Bachelorarbeiten

Bachelorarbeiten werden meist im Rahmen von Forschungsprojekten bearbeitet. Dabei werden aktuelle Fragestellungen aus unterschiedlichen Themenbereichen der Wirtschaftsinformatik (insbesondere aus den Themenfeldern unserer Forschung, vgl. Forschungsprofil) - sowohl rein theoretischer Natur als auch solche mit hohem Praxisbezug - vertiefend und umfassend bearbeitet und Lösungen entwickelt. Gerade hier besteht die hervorragende Möglichkeit, Problemlösungsfähigkeiten weiterzuentwickeln und damit eine wichtige Schlüsselqualifikation an der Schnittstelle von Betriebswirtschaftslehre und Informations- und Kommunikationssystemen zu erwerben.

Hinweis: Sollten Sie planen, Mastermodule in das Semester vorzuziehen, in welchem Sie auch Ihre Bachelorarbeit anmelden möchten, dann beachten Sie bitte die Regelungen zum Vorziehen von Mastermodulen (siehe https://wiwi.uni-paderborn.de/studienorganisation/studienorganisation/studienphasen-und-prozesse/uebergang-bachelor-master).

Sommersemester 2024

Die Bachelorarbeitsthemen werden am 19.01.2024 veröffentlicht. Die Bewerbungsfrist für Bachelorarbeiten für das Sommersemester 2024 startet am 22.01.2024. Die Bewerbungsfrist endet am 02.02.2024 (23:59 Uhr).

Darüber hinaus werden bei freien Kapazitäten und aktuellen Themen teilweise noch zusätzliche Themen während des Semesters ausgeschrieben und vergeben.
 

Wintersemester 2023/24 [abgeschlossen]

Die Bachelorarbeitsthemen für das Wintersemester 2023/24 wurden am 20.06.2023 veröffentlicht. Die Bewerbungsfrist endete am 30.06.2023.

Thema 1: Save Our Planet Through Crowdinvesting? – Eine empirische Analyse der Eigenschaften von nachhaltigen Crowdinvesting Projekten auf deren Finanzierungserfolg
Inhalt:

Crowdinvesting Plattformen ermöglichen es Menschen abseits der herkömmlichen Geldgeber an Finanzierungsmittel zu gelangen. Hier übernehmen häufig mehrere Privatpersonen (die sogenannte „Crowd“) die Rolle des Geldgebers und unterstützen so die unterschiedlichsten Projekte. Beim Crowdinvesting werden dabei die Geldgeber finanziell am Erfolg des Projekts beteiligt. Neben der Finanzierung von Start-Ups sind in den letzten Jahren auch immer häufiger Nachhaltigkeitsprojekte von Privatpersonen gefördert worden. Aufgrund der voranschreitenden Klimakrise haben solche Nachhaltigkeitsprojekte eine besonders hohe gesellschaftliche Relevanz. Bisher ist jedoch wenig darüber bekannt, welche Eigenschaften ein solches Nachhaltigkeitsprojekt besitzen muss, um über eine Crowdinvesting Plattform finanziert zu werden.

Ziel dieser Bachelorarbeit soll deshalb eine empirische Analyse des Einflusses der Eigenschaften von nachhaltigen Crowdinvesting Projekten auf deren Finanzierungserfolg sein. In einem ersten Schritt sollen dazu relevante thematische Grundlagen sowie der aktuelle Stand der Forschung dargestellt werden. Anschließend soll dann die Crowdinvesting-Plattform Ecoligo (https://ecoligo.investments/) mithilfe von Webcrawling-Techniken zu einem Datensatz aufbereitet werden. Mit diesem generierten Datensatz soll dann analysiert werden, wie sich die Finanzierung auf der Plattform im Laufe der Zeit verändert hat und welche Projekteigenschaften dazu beitragen, dass eine möglichst schnelle Finanzierung erfolgt. Die Ergebnisse sollen anschließend kritisch diskutiert und Handlungsempfehlungen für Crowdinvesting Projektinitiatoren gegeben werden.
Literatur:

Chan, H. F., Moy, N., Schaffner, M., & Torgler, B. (2021). The effects of money saliency and sustainability orientation on reward based crowdfunding success. Journal of Business Research, 125, 443-455.

Böckel, A., Hörisch, J., & Tenner, I. (2021). A systematic literature review of crowdfunding and sustainability: highlighting what really matters. Management review quarterly, 71, 433-453.
Vorkenntnisse:

Gute Programmier- und Englischkenntnisse

Thema 2: Eine systematische Literaturrecherche zu digitalen Reputationssystemen in Business-to-Business Märkten
Inhalt:

Im privaten Online-Shopping sind Reputationssysteme, wie Online-Bewertungen, nicht mehr wegzudenken. Zu beinahe jedem Produkt, welches online angeboten wird, lassen sich Online-Bewertungen finden, die einen Rückschluss auf die Qualität und die Nutzbarkeit des Produktes zulassen. Auch in Business-to-Business (B2B) Märkten spielt die Reputation unter den Verkäufern und Käufern eine wesentliche Rolle. Hinzu kommt, dass die Beziehung zwischen den Akteuren häufig langfristig und komplex sind (Vosgerau 2008). Eine wachsende Anzahl von Online-Bewertungsplattformen, wie G2 oder Trustradius, deutet auf ein steigendes Interesse an sogenannten Business-to-Business (B2B) Online-Bewertungen hin. Weitere Reputationssysteme in B2B Märkten, die sich durch die Digitalisierung immer weiterverbreiten konnten, sind etwa Referenzen, Blogs usw.

Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist es, eine systematische Literaturrecherche durchzuführen und auf diese Weise eine Übersicht über die existierenden digitalen Reputationssysteme in B2B Märkten zu schaffen. Dazu soll im ersten Schritt eine systematische Literaturrecherche über digitale Reputationssysteme in B2B Märkten durchgeführt werden. Die Darstellung und Diskussion der zuvor identifizierten Erkenntnisse stellen das zentrale Ergebnis dieser Arbeit dar.

Literatur:

Chelariu, Cristian, and Vinita Sangtani. "Relational governance in B2B electronic marketplaces: an updated typology." Journal of Business & Industrial Marketing 24.2 (2009): 108-118.

Dikow, H., Hasan, O., Kosch, H. et al. Improving the accuracy of Business-to-Business (B2B) reputation systems through rater expertise prediction. Computing 97, 29–49 (2015).

Vosgerau, Joachim, Erin Anderson, and William T. Ross Jr. "Can inaccurate perceptions in business-to-business (B2B) relationships be beneficial?." Marketing Science 27.2 (2008): 205-224.

Vorkenntnisse: Gute Englischkenntnisse
Thema 3: Eine empirische Untersuchung von Business-to-Business Online-Bewertungen
Inhalt:

Die wachsende Anzahl von Online-Bewertungsplattformen, wie G2 oder Trustradius, deutet auf ein steigendes Interesse an sogenannten Business-to-Business (B2B) Online-Bewertungen hin. In Marktstudien wird die grundsätzliche Bedeutung von Online-Bewertungen zur Unterstützung der Kaufentscheidung im B2B Markt gestützt (Sana, 2019). Unklar bleibt jedoch, wie die Motive zum Schreiben von B2B Online-Bewertungen unter den Verfasser*innen verteilt sind.

Im Rahmen dieser Bachelorarbeit soll deshalb ein quantitativer Fragebogen entwickelt und eine Umfrage durchgeführt werden. Das Ziel besteht darin, die verschiedenen Motive unter den Verfasser*innen von B2B-Online-Bewertungen zu quantifizieren. Für die Entwicklung der Umfrage soll auf bestehende Literatur zu Motiven zum Schreiben von (B2B) Online-Bewertungen aufgebaut werden. Im Anschluss soll eine Umfrage unter Verfasser*innen von B2B-Online-Bewertungen in einer Pilotstudie durchgeführt und ausgewertet werden. Abschließend sollen die Ergebnisse interpretiert und die daraus gewonnenen Erkenntnisse diskutiert werden.

Literatur:

Seutter, J., Kundisch, D. 2023. The Origination of Online Reviews in B2B Markets: A Qualitative Study on the Underlying Motives of Review Writers, contribution at: AMA Summer Academic Conference, San Francisco, USA.

Steward, Michelle D., James A. Narus, and Michelle L. Roehm. "An exploratory study of business-to-business online customer reviews: External online professional communities and internal vendor scorecards." Journal of the Academy of Marketing Science 46.2 (2018): 173-189.

Vorkenntnisse: Gute Englischkenntnisse
Thema 4:

Generative künstliche Intelligenz in der Geschäftsmodellinnovation: Eine systematische Literaturanalyse und Fallbeispiel

Inhalt:

Ein Geschäftsmodell beschreibt die grundlegenden Mechanismen, mit denen ein Unternehmen Wert für Kunden erzeugt und dadurch Gewinn erzielt. Eine Geschäftsmodellinnovation ist eine zielgerichtete und signifikante Änderung am bestehenden Geschäftsmodell. Jedoch sind Unternehmen auf der Suche und der Entscheidungsfindung nach einem innovativem Geschäftsmodell mit kreativen und komplexen Herausforderungen konfrontiert.

Aktuelle Entwicklungen auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz haben zu neuen Möglichkeiten geführt, die über vorstrukturierte Aufgaben hinausgehen und sich auf kreative und komplexe Aufgaben mittels generativer künstlicher Intelligenz (Generative AI) konzentrieren. Eine generative AI ist in der Lage, innovative und realistische Inhalte in einer Vielzahl von Bereichen (wie Texte, Bilder oder Programmiercode) zu erstellen, und das auf der Grundlage einfacher Benutzereingaben. In Zukunft wird generative AI weiter an Bedeutung zunehmen, in vielen Arbeitsbereichen eine wichtige Rolle spielen und kreative Aufgaben in der Geschäftsmodellinnovation beeinflussen.

Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist daher die Anfertigung eines systematischen Überblicks zum aktuellen Stand der Forschung über Potenziale, Anwendungsmöglichkeiten und Grenzen von generativer AI für die Innovation von Geschäftsmodellen. In einem ersten Schritt sollen dazu thematisch relevante und theoretische Grundlagen in Form des aktuellen Stands der Forschung dargestellt werden. Im zweiten Schritt sollen relevante Publikationen identifiziert und systematisiert werden, die dann in einem dritten Schritt analysiert werden. In einem vierten Schritt sollen dann die Ergebnisse der systematischen Literaturrecherche anhand eines Fallbeispiels unter der Verwendung von generativer AI angewendet werden. Im fünften Schritt gilt es dann die Ergebnisse der Literaturanalyse und des Fallbeispiels kritisch zu diskutieren, sowie Möglichkeiten und Grenzen aufzuzeigen, und Handlungsempfehlungen für die Nutzung von generative AI zu geben.

Literatur:

Banh, L., & Strobel, G. (2023). Generative artificial intelligence. Electronic Markets33(1), 1-17.

Haefner, N., & Gassmann, O. (2023). Generative AI and AI-Based Business Model Innovation. Journal of Business Models11(3), 46-50.

Haefner, N., Wincent, J., Parida, V., & Gassmann, O. (2021). Artificial intelligence and innovation management: A review, framework, and research agenda✰. Technological Forecasting and Social Change162, 120392.

Jorzik, P., Yigit, A., Kanbach, D. K., Kraus, S., & Dabić, M. (2023). Artificial Intelligence-Enabled Business Model Innovation: Competencies and Roles of Top Management. IEEE Transactions on Engineering Management.

Girotra, K., Meincke, L., Terwiesch, C., & Ulrich, K. T. (2023). Ideas are dimes a dozen: Large language models for idea generation in innovation. Available at SSRN 4526071.
Vorkenntnisse:

Gute Englischkenntnisse, “Methoden der Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle“ (M.184.3356)

Thema 5:

Komm unter meinen Regenschirm: Ein Umbrella-Review der Business Ökosystem-Literatur

Inhalt:

In den letzten Jahren hat das Konzept der Business-Ökosysteme erheblich an Bedeutung gewonnen. Business-Ökosysteme ermöglichen es partnerschaftlich mit drei oder mehr Unternehmen auf Augenhöhe einen Kundennutzen zu schaffen, den ein einzelnes Unternehmen allein nicht schaffen könnte. Forscher haben bereits darauf hingewiesen, dass sich dieses Phänomen von traditionellen Unternehmenskonstellationen, wie Plattformen und interorganisationalen Netzwerken, unterscheidet.

Die große Vielfalt und Menge an wissenschaftlicher Literatur aus verschiedenen Forschungsdisziplinen erschwert allerdings den Zugang zu den wesentlichen Themenschwerpunkten und Ergebnissen von Business-Ökosystem Publikationen. Infolgedessen wurde bereits zahlreiche systematische Literaturrecherchen durchgeführt und publiziert, die sich mit sehr ähnlichen Forschungsfragen befassen, jedoch teilweise zu unterschiedlichen Interpretationen und Auffassungen führen.

Umbrella Reviews, auch Meta-Reviews oder Übersicht von systematischen Literaturrecherchen genannt, fassen relevante Erkenntnisse aus mehreren bestehenden systematischen Literaturrecherchen zusammen, und sind eine interessante Methode die bestehende Business-Ökosystem Literatur (aus einer Vogelperspektive) zu analysieren zu verstehen.

Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist deshalb die Anfertigung eines systematischen Überblicks über bestehende systematische Literaturrecherchen (Umbrella Review) zum aktuellen Stand der Forschung von Business-Ökosystemen. In einem ersten Schritt sollen die relevanten Begrifflichkeiten identifiziert, beschrieben und voneinander abgegrenzt werden. Im zweiten Schritt sollen relevante Publikationen identifiziert werden, um in einem dritten Schritt diese Publikationen dann zu analysieren, systematisieren und übersichtlich gegenüberzustellen. In einem vierten Schritt gilt es dann die Ergebnisse kritisch zu diskutieren, Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszustellen sowie interessante Forschungsbereiche aufzuzeigen.

Literatur: 

Adner, R. (2017). Ecosystem as structure: An actionable construct for strategy. Journal of management43(1), 39-58.

Kapoor, R. (2018). Ecosystems: broadening the locus of value creation. Journal of Organization Design7(1), 1-16.

Paré, G., & Kitsiou, S. (2017). Methods for literature reviews. In Handbook of eHealth evaluation: An evidence-based approach [Internet]. University of Victoria.

Bogers, M., Sims, J., & West, J. (2019). What is an ecosystem? Incorporating 25 years of ecosystem research.

Cobben, D., Ooms, W., Roijakkers, N., & Radziwon, A. (2022). Ecosystem types: A systematic review on boundaries and goals. Journal of Business Research142, 138-164.

Vorkenntnisse: Gute Englischkenntnisse
Thema 6: Gesellschaftliche Auswirkungen digitaler Plattformen: Ein systematischer Literaturüberblick zu beabsichtigten und unbeabsichtigten Folgen
Inhalt:

Der Eintritt digitaler Plattformen in den Markt hat in den vergangenen Jahren erhebliche Auswirkungen auf unsere Gesellschaft gehabt. Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass Ride-Sharing-Plattformen wie Uber oder Lyft sowie Freelancer-Plattformen wie Fiverr und Upwork sowohl beabsichtigte als auch unbeabsichtigte Folgen mit sich bringen. Die Auswirkungen auf Trunkenheit am Steuer, Verkehrsstaus und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel durch den Markteintritt von Uber verdeutlichen beispielsweise die vielschichtigen Konsequenzen solcher Plattformen. Während bereits zahlreiche Plattformen erfolgreich in den Markt eingetreten sind, zeichnet sich in verschiedenen Bereichen derzeit ein vermehrtes Aufkommen neuer Plattformen ab, wie beispielsweise im Bereich der Lebensmittelverschwendung-Apps. Dies unterstreicht die fortwährende Relevanz des Themas und die zunehmenden Auswirkungen, sei es beabsichtigt oder unbeabsichtigt.

Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist es, eine systematische Literaturrecherche zu den beabsichtigten und unbeabsichtigten Folgen von Markteintritten von digitalen Plattformen durchzuführen. Die Arbeit soll sich darauf konzentrieren, Forschungsarbeiten zu identifizieren und zu analysieren, die die (un)vorhersehbaren Folgen von Markteintritten von digitalen Plattformen auf die Gesellschaft in verschiedenen Kontexten durchleuchtet. Die relevanten Publikationen sollen systematisch recherchiert und identifiziert werden, und die Forschungsstrategie verständlich dargestellt werden. Darüber hinaus sollen die grundlegenden Begriffe in diesem Forschungsbereich bestimmt und voneinander abgegrenzt werden. Darauf aufbauend sollen die identifizierten Forschungsbeiträge sowie deren zentrale Aspekte durch eine geeignete Kategorisierung systematisch dargestellt werden. Außerdem sollen mögliche Schwerpunkte der bereits vorhandenen Literatur vorgestellt und mögliche Forschungslücken aufgezeigt werden.
Literatur:

Laitenberger, U., Viete, S., Slivko, O., Kummer, M., Borchert, K., and Hirth, M.. (2023). “Unemployment and online labor: Evidence from microtasking,” MIS Quarterly 47 (2), 771-802.

Burtch, G., Carnahan, S., and Greenwood, B. N. (2018) “Can you gig it? An empirical examination of the gig economy and entrepreneurial activity,” Management Science 64 (12), 5497-5520.

Babar, Y. and Burtch G. (2020). “Examining the heterogeneous impact of ride-hailing services on public transit use,” Information Systems Research 31 (3), 820-834.
Vorkenntnisse: Gute Englischkenntnisse
Thema 7: Digitale Wertschätzung: Ein systematischer Literaturüberblick über die Motivationen von Trinkgeldern und Spenden auf digitalen Plattformen
Inhalt:

In der digitalen Ära haben sich nicht nur die Kommunikationsmittel und Informationswege verändert, sondern auch die Art und Weise, wie Anerkennung und Unterstützung ausgedrückt werden. Digitale Plattformen bieten nicht nur Raum für die Bereitstellung von Inhalten und Dienstleistungen, sondern auch für eine vielfältige Palette finanzieller Anerkennung in Form von Trinkgeldern und Spenden. Trinkgelder sind in der Regel kleinere Geldbeträge als Anerkennung für eine Leistung, während Spenden eher allgemeine finanzielle Beiträge sind, die oft für gemeinnützige Zwecke oder zur Unterstützung von Projekten verwendet werden. Beide Begriffe können somit je nach Kontext und Plattform unterschiedliche Bedeutungen und Motivationen haben.

Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist es, durch eine systematische Literaturrecherche die Motivationen, die Nutzer dazu bewegen, finanzielle Beiträge auf Online-Plattformen zu leisten, zu verstehen. Die Arbeit soll dabei die verschiedenen Kontexte, in denen Trinkgelder und Spenden auftreten, untersuchen und voneinander abgrenzen. Die relevanten Publikationen sollen systematisch recherchiert und identifiziert werden, und die Forschungsstrategie verständlich dargestellt werden. Darüber hinaus sollen die grundlegenden Begriffe in diesem Forschungsbereich bestimmt und voneinander abgegrenzt werden. Darauf aufbauend sollen die identifizierten Forschungsbeiträge sowie deren zentrale Aspekte durch eine geeignete Kategorisierung systematisch dargestellt werden. Außerdem sollen mögliche Schwerpunkte der bereits vorhandenen Literatur vorgestellt und mögliche Forschungslücken aufgezeigt werden.
Literatur:

Lee, Y. C., Yen, C. H., Chiu, P. T., King, J. T., & Fu, W. T. (2018). Tip me! Tipping is changing social interactions on live streams in China. Conference on Human Factors in Computing Systems, 1–6.

Gerber, E. M., & Hui, J. (2013). Crowdfunding: Motivations and Deterrents for Participation. ACM Transactions on Computer-Human Interaction, 20(6), 1–32.

Deng, Y.; Zheng, J.; Li, G., & Kannan, K. (2023). When Reward Meets Donation: A Paradoxical Dilemma. International Conference on Information Systems.
Kenntnisse: Gute Englischkenntnisse

Bitte bewerben Sie sich für maximal 5 der ausgeschriebenen Themen. Gerne können Sie sich auch mit einem eigenen Thema bewerben. Bitte achten Sie dabei jedoch auf die Passung zu den am Lehrstuhl vertretenen Forschungsthemen sowie zu den von uns vermittelten Methoden in der Lehre. Ihre elektronische Bewerbung besteht aus dem ausgefüllten Bewerbungsformular, einem aktuellen Lebenslauf sowie einer aktuellen Bescheinigung der bestandenen Prüfungsleistungen (bzw. einen Selbstausdruck aus der PAUL-Leistungsübersicht). Im Falle dessen, dass Sie sich mit einem eigenen Thema bewerben möchten, fügen Sie bitte zusätzlich ein Exposé (ca. halbe bis ganze Seite) bei, in dem Sie Ihren Themenvorschlag kurz beschreiben. Schreiben Sie sich bitte in Panda im Kurs Z.EXT.00132 Abschlussarbeiten Digitale Märkte ein, um am Vergabeverfahren teilnehmen zu können. Anschließend können die Dokumente unter "Dokumentenabgabe - Bachelorarbeiten" hochgeladen werden. Beachten Sie bitte, dass ausschließlich PDFs hochgeladen werden können. Sollten Fragen aufkommen, senden Sie diese bitte an Maike Althaus.
 
Wenn es für ein Thema mehrere Bewerbungen gibt, erfolgt die Vergabe anhand der bisher im Studium erbrachten Leistungen sowie möglicher weiterer themenbezogener Vorkenntnisse. 
Die Angabe mehrerer Themen erhöht Ihre Chancen ein Thema zugeteilt zu bekommen. 

Die folgenden Bücher empfehlen wir Ihnen zur Vorbereitung einer Abschlussarbeit an unserem Lehrstuhl:

  • Bergener, Katrin; Clever, Nico; Stein, Armin (2019): Wissenschaftliches Arbeiten im Wirtschaftsinformatik-Studium. Leitfaden für die erfolgreiche Abschlussarbeit. Springer Berlin Heidelberg.
  • Kornmeier, M. (2018): Wissenschaftlich schreiben leicht gemacht für Bachelor, Master und Dissertation. UTB.

Beide Bücher sind aus dem Netzwerk der Universität (VPN) über die Universitätsbibliothek digital verfügbar.

Weiterhin empfehlen wir Ihnen an einem vom Kompetenzzentrum Schreiben angebotenen Workshop zum Schreiben einer Abschlussarbeit teilzunehmen.

Anmeldeverfahren

Nach erfolgreicher Zuteilung einer Bachelorarbeit im Vergabeverfahren und in Absprache mit der/dem Betreuer/in müssen Sie sich offiziell zur Bachelorarbeit anmelden. Dies erfolgt im Zuge eines Web-basierten Antragsverfahrens in PAUL. Bitte informieren Sie sich hierzu in der Anleitung für Studierende - Anmeldung von Abschlussarbeiten. 

Hinweise zur Gestaltung und Abgabe von Bachelorarbeiten

Bitte orientieren Sie sich bei der Gestaltung Ihrer Bachelorarbeiten (Layout und Zitierweise) beispielsweise an der bereitgestellten Vorlage.

Die Richtlinien des Prüfungssekretariats zur Abgabe Ihrer Bachelorarbeit finden Sie in den Informationen zur Abgabe von Abschlussarbeiten.

Plagiate

Hiermit wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass bei der Erstellung von Abschlussarbeiten unbedingt darauf zu achten ist, Angaben der Quellen in die Prüfungsarbeiten einfließen zu lassen, sofern Inhalte aus anderen Arbeiten entnommen werden. Werden Inhalte ohne Angabe der Quelle im nachhinein identifiziert, so werden diese als Plagiate betrachtet. Entdeckte Plagiate werden vom Prüfungsausschuss streng geahndet.

Masterarbeiten

Vernetzung von StartUps und etabliertem Mittelstand am Beispiel der Region OWL – Eine Anforderungsanalyse zur Gestaltung einer Matchingplattform

Betreuerin:

Dennis Kundisch

Inhalt:

Ostwestfalen-Lippe (OWL) gilt als Region mit ausgeprägtem Mittelstand, insbesondere auf Grund der Existenz von Unternehmen mit relevanten Zukunftskompetenzen in Maschinenbau, Automatisierungs- und Elektrotechnik sowie der Informatik. Gleichzeitig sind in den letzten Jahren durch unterschiedlichste Initiativen verschiedener Gründungszentren und Angebote für Gründer*innen StartUps ein sichtbarer Teil des wirtschaftlichen Ökosystems in OWL geworden.

Laut Deutschem StartUp Monitor 2021 kooperieren bereits zwei Drittel der StartUps mit etablierten Unternehmen und 42,5% der StartUps wünschen sich strategische Investments aus Unternehmen oder Family Offices. Auf der anderen Seite können etablierte Unternehmen durch den frühen Zugang zu Produkt- und Prozessinnovationen profitieren sowie Ideen für neue Geschäftsmodelle generieren. Der Vernetzung und dem Zusammenwirken von StartUps und etabliertem Mittelstand zum beiderseitigen Nutzen kommen daher eine besondere Bedeutung zu. Gleichzeitig legt anekdotische Evidenz nahe, dass – auch in OWL – noch ungenutztes Potenzial gehoben werden könnte. 

Diese Arbeit soll, auf Basis einer fundierten Literatursynthese, qualitativ empirisch analysieren, anhand welcher Kriterien StartUps und etalbierter Mittelstand eine potenzielle Kooperation in Betracht ziehen, welche Kooperationsmodelle Anwendung finden (oder finden könnten) und welche Kriterien potentiell über den Erfolg einer Kooperation entscheiden. Die mit Hilfe der Literaturrecherche und der Expert*inneninterviews erzielten Ergebnisse sollen dann als Grundlage für die Konzeption und prototypische Umsetzung einer Matching-Plattform für StartUps und den etablierten Mittelstand in OWL genutzt werden.

Die Arbeit wird in Kooperation mit dem heder:Lab in Salzkotten durchgeführt.

Benötigte Vorkenntnisse:

Grundkenntnisse qualitative Forschung
Programmierkenntnisse

Startliteratur:

Bundesverband Deutsche StartUps e.V.(Hrsg.). 2021. Deutscher StartUp Monitor 2021
Becker, W., et al., 2018, Kooperationen zwischen Mittelstand und Start-up-Unternehmen
Pahnke, A., Welter, F. The German Mittelstand: antithesis to Silicon Valley entrepreneurship?. Small Bus Econ 52, 345–358 (2019).

Typ:

Masterarbeit

Status:

vergeben

Deine Kultur, deine Plattform - Eine nutzerorientierte Gestaltung von digitalen Kulturplattformen auf der Grundlage von Marktforschungstechniken

Betreuerin:

Maike Althaus, Christian Vorbohle

Inhalt:

Die Kultur- und Veranstaltungsbranche ist in Deutschland die sechstgrößte Wirtschaftsbranche. Insgesamt werden 6,5 Milliarden Euro jährlich im Bereich Kulturveranstaltungen (ohne öffentliche Kulturträger) erwirtschaftet. Die Suche nach passenden Veranstaltungen aus einem vielfältigen Kulturangebot kann für Kulturinteressierte jedoch mitunter schwierig sein. Digitale Plattformen der Kultur- und Veranstaltungsbranche bieten Kulturinteressierten die Möglichkeit, sich über dem Kulturinteressierten bereits bekannte Veranstaltungen genauer zu informieren (z.B. Eintrittspreis, Veranstaltungsort, Veranstaltungsdauer), aber auch interessante, bisher unbekannte, Veranstaltungen zu entdecken. Auf der einen Seite können Kulturinteressierte also davon profitieren, dass sie über eine digitale Kulturplattform mit einer größeren Anzahl von Kulturschaffenden interagieren können. Auf der anderen Seite können Kulturschaffende davon profitieren, dass Sie ihre Veranstaltungen einer potenziell größeren Kundengruppe über eine solche digitale Kulturplattform präsentieren und zugänglich machen können.

Für Kulturinteressierte, die nach interessanten Veranstaltungen suchen, können Kulturplattformen durch mögliche zusätzliche Mehrwertdienste, wie z.B. datenbasierte Empfehlungen, Ticketsysteme oder die Einbindung von externen Diensten, einen zusätzlichen Nutzen schaffen.  Jedoch ist es für die Betreiber der Kulturplattformen nicht offensichtlich, welche Präferenzen und Zahlungsbereitschaften Kulturinteressierte für die zusätzlichen Mehrwertdienste aufweisen. Die aus der Marktforschung stammende Conjoint-Analyse ermöglicht ein besseres Verständnis der Nutzerpräferenzen durch einen gleichzeitigen Vergleich verschiedener Attribute. Dadurch können die Präferenzen von Nutzern hinsichtlich verschiedener Attribute von Kulturplattformen erforscht werden. Zudem eignet sich die Conjoint-Analyse auch zur Unterstützung bei der Entwicklung von Geschäftsmodellen, indem sie wirtschaftliche Attribute und Zahlungsbereitschaften einbindet, und dadurch das Kaufverhalten besser prognostizieren kann.

Das Ziel der Masterarbeit ist deshalb die Anfertigung einer Conjoint-Analyse zu Nutzerpräferenzen von Attributen auf digitalen Kulturplattformen. In einem ersten Schritt sollen die relevanten Begrifflichkeiten und (theoretischen) Grundlagen erarbeitet werden. In einem zweiten Schritt soll dann eine Conjoint-Analyse durchgeführt werden. Dafür müssen zum einen die Attribute und Attributsebenen definiert und daraus Attributsprofile abgeleitet werden. Zum anderen müssen die Attributsprofile von potenziellen Nutzern in einer Umfrage bewertet und diese anschließend ausgewertet werden. In einem dritten Schritt sollen dann die Ergebnisse der Conjoint-Analyse aufbereitet und übersichtlich präsentiert werden, um einen Überblick über die Nutzerpräferenzen auf digitalen Kulturplattformen zu geben. In einem vierten Schritt gilt es dann die Ergebnisse kritisch zu diskutieren sowie Handlungsempfehlungen für die Gestaltung von Kulturplattformen zu entwickeln.

Benötigte Vorkenntnisse:

Gute Englischkenntnisse

Kenntnisse in Marketingmethoden sind von Vorteil, aber nicht unbedingt erforderlich

Startliteratur:

Naous, D., & Legner, C. (2021). Leveraging market research techniques in IS: a review and framework of conjoint analysis studies in the IS discipline. Communications of the Association for Information Systems, 49(1), 10.

Giessmann, A., & Stanoevska, K. (2012). Platform as a Service–A conjoint study on consumers’ preferences. ICIS 2012 Proceedings.

Nikou, S., Bouwman, H., & de Reuver, M. (2014). A consumer perspective on mobile service platforms: A conjoint analysis approach. Communications of the Association for Information Systems, 34(1), 82.

Giessmann, A., Naous, D., & Legner, C. (2016, June). User-Oriented Cloud Service Design based on Market Research Techniques. ECIS 2016 Proceedings.

Rao, V. R. (2014). Applied conjoint analysis. Springer Science & Business Media.

Typ:

Masterarbeit

Status:

vergeben

Revolution von Arbeitsplätzen, Abschaffung von Wohnräumen? - Eine ökonometrische Analyse der Auswirkungen des Eintritts von co-working space Plattformen auf den Immobilienmarkt

Betreuerin:

Maike Althaus

Inhalt:

Das Aufkommen von co-working spaces hat die Art und Weise, wie Menschen arbeiten, grundlegend verändert. Co-working-space-Plattformen bringen Einzelpersonen oder Organisationen mit gemeinsam genutzten Büroräumen zusammen. Dabei können unterschiedliche Arbeitsbereiche wie Privatbüros, gemeinsam genutzte Schreibtische, Besprechungsräume und andere Kooperationsräume genutzt werden. Insbesondere die Plattform coworker.com erleichtert und fördert die Schaffung und Nutzung solcher co-working spaces. In diesem Zusammenhang sind die Auswirkungen von co-working spaces auf die lokalen Immobilienmärkte, einschließlich der Auswirkungen auf die Mietpreise, die Verfügbarkeit von Wohnraum und die Nachfrage nach Wohnraum, noch weitgehend unerkannt. 

Ziel dieser Masterarbeit ist daher eine ökonometrische Analyse der Auswirkungen des Eintritts einer ausgewählten co-working space Plattform (z.B. coworker.com) auf die Marktsituation (z.B. Preisverhalten, Angebot, Nachfrage) des lokalen Immobilienmarktes. In einem ersten Schritt soll der Stand der Forschung zu den Auswirkungen von co-working spaces als Teil der Sharing Economy auf Wirtschaft und Gesellschaft aufgezeigt werden. Anschließend sollen geeignete lokale Märkte für die Analyse identifiziert werden. Um eine ökonometrische Analyse durchzuführen, sollen Daten von der Plattform und zum Immobilienmarkt gesammelt und aufbereitet werden. Zu diesem Zweck können beispielsweise Webcrawler wie "Microsoft Power Automate" verwendet werden.

Benötigte Vorkenntnisse:

Gute Englischkenntnisse

Mikroökonometrische Kenntnisse (bspw. durch Besuch von W2474 oder W5489) erforderlich

Programmierkenntnisse und Kenntnisse in STATA, Python oder R von Vorteil

Ggfs. Erfahrung mit Power Automate (oder vergleichbarer Automatisierungssoftware)

Startliteratur:

Yang, E., Bisson, C., & Sanborn, B. E. (2019). Coworking space as a third-fourth place: changing models of a hybrid space in corporate real estate. Journal of Corporate Real Estate, 324–345.

Bouncken, R. B., & Reuschl, A. J. (2018). Coworking-spaces: how a phenomenon of the sharing economy builds a novel trend for the workplace and for entrepreneurship. Review of Managerial Science, 12, 317-334.

Typ:

Masterarbeit

Status:

nicht vergeben

Gleiche Chancen für alle in der Start-Up Szene? Eine empirische Untersuchung aufgezeichneter Pitches von Gründerinnen und Gründern

Betreuerin:

Michelle Müller

Inhalt:

In den letzten Jahrzehnten haben sich viele vielversprechende Start-Ups auf dem Markt etabliert, die unter anderem moderne digitale Technologien entwickeln und in den verschiedensten Branchen einsetzen. Zentral für das Überleben dieser Start-Ups ist vor allem die Finanzierung durch Investoren. Um eine solche Finanzierung zu erhalten, stellen viele Gründerinnen und Gründer ihr Start-Up sowie das entwickelte Produkt oder die Dienstleistung auf Pitch-Events vor. Im Zuge dieser Events versuchen Gründerinnen und Gründer, potenzielle Geldgeber von ihrem Start-Up zu überzeugen und so eine Finanzierungsmöglichkeit zu erhalten. Auffällig ist jedoch, dass Gründerinnen im Vergleich zu Gründern im Schnitt signifikant weniger Finanzierung erhalten. Warum dieser Unterschied auftritt, ist in der Forschung jedoch weitgehend ungeklärt. Eine Möglichkeit, die diesen Unterschied erklären könnte, liegt in der unterschiedlichen Art und Weise wie Gründerinnen und Gründer ihre Start-Ups im Zuge der Pitch-Events präsentieren.

Das Ziel dieser Masterarbeit soll deshalb eine vergleichende Textanalyse von aufgezeichneten Pitches zwischen Gründerinnen und Gründern sein. In einem ersten Schritt soll dazu der Stand der Forschung zu den Erfolgsfaktoren von Start-Ups sowie zu den Unterschieden zwischen Frauen und Männern in der Gründerszene herausgearbeitet werden. Anschließend soll ein zur Verfügung gestellter Datensatz, welcher Pitch-Transkripte von Gründerinnen und Gründern auf der NOAH Conference enthält (https://www.youtube.com/user/NoahAdvisors/playlists), aufbereitet und mithilfe von Text-Mining Methoden ausgewertet werden. Dieser Datensatz soll im Anschluss mit Investitionsdaten auf Crunchbase.com (https://www.crunchbase.com/) zusammengeführt werden, um herauszufinden welche Gründerinnen und Gründer in der Finanzierungsakquise besonders erfolgreich waren. Abschließend sollen die Ergebnisse kritisch diskutiert und Handlungsempfehlungen für Gründer*Innen, Investitionsgeber*Innen und politische Entscheidungsträger*Innen abgeleitet werden.

Benötigte Vorkenntnisse:

Gute Englischkenntnisse
Programmierkenntnisse
Text-Mining Kenntnisse

Startliteratur:

Kanze, D., Huang, L., Conley, M. A., & Higgins, E. T. (2018). We ask men to win and women not to lose: Closing the gender gap in startup funding. Academy of Management Journal, 61(2), 586-614.

 

Handlan, A., & Sheng, H. (2023). Gender and Tone in Recorded Economics Presentations: Audio Analysis with Machine Learning. Available at SSRN 4316513.

Typ:

Masterarbeit

Status:

vergeben

Ein konzeptioneller Vergleich zur Unterscheidung zwischen Plattformen und Ökosystemen

Betreuerin:

Christian Vorbohle

Inhalt:

Motiviert durch das starke Wachstum und dem weitreichenden Einfluss von Unternehmen wie Google, Apple, Microsoft, Amazon, Tencent, oder Alibaba haben sich Wissenschaftler in den letzten Jahren intensiv mit digitalen Wertschöpfungsmechanismen auseinandergesetzt. Plattformen und Ökosysteme haben sich dabei als wertvolle Konzepte herausgebildet, die beschreiben, wie Kunden und Unternehmen zusammenarbeiten um insb. im digitalen Kontext Wertschöpfung zu betreiben.

Ein zentraler Grund, weswegen plattformbasierte Geschäftsmodelle für Unternehmen besonders interessant sind, sind sogenannte Netzwerk- und Skaleneffekte. Kunden profitieren davon, wenn sie mit einer größeren Anzahl von anderen Nutzern oder Anbietern interagieren können. Die bisherige ökonomische Literatur leitet aus diesen beiden Arten von Effekten oftmals starkes Wachstum und Skalierbarkeit ab und darauf basierend eine Tendenz zur Monopol- oder Oligopolbildung ab. Im Gegensatz dazu hat sich das Konzept des Ökosystems in der Forschungsliteratur weitestgehend separat entwickelt. Ein zentrales Element von Ökosystemen sehen Wissenschaftler vor allem in dem partnerschaftlichen Zusammenschluss von Unternehmen, die alle gemeinsam zu einem gemeinsamen Wertangebot (Value Proposition) beitragen und darum ihre Ressourcen und Aktivitäten koordinieren müssen.

Ökosysteme basieren zwar häufig auf Plattformen, doch handelt es sich dabei um unterschiedliche Konzepte, die auf verschiedenen Ebenen und mit unterschiedlichen Wertschöpfungs- und Koordinierungsmechanismen arbeiten. Beide Konzepte werden jedoch in der Literatur und Praxis häufig gemeinsam (oder sogar synonym) verwendet ohne eine sinnvolle Unterscheidung zu berücksichtigen. Die große Vielfalt und Menge an wissenschaftlicher Literatur aus verschiedenen Forschungsdisziplinen erschwert aktuell eine Unterscheidung auf Basis von Plattform und Ökosystem Publikationen.

Das Ziel der Masterarbeit ist deshalb die Anfertigung eines systematischen Überblicks zum aktuellen Stand der Forschung zu Plattformen und Ökosystemen sowie ein konzeptioneller Vergleich und eine Abgrenzung zu angrenzenden Konzepten, wie z.B. Allianzen.  In einem ersten Schritt sollen die für beide Konzepte relevanten Begrifflichkeiten und theoretischen Grundlagen definiert werden. In einem zweiten Schritt soll dann eine systematische Literaturrecherche in vorrangig einflussreichen Fachzeitschriften (VHB-JOURQUAL3  B) sowohl zu Plattformen als auch zu Ökosystemen durchgeführt werden. In einem dritten Schritt sollen dann die Ergebnisse aus beiden Literaturrecherchen untersucht, systematisiert und übersichtlich präsentiert werden. In einem vierten Schritt gilt es dann die Ergebnisse kritisch zu diskutieren sowie Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Konzepte herauszustellen.

Benötigte Vorkenntnisse:

Gute Englischkenntnisse (die relevante Literatur ist fast ausschließlich auf Englisch vorhanden).

Startliteratur:

Adner, R. (2017). Ecosystem as structure: An actionable construct for strategy. Journal of management, 43(1), 39-58.

Gawer, A. (2021). Digital platforms’ boundaries: The interplay of firm scope, platform sides, and digital interfaces. Long Range Planning, 54(5), 102045.

Jacobides, M. G., Cennamo, C., & Gawer, A. (2018). Towards a theory of ecosystems. Strategic management journal, 39(8), 2255-2276.

De Reuver, M., Sørensen, C., & Basole, R. C. (2018). The digital platform: a research agenda. Journal of information technology, 33(2), 124-135.

Typ:

Masterarbeit

Status:

vergeben

Für Masterarbeiten können Sie sich grundsätzlich jederzeit um ein Thema bewerben. Sollten Sie sich für eines der oben genannten Themen interessieren oder selbst einen Themenvorschlag entwickelt haben, dann vereinbaren Sie bitte per E-Mail ein Termin mit der/dem entsprechenden bzw. potenziellen Betreuer/in. Bitte senden Sie der Betreuungsperson dazu per E-Mail einen aktuellen Lebenslauf, eine Übersicht über bislang erbrachte Studienleistungen sowie das von Ihnen präferierte Thema. Diese Informationen dienen dazu, Sie zielgerichtet im Hinblick auf Ihre Abschlussarbeit beraten zu können. Idealerweise haben Sie bereits Vorlesungen und ein Seminar an unserem Lehrstuhl und/oder weitere Veranstaltungen anderer Lehrstühle passend zu Ihrem Themenwunsch besucht. Bitte schreiben Sie nur genau eine Person am Lehrstuhl an und nicht parallel mehrere.

Wichtiger Hinweis: Mit Ihrer Bewerbung bestätigen Sie, dass sie sich ausführlich mit der Anfertigung einer wissenschaftlichen Arbeit auseinandergesetzt haben.

Die folgenden Bücher empfehlen wir Ihnen zur Vorbereitung einer Abschlussarbeit an unserem Lehrstuhl:

  • Bergener, Katrin; Clever, Nico; Stein, Armin (2019): Wissenschaftliches Arbeiten im Wirtschaftsinformatik-Studium. Leitfaden für die erfolgreiche Abschlussarbeit. Springer Berlin Heidelberg.
  • Kornmeier, M. (2018): Wissenschaftlich schreiben leicht gemacht für Bachelor, Master und Dissertation. UTB.

Beide Bücher sind aus dem Netzwerk der Universität (VPN), über die Universitätsbibliothek digital verfügbar.

Weiterhin empfehlen wir Ihnen an einem, vom Kompetenzzentrum Schreiben angebotenen Workshop zum Schreiben einer Abschlussarbeit teilzunehmen.


Nach einem ersten Gespräch mit der potentiellen Betreuungsperson der Arbeit fertigen Sie ein zwei bis dreiseitiges Dokument mit den folgenden Inhalten an:

  • Forschungsfrage und Motivation der Arbeit
  • Methodik, die Sie in Ihrer Arbeit anwenden wollen
  • Geplante Vorgehensweise inklusive Zeitplan
  • Relevante Literatur für Ihr Thema
  • ggfs. erwartete Ergebnisse

Zum einen soll Ihnen dieses Dokument dabei helfen zu erkennen, ob Sie sich mit dem von Ihnen favorisierten Thema über einen Zeitraum von vier bis sechs Monaten auseinandersetzen möchten. Zum anderen hilft es Ihnen dabei Ihr potentielles Thema zu strukturieren und einen realistischen Arbeitsplan anzufertigen. Gleichzeitig bildet dieses Dokument auch für uns eine Basis um über die endgültige Betreuung des Themas zu entscheiden.

Sie haben Kontakt zu einem Unternehmen, bei dem Sie eine Masterarbeit anfertigen wollen?

Grundsätzlich werden auch Themen betreut, die Sie in Zusammenarbeit mit bzw. für von Ihnen identifizierte Unternehmen erstellen wollen. Jedoch ist bei solchen Themen immer im Einzelfall zu prüfen, ob das Thema Ihres Praxispartners auch wissenschaftlichen Anforderungen genügt und ob ein sinnvoller Zusammenarbeitsmodus zwischen Studierendem, Unternehmen und Lehrstuhl gefunden werden kann. Falls Sie eine solche Arbeit planen, dann melden Sie sich bitte ebenfalls mit den entsprechenden Unterlagen bei einer - aus Ihrer Sicht passenden - potenziellen Betreuungsperson vom Lehrstuhl.

Hinweise zur Gestaltung von Masterarbeiten

Bitte orientieren Sie sich bei der Gestaltung Ihrer Masterarbeiten (Layout und Zitierweise) beispielsweise an der bereitgestellten Vorlage.

Plagiate

Hiermit wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass bei der Erstellung von Abschlussarbeiten unbedingt darauf zu achten ist, Angaben der Quellen in die Prüfungsarbeiten einfließen zu lassen, sofern Inhalte aus anderen Arbeiten entnommen werden. Werden Inhalte ohne Angabe der Quelle im nachhinein identifiziert, so werden diese als Plagiate betrachtet. Entdeckte Plagiate werden vom Prüfungsausschuss streng geahndet.