In diesem Jahr wurde im Rahmen des Tags der Exzellenz erstmalig der Dean’s Young Scholar Research Award für exzellente Forschungsleistungen des wissenschaftlichen Nachwuchses verliehen. Gastredner Stefan Hoenen von der Deutschen Bank referierte über „Brexit, Trade War und New Silk Road“. Von der Unternehmergruppe OWL (UGO), wurde der UGO-Preis für herausragende Abschlussarbeiten verliehen und auch die TeilnehmerInnen des Exzellenzprogramms 2018 wurden für ihre Leistungen geehrt.
Dekanin Prof. Dr. Caren Sureth-Sloane eröffnete den Nachmittag und bedankte sich bereits im Vorfeld bei allen Anwesenden, insbesondere bei den VertreterInnen der Unternehmergruppe OWL, die den Tag der Exzellenz seit einigen Jahren begleiten. Die Dekanin betonte zudem den Stellenwert der Veranstaltung: „Der Tag der Exzellenz dient seit nunmehr fünf Jahren dazu, dem Sichtbarkeit zu verleihen, wofür wir stehen.“
Zum ersten Mal wurde der Dean’s Young Scholar Research Award der Fakultät vergeben. Den Premierenpreis erhielt Dominik Gutt für seine hervorragende Forschungsleistung zu Online-Bewertungen. Gutt untersuchte, wie Wettbewerb die Online-Bewertungen von Unternehmen beeinflusst und ob große Unternehmen bessere Bewertungen bekommen als kleinere. Besonders zu würdigen ist die Tatsache, dass Gutt bereits als Pre-Doc seine Forschungsergebnisse im bedeutenden Journal „Information Systems Research“ veröffentlichen konnte. Ebenfalls ausgezeichnet wurde Dr. Vanessa Flagmeier, die mit einem internationalen Team zu Wettbewerbseffekten im Rahmen der neuen internationalen Rechnungslegungsstandards forschte. Sie fand heraus, dass nicht börsennotierte Unternehmen im Marktwettbewerb benachteiligt sind. Darüber hinaus untersuchte Dr. Britta Hoyer, welche Strukturen sich bilden, wenn Netzwerke von außen attackiert werden. Auch sie wurde für ihre herausragende und gewinnbringende Forschungsleistung mit dem Dean’s Young Scholar Research Award geehrt. Die Dekanin schloss die Preisverleihung mit den Worten, „das sind super eindrucksvolle Beispiele für Spitzenforschung, auf die wir sehr, sehr stolz sind.“
Vorzeitiger Höhepunkt des Tags der Exzellenz war ein Praxisvortrag von Stefan Hoenen, Leiter Risk Management Solutions Nord bei der Deutschen Bank. Unter dem Titel „Brexit, Trade War, New Silk Road – Währungsmärkte als Treiber oder Getriebene globaler Entwicklungen?“ referierte er über das Verhalten an Devisenmärkten und die Unsicherheit der Währungsmärkte. Auf sympathische und lebhafte Weise erklärte er beispielsweise, dass das Britische Pfund – abhängig von möglichen Brexit Entscheidungen – zur Zeit eine von den Märkten getriebene Währung ist und dass der Chinesische Renminbi von der Politik dafür genutzt wird, eigene Interessen global durchzusetzen.
Daran anschließend vergab Thomas Koch, Vorsitzender der Unternehmergruppe OWL, den UGO-Hochschulpreis an drei AutorInnen erstklassiger Abschlussarbeiten aus der Fakultät. Die GewinnerInnen erhielten eine Urkunde sowie ein Preisgeld von 500 € für eine Bachelorarbeit und je 750 € für zwei Masterarbeiten. Koch eröffnete die Preisverleihung mit einer Anekdote aus dem Fußball. Um große Leistungen zu vollbringen, ob im Fußball oder beim Schreiben von Abschlussarbeiten, benötige man zwar zweifellos auch Talent, aber ohne Fleiß und Spaß an der „Arbeit“ entstünden keine exzellenten Leistungen. Nach dieser passenden Einleitung erhielt Michelle Müller, Teilnehmerin am Exzellenzprogramm 2017, den UGO-Preis für ihre Bachelorarbeit zum Thema „Herz über Kopf? Wie emotionale und neutrale Schreibstile darüber entscheiden, ob eine Online Bewertung hilfreich ist“. In ihrer Arbeit gewann sie die Erkenntnis, dass Emotionen wie Freude, Trauer oder Angst durchaus hilfreich sein können, während Wut und negative Eindrücke weniger hilfreich seien. Nora Grewe erhielt für ihre Masterarbeit „The Impact of Flexible Work Arrangements on Job Satisfaction: An Econometric Analysis” ebenfalls den UGO-Hochschulpreis. Sie leistete herausragende Arbeit in ihrer Forschung zu den Auswirkungen flexibler Arbeitszeiten auf die Arbeitszufriedenheit. Auch Markus Tim Weißphal, Teilnehmer am Exzellenzprogramm 2014, erhielt den UGO-Preis. In seiner Masterarbeit „Externalisierende Personalpolitik und Einkommensungleichheit: Ein Ländervergleich“ untersuchte er, ob große Unternehmen, die eine internalisierende Personalpolitik betreiben, zu einer Reduzierung der Einkommensungleichheit beitragen. Herr Koch beglückwünschte die GewinnerInnen: „Es macht uns Spaß, solche Ergebnisse zu würdigen und entsprechende Preise zu verleihen“.
Diese Beispiele belegen sehr anschaulich den Stellenwert, den das Exzellenzprogramm für die Förderung von jungen WissenschaftlerInnen an der Fakultät besitzt. Viele TeilnehmerInnen bleiben nach dem Programm den von ihnen gewählten Lehrstühlen treu und glänzen in der Folge nicht selten mit hervorragenden Bachelor- und Masterarbeiten.
Den eigentlichen Höhepunkt des Nachmittags leitete dann Studiendekan Prof. Dr. H.-Hugo Kremer mit einer kurzen Vorstellung des Exzellenzprogramms ein. Das Programm ist ein besonderes Angebot für Studierende der Fakultät, die bereits früh im Studium überdurchschnittliche Leistungen zeigen. Begleitet von einem individuellen Betreuungsangebot, erhalten die TeilnehmerInnen im Exzellenzprogramm die Möglichkeit, ihr Studium zu profilieren und im Austausch mit anderen Studierenden eine erste eigene Forschungsarbeit zu verfassen. Die TeilnehmerInnen des Exzellenzprogramms 2018 wurden für ihre Leistungen im Modul mit einem Zertifikat geehrt:
- Maike Althaus: Wie ein Anker die empfundene Sicherheit bei Ideenevaluierungen auf Crowdsourcing-Plattformen beeinflusst
- Ann Cathrin Bockrath: Inwiefern verbessern Technologien das Einkaufserlebnis der Kunden im stationären Handel?
- Berire Cakir: Führt ein Migrationshintergrund zu schlechteren Chancen auf dem Arbeitsmarkt?
- Lisa-Marie Duletzki: Strategien und Timing der Bereinigung der EZB Bilanzpositionen während des Ausstiegs aus der unkonventionellen Geldpolitik
- Jonas Grella: Aktuelle Entwicklungen im Zahlungsverkehr und mögliche Auswirkungen für den Fortbestand des Bargeldes in Deutschland
- Franziska Kersting: Does communication influence the maintenance of norms in society?
- Marita Kuhlmann: Berechnung des Value at Risk und Expected Shortfall unter Anwendung verschiedener GARCH-Modelle
- Fabian Peitz: Zusammenhang zwischen steuerlichem und firmenspezifischem Risiko bei Unternehmen in Europa
- Carlo Raederscheidt: Untersuchung der nichtfinanziellen Berichterstattung von börsennotierten Unternehmen in Deutschland
- Romy Schiffmann: Die ökonomische Wirkung der Zinsschranke in Deutschland im Vergleich zu Zinsabzugsbeschränkungen in anderen Ländern
- Marina Stockhausen: Der Einfluss des sozialen Umfeldes auf menschliches Entscheidungsverhalten
- Christina Voigt: Analyse potenzieller wahrgenommener Kundendiskriminierung
- Alexander Wunder: Die Vorteilhaftigkeit begrenzter Kundenrationalität aus der Perspektive von Dienstleistungsunternehmen
Prof. Dr. Kremer beglückwünschte die Studierenden und bedankte sich bei der gesamten Fakultät für die hervorragende Unterstützung.
Der Tag der Exzellenz 2019 schloss mit einem geselligen Austausch zwischen Studierenden, PreisträgerInnen, MitarbeiterInnen und ProfessorInnen der Fakultät sowie den anwesenden VertreterInnen der unternehmerischen Praxis in einem besonderen Setting. Die ProgrammteilnehmerInnen aus 2018 präsentierten in lockerer Atmosphäre nochmals ihre Forschungsleistungen anhand eines individuellen Posters.
Text: Peter Rüsing, Camilla Feldmann
Fotos: Peter Rüsing, Benedikt Rengshausen