KI für die Arbeitswelt des industriellen Mittelstands

Mit der Technologie „Künstliche Intelligenz“ (kurz: KI) werden weitreichende Potenziale und Chancen einer Transformation der industriellen Wertschöpfung verbunden. Dabei wird KI nach wie vor als vorwiegend technische Option wahrgenommen. Ein Verständnis von KI im Arbeitskontext als umfassende sozio-technische Herausforderung ist ansatzweise etabliert. Bis dato fehlt jedoch eine ganzheitlich aufgestellte und mittelstandsnah agierende Arbeitsforschung im Kontext KI, die Lösungs- und Anwendungswissen bereitstellt. Dieser Diskrepanz wird in diesem Projekt begegnet.  Grundlage dafür ist ein umfassender Themenzugang durch die Verbindung von Mensch – Organisation – Technologie und ein lösungs- und transferorientierter Fokus in der Umsetzung. Das Ziel ist ein regionales Kompetenzzentrum „KI in der Arbeitswelt des industriellen Mittelstands“ (KIAM). Es soll als Anlaufstelle fungieren für Unternehmen und alle weiteren Akteure der industriellen Arbeitswelt. 

 

Key Facts

Laufzeit: 10/2020 - 09/2025

Gefördert durch: BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung)

Fördervolumen: 10,7 Mio Euro.

Die Durchführung des Projektes findet im Rahmen des Technologie Clusters it's OWL statt.

Kompetenzmanagement, Mitarbeiterbeteiligung und Technologieakzeptanz

Künstliche Intelligenz wird die Arbeitswelt grundlegend verändern: KI-Systeme unterstützen Arbeitsprozesse, übernehmen Aufgaben und schaffen neue Arbeitsfelder. Die Identifikation von Einsatzmöglichkeiten und die Entwicklung konkreter Lösungen stellen insbesondere kleine und mittlere Unternehmen vor Herausforderungen, wie beispielsweise fehlende Fachkräfte oder unklare organisationale und technologische Voraussetzungen. Das Kompetenzzentrum KIAM führt Erkenntnisse der Arbeitsforschung in diesem Zukunftsfeld zusammen. Themenschwerpunkte sind beispielsweise Arbeitsplatzgestaltung, Kompetenzentwicklung und Change Management. In Leuchtturmprojekten entwickeln Forschungseinrichtungen und Unternehmen konkrete Lösungen, in denen KI-Technologien für unterschiedliche Anwendungsfelder verfügbar gemacht werden. 

Transfer in den Mittelstand

Die Ergebnisse und Erfahrungen aus den Leuchtturmprojekten sollen für kleine und mittlere Unternehmen verfügbar gemacht werden. Dazu werden eine Informationsplattform aufgebaut, gute Beispiele aufbereitet sowie Veranstaltungen und Workshops durchgeführt. In Weiterbildungen werden Beschäftigte für den Einsatz von KI-Technologien qualifiziert. In Transferprojekten können Unternehmen in Kooperation mit einer Forschungseinrichtung neue KI-Technologien nutzen, um konkrete Herausforderungen in ihrem Betrieb zu lösen. Dabei unterstützen Transferpartner des Kompetenzzentrums wie beispielsweise owl maschinenbau und die OstWestfalenLippe GmbH.

Beitrag des Lehrstuhls für Organizational Behavior

Unser Lehrstuhl beteiligt sich an dem Projekt vor allem auf dreierlei Weise. Als erstes untersuchen wir wie sich die Organisationsgestaltung durch den Einsatz KI-basierter Lösungen verändert. Einflüsse auf die Organisationsgestaltung sowie Auswirkungen der veränderten Organisationsgestaltung werden im Detail untersucht. Im Fokus der Betrachtung stehen insbesondere die Akzeptanz KI-basierter Lösungen sowie die Unternehmenskultur.Außerdem wird in diesem Arbeitspaket erforscht durch welche Maßnahmen und Methoden die KI transparenter und nachvollziehbarer für die Mitarbeitenden wird.

Weiterhin sind wir an einem Leuchturmprojekt beteiligt, das als Ziel die Entwicklung eines nutzerzentrierten, KI-basierten Frameworks, dessen Komponenten die Grundlage für die Entwicklung KI-basierter skalierbarer adaptiver Assistenzdienste für unterschiedliche Anwendungsszenarien in der industriellen Produktion (z.B. Systemeinrichtung, Systemumrüstung, Systemfehlverhalten etc.) darstellen, verfolgt. Dabei bilden die Aspekte der Nutzeradaptivität, der kollaborativen Lösungsfindung zwischen Mensch und Assistenzdienst sowie der inhaltlichen Weiterentwicklungs- und Lernfähigkeit des Gesamtsystems mittels künstlicher Intelligenz die zentralen Eckpfeiler des Ansatzes.

Zusätzlich arbeiten wir in einem weiteren Leuchtturmprojekt daran Maßnahmen zuentwickeln, die den betrieblichen Einsatz von KI im Vertrieb, d.h. in der Schnittstelle zwischen Mitarbeiter*innen und Kunden ermöglichen. Dabei geht es darum, Akzeptanz für den Einsatz von KI-gestützten Unterstützungsverfahren zu messen sowie auch Best-practices zur Schaffung von Mitarbeiter- und Kundeakzeptanz zu erlernen. Ebenso wird untersucht, wie die Mitarbeitenden befähigt werden können, komplexe Systeme partizipativ mitzugestalten, ohne selbst Experte in der Technologie werden zu müssen.

Federführende Forscher an der Universität Paderborn

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