business & Information Systems Engineering, 64, 825–839
Beverungen, D., Breidbach, C.F., Pöppelbuss, J., Tuunainen, V.K. (2019a). Smart service systems: An interdisciplinary perspective. Information Systems Journal (29:6), pp. 1201–1206.
Beverungen, D.; Kundisch, D.; Wünderlich, N.V. (2021): Transforming into a Platform Provider: Strategic Options for Industrial Smart Service Providers. Journal of Service Management, 32(4), pp. 507–532.
Beverungen, D., Lüttenberg, H., Wolf, V. (2018). Recombinant Service Systems Engineering. Business & Information Systems Engineering, 60(5), pp. 377-391.
Beverungen, D., Müller, O., Matzner, M., Mendling, J., vom Brocke, J. (2019b). Conceptualizing Smart Service Systems. Electronic Markets, 29(1), pp. 7–18.
Brynjolfsson, E., Li, D., & Raymond, L. R. (2023). Generative AI at work (No. w31161). National Bureau of Economic Research, https://www.nber.org/papers/w31161
Deutsches Institut für Normung e.V. (2019). DIN SPEC 33453: Entwicklung digitaler Dienstleistungssysteme. Berlin: Beuth Verlag.
Trier, M.; Kundisch, D.; Beverungen, D.; Müller, O.; Schryen, G.; Mirbabaie, M.; Trang, S. (2023). Digital Responsibility—A Multilevel Framework for Responsible Digitalization. Business & Information Systems Engineering. Forthcoming.
Sommersemester 2023: Projektseminar Advanced Enterprise Systems (M.184.4392): Konzeption und Implementierung eines Blockchain-basierten Reputationssystems
Sommersemester 2023: Seminar Information Systems for Smart Service (M.184.4390): Vernetzte Kulturplattformen, mit Bezug zum Forschungsprojekt Datenraum Kultur
Wintersemester 2022/2023: Projektseminar Smart Service (M.184.4391): Cloudbasierte Produktkonfiguration in der Industrie 4.0, in Kooperation mit Weidmüller
Sommersemester 2022: Projektseminar Advanced Enterprise Systems (M.184.4392): Konzeption und Entwicklung einer digitalen Plattform bestehend aus Enterprise-Ressource-Planning System (ERP) und Geoinformationssystem (GIS), mit Bezug zum Forschungsprojekt FLEMING
Sommersemester 2022: Seminar Information Systems for Smart Service (M.184.4390): Process Mining in wissensintensiven, industriellen Prozessen, mit Bezug zum Forschungsprojekt BPMI 4.0
Wintersemester 2021/2022: Projektseminar Smart Service (M.184.4391): Digitale Leistungskonfiguration in der Industrie 4.0, in Kooperation mit Weidmüller
Sommersemester 2021: Projektseminar Advanced Enterprise Systems (M.184.4392): Blockchain-basierte Reputationssysteme für Unternehmen
Sommersemester 2021: Seminar Information Systems for Smart Service (M.184.4390): Forschung zu digitalen Plattformen in der Wirtschaftsinformatik
Wintersemester 2020/2021: Projektseminar Smart Service (M.184.4391): Planung, Konzeption und Entwicklung einer Geoinformations-basierten digitalen Dienstleistung für Netzbetreiber und Energieversorger, mit Bezug zum Forschungsprojekt FLEMING
Sommersemester 2020: Projektseminar Advanced Enterprise Systems (M.184.4392): Predictive Maintenance für die Energie- und Mobilitätswende mithilfe von ERP & GIS, mit Bezug zum Forschungsprojekt FLEMING
Sommersemester 2020: Seminar Information Systems for Smart Service (M.184.4390): Digitale Dienstleistungen im innerstädtischen Einzelhandel, mit Bezug zum Forschungsprojekt smartmarket²
Sommersemester 2019: Projektseminar Advanced Enterprise Systems (M.184.4392): Planung, Konzeption und Implementierung Blockchain-basierter Anwendungssystemarchitekturen
Wintersemester 2018/2019: Projektseminar Smart Service (M.184.4391): Entwicklung VR- und AR-basierter Features für eine digitale Dienstleistungsplattform im Einzelhandel, mit Bezug zum Forschungsprojekt smartmarket²
Sommersemester 2018: Projektseminar Advanced Enterprise Systems (M.184.4392): Konzeption, Implementierung und Evaluation einer Mobilitätsplattform für die Stadt Warstein, in Kooperation mit der Infineon Technologies AG
Sommersemester 2018: Seminar Information Systems for Smart Service (M.184.4390): Digitale Transformation von Organisationen, in Kooperation mit der Bertelsmann SE & Co. KGaA, der garage33 und der Dr. Oetker GmbH
Wintersemester 2017/2018: Projektseminar Smart Service (M.184.4391): Entwicklung von Analysewerkzeugen für mobile Dienstleistungen im Einzelhandel, mit Bezug zum Forschungsprojekt smartmarket²
Sommersemester 2017: Projektseminar Advanced Enterprise Systems (M.184.4392): Mobile ERP & Digitale Einkaufserlebnisse in Innenstädten, mit Bezug zum Forschungsprojekt smartmarket²
Sommersemester 2017: Seminar Information Systems for Smart Service (M.184.4390): Dienstleistungsinnovation in digitalen Dienstleistungssystemen, mit Bezug zum Forschungsprojekt digivation
Wintersemester 2016/2017: Projektseminar Smart Service (M.184.4391): Predictive Maintenance for Smart Farming, in Kooperation mit der AGRAVIS Raiffeisen AG
Sommersemester 2016: Seminar Information Systems for Smart Service (M.184.4390): Digitale Dienstleistungssysteme im Einzelhandel und beim Taxi Ride Sharing