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In­no­va­tiv für Be­ru­fe aus­bil­den – wie geht das und wer kann das?

 |  AllgemeinesForschung - Research

E-Ladesäulen planen und installieren, industrielle Teile reinigen, Mikro- und Nanotechnologie entwickeln oder Gebäudetechnik intelligent vernetzen: Viele Branchen befinden sich im Umbruch und suchen händeringend qualifizierte Fachkräfte für die neuen Aufgabenfelder. Andere Ausbildungsbetriebe fragen sich, wie sie auch Personen mit schlechten Schulnoten eine Ausbildung ermöglichen oder die berufliche und akademische Bildung verknüpfen können. Im Rahmen des BMBF-Wettbewerbs „Zukunft gestalten – Innovationen für eine exzellente berufliche Bildung“ (InnoVET) werden deshalb Projekte gefördert, die innovative Qualifizierungsangebote für die berufliche Bildung entwickeln, um den Herausforderungen einer dynamischen Arbeitswelt zu begegnen.

Anfang Mai präsentieren in Berlin die 17 InnoVet-Projekte ihre Ergebnisse auf der InnoVET-Fachkonferenz 2023 unter dem Leitsatz „Innovationen erleben. Exzellenz gestalten. Berufsbildung stärken.“ Über 350 Teilnehmer*innen aus Praxis, Politik und Wissenschaft tauschten sich über die vorgestellten Lösungen aus, die von Lernplattformen, über gewerkeübergreifende Fortbildungen bis hin zu neu gestalteten Berufslaufbahnen oder studienintegrierende Ausbildungen reichten.

Wissenschaftlich begleitet wird der Innovationswettbewerb von der Universität Paderborn, der Universität Magdeburg und dem Bonner Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Ziel der Begleitforschung ist es, die innovativen Bildungsangebote in die Breite zu tragen und Erkenntnisse, Konzepte und prototypische Entwicklungen aus den InnoVET-Projekten für die Berufsbildung insgesamt zugänglich zu machen. Eine Talkrunde am zweiten Veranstaltungstag der Fachtagung gab erste Einblicke in die Begleitforschung. Prof. Dr. H.-Hugo Kremer (Universität Paderborn) diskutierte gemeinsam mit Prof. Dr. Hubert Ertl (BIBB), Prof. Dr. Dina Kuhlee (Universität Magdeburg) und Christoph Acker (Bundesministerium für Bildung und Forschung). „Die Gestaltung aber auch Implementation von Innovationen gewinnen in der beruflichen Bildung zunehmend an Bedeutung. Die Forschungsbegleitung der InnoVET Projektlinie des BMBF bietet uns die Möglichkeit den Blick auf sehr unterschiedliche Innovationsprozesse zu werfen und damit grundlegende Erkenntnisse für den Umgang mit Innovationen, aber auch den Transfer zu gewinnen. Wir tragen damit dazu bei, die Berufsbildung zukunftssicher aufzustellen und den Transformationsprozess mitzugestalten. Denn das berufliche Bildungspersonal sieht sich mit einem Wandel in den beruflichen Handlungsfeldern und den zugrundeliegenden Arbeits- und Geschäftsprozessen sowie Veränderungen in den beruflichen Bildungswegen konfrontiert. Eines ist sicher: die Stärkung des Fachkräftenachwuchs braucht professionelles Bildungspersonal. Hier bietet unsere Forschung wichtige Impulse.“, fasst Prof. Dr. H-Hugo Kremer die Bestrebungen der Begleitforschung am eigenen Standort zusammen. Prof. Dr. Hubert Ertl betont zum Abschluss der Talkrunde mit einem Verweis auf die Nachwuchsgruppenstruktur darüber hinaus auch noch eine weitere Besonderheit der übergreifenden Begleitforschung, welche sich auch im Projekt ITiB der Universität Paderborn widerspiegelt.

Über das Begleitforschungsprojekt „ITiB“

So arbeiten in dem Vorhaben mit dem Titel „Innovations- und Transferprozesse in der Berufsbildung“ („ITiB“) Prä- und Postdoktorandinnen mit Professoren des Departments Wirtschaftspädagogik zusammen und verfolgen dabei gemeinsam das Ziel, anhand der neuartigen Anforderungen Kompetenzprofile für das Bildungspersonal zu erstellen sowie innovative Qualifizierungsangebote in der beruflichen Bildung zu erproben und zu implementieren. Der individuelle Forschungsschwerpunkt liegt dabei auf der Gestaltung der Innovations- und Transferprozesse, woraus gestaltungsbasierte Erkenntnisse abgeleitet werden sollen. Zum Start in die zweite Projektphase des Transfers liegt der zukünftige Fokus nun v. a. auf der Begleitung der Transferprozesse von den entwickelten InnoVET-Innovationen und dem Austausch mit den Transfernehmer*innen über Transferansätze.