Ba­che­lor­a­r­bei­ten

Bachelorarbeiten werden meist im Rahmen von Forschungsprojekten bearbeitet. Dabei werden aktuelle Fragestellungen aus unterschiedlichen Themenbereichen der Wirtschaftsinformatik (insbesondere aus den Themenfeldern unserer Forschung, vgl. Forschungsprofil) - sowohl rein theoretischer Natur als auch solche mit hohem Praxisbezug - vertiefend und umfassend bearbeitet und Lösungen entwickelt. Gerade hier besteht die hervorragende Möglichkeit, Problemlösungsfähigkeiten weiterzuentwickeln und damit eine wichtige Schlüsselqualifikation an der Schnittstelle von Betriebswirtschaftslehre und Informations- und Kommunikationssystemen zu erwerben.

Hinweis: Sollten Sie planen, Mastermodule in das Semester vorzuziehen, in welchem Sie auch Ihre Bachelorarbeit anmelden möchten, dann beachten Sie bitte die Regelungen zum Vorziehen von Mastermodulen (siehe https://wiwi.uni-paderborn.de/studienorganisation/studienorganisation/studienphasen-und-prozesse/uebergang-bachelor-master).

Wintersemester 2024 / 2025 

Die Bachelorarbeitsthemen für das Wintersemester 2024/2025 werden am 12.06.2024 veröffentlicht. Die Bewerbungsfrist für Bachelorarbeiten startet am 24.06.2024. Die Bewerbungsfrist endet am 05.07.2024 (23:59 Uhr).

Darüber hinaus werden bei freien Kapazitäten und aktuellen Themen teilweise noch zusätzliche Themen während des Semesters ausgeschrieben und vergeben.
 

Thema 1: Gleiche Chancen für alle in der Start-Up Szene? Eine empirische Untersuchung aufgezeichneter Pitches von Gründerinnen und Gründern
Inhalt:

In den letzten Jahrzehnten haben sich viele vielversprechende Start-Ups auf dem Markt etabliert, die unter anderem moderne digitale Technologien entwickeln und in den verschiedensten Branchen einsetzen. Zentral für das Überleben dieser Start-Ups ist vor allem die Finanzierung durch Investoren. Um eine solche Finanzierung zu erhalten, stellen viele Gründerinnen und Gründer ihr Start-Up sowie das entwickelte Produkt oder die Dienstleistung auf Pitch-Events vor. Im Zuge dieser Events versuchen Gründerinnen und Gründer, potenzielle Geldgeber von ihrem Start-Up zu überzeugen und so eine Finanzierungsmöglichkeit zu erhalten. Auffällig ist jedoch, dass Gründerinnen im Vergleich zu Gründern im Schnitt signifikant weniger Finanzierung erhalten. Warum dieser Unterschied auftritt, ist in der Forschung jedoch weitgehend ungeklärt. Eine Möglichkeit, die diesen Unterschied erklären könnte, liegt in der unterschiedlichen Art und Weise wie Gründerinnen und Gründer ihre Start-Ups im Zuge der Pitch-Events präsentieren.

Das Ziel dieser Bachelorarbeit soll deshalb eine vergleichende Textanalyse von aufgezeichneten Pitches zwischen Gründerinnen und Gründern sein. In einem ersten Schritt soll dazu der Stand der Forschung zu den Erfolgsfaktoren von Start-Ups sowie zu den Unterschieden zwischen Frauen und Männern in der Gründerszene herausgearbeitet werden. Anschließend soll ein zur Verfügung gestellter Datensatz, welcher Pitch-Transkripte von Gründerinnen und Gründern auf der NOAH Conference (https://www.youtube.com/user/NoahAdvisors/playlists) und zugehörige Investitionsdaten auf Crunchbase.com (https://www.crunchbase.com/) enthält, mithilfe von Textanalysemethoden analysiert werden. So soll herausgefunden werden, welche Eigenschaften ein Pitch von Gründerinnen und Gründern haben muss, um in der Finanzierungsakquise erfolgreich zu sein. Abschließend sollen die Ergebnisse kritisch diskutiert und Handlungsempfehlungen für Gründer*Innen, Investitionsgeber*Innen und politische Entscheidungsträger*Innen abgeleitet werden.
Literatur:

Kanze, D., Huang, L., Conley, M. A., & Higgins, E. T. (2018). We ask men to win and women not to lose: Closing the gender gap in startup funding. Academy of Management Journal, 61(2), 586-614.

Handlan, A., & Sheng, H. (2023). Gender and Tone in Recorded Economics Presentations: Audio Analysis with Machine Learning. Available at SSRN 4316513.
Vorkenntnisse:

Gute Englischkenntnisse, Programmierkenntnisse, Text-Mining Kenntnisse

Thema 2: Gesellschaftliche Auswirkungen digitaler Plattformen: Ein systematischer Literaturüberblick zu beabsichtigten und unbeabsichtigten Folgen
Inhalt:

Der Eintritt digitaler Plattformen in den Markt hat in den vergangenen Jahren erhebliche Auswirkungen auf unsere Gesellschaft gehabt. Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass Ride-Sharing-Plattformen wie Uber oder Lyft sowie Freelancer-Plattformen wie Fiverr und Upwork sowohl beabsichtigte als auch unbeabsichtigte Folgen mit sich bringen. Die Auswirkungen auf Trunkenheit am Steuer, Verkehrsstaus und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel durch den Markteintritt von Uber verdeutlichen beispielsweise die vielschichtigen Konsequenzen solcher Plattformen. Während bereits zahlreiche Plattformen erfolgreich in den Markt eingetreten sind, zeichnet sich in verschiedenen Bereichen derzeit ein vermehrtes Aufkommen neuer Plattformen ab, wie beispielsweise im Bereich der Lebensmittelverschwendung-Apps. Dadurch wird die anhaltende Bedeutung deutlich und die Relevanz, (un)beabsichtigte Folgen zu untersuchen und im Blick zu behalten.

Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist es, eine systematische Literaturrecherche zu den beabsichtigten und unbeabsichtigten Folgen von Markteintritten von digitalen Plattformen durchzuführen. Die Arbeit soll sich darauf konzentrieren, Forschungsarbeiten zu identifizieren und zu analysieren, die die (un)vorhersehbaren Folgen von Markteintritten von digitalen Plattformen auf die Gesellschaft in verschiedenen Kontexten durchleuchtet. Die relevanten Publikationen sollen systematisch recherchiert und identifiziert werden, und die Forschungsstrategie verständlich dargestellt werden. Darüber hinaus sollen die grundlegenden Begriffe in diesem Forschungsbereich bestimmt und voneinander abgegrenzt werden. Darauf aufbauend sollen die identifizierten Forschungsbeiträge sowie deren zentrale Aspekte durch eine geeignete Kategorisierung systematisch dargestellt werden. Außerdem sollen mögliche Schwerpunkte der bereits vorhandenen Literatur vorgestellt und mögliche Forschungslücken aufgezeigt werden.
Literatur:

Laitenberger, U., Viete, S., Slivko, O., Kummer, M., Borchert, K., and Hirth, M.. (2023). “Unemployment and online labor: Evidence from microtasking,” MIS Quarterly 47 (2), 771-802.

Burtch, G., Carnahan, S., and Greenwood, B. N. (2018) “Can you gig it? An empirical examination of the gig economy and entrepreneurial activity,” Management Science 64 (12), 5497-5520.

Babar, Y. and Burtch G. (2020). “Examining the heterogeneous impact of ride-hailing services on public transit use,” Information Systems Research 31 (3), 820-834.
Vorkenntnisse:

Gute Englischkenntnisse

Thema 3: Klick für den Wandel - Motivationen zur Unterzeichnung von Online-Petitionen
Inhalt:

In der digitalen Ära haben sich nicht nur die Kommunikationsmittel und Informationswege verändert, sondern auch die Art und Weise, wie Bürgerbeteiligung und politisches Engagement stattfinden. Digitale Plattformen bieten nicht nur Raum für die Bereitstellung von Inhalten und Dienstleistungen, sondern auch für eine vielfältige Palette an politischen und sozialen Aktionen, darunter Online-Petitionen. Online-Petitionen sind Aufrufe zur Unterstützung einer bestimmten Sache oder Änderung, die durch das Sammeln von Unterschriften im Internet breite Aufmerksamkeit und Unterstützung erhalten sollen. Sie können je nach Plattform und Kontext unterschiedliche Bedeutungen und Motivationen haben.

Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist es, durch eine systematische Literaturrecherche die Motivationen, die Nutzer dazu bewegen, Online-Petitionen zu unterzeichnen, zu verstehen. Die Arbeit soll dabei die verschiedenen Kontexte, in denen Online-Petitionen auftreten, untersuchen und voneinander abgrenzen. Die relevanten Publikationen sollen systematisch recherchiert und identifiziert werden, und die Forschungsstrategie verständlich dargestellt werden. Darüber hinaus sollen die grundlegenden Begriffe in diesem Forschungsbereich bestimmt und voneinander abgegrenzt werden. Darauf aufbauend sollen die identifizierten Forschungsbeiträge sowie deren zentrale Aspekte durch eine geeignete Kategorisierung systematisch dargestellt werden. Außerdem sollen mögliche Schwerpunkte der bereits vorhandenen Literatur vorgestellt und mögliche Forschungslücken aufgezeigt werden.
Literatur:

Puschmann, C., Bastos, M. T., & Schmidt, J. H. (2017). Birds of a feather petition together? Characterizing e-petitioning through the lens of platform data. Information, Communication & Society, 20(2), 203-220.

Ulo, K. L. M., Hidayanto, A. N., Sandhyaduhita, P. I., Fitriani, W. R., & Abidin, Z. (2019). Factors influencing internet users’ intention to sign e-petitions. Transforming Government: People, Process and Policy, 13(3/4), 257-275.

Vorkenntnisse: Gute Englischkenntnisse
Thema 4:

Digitale Stimme, reale Wirkung: Eine systematische Literaturanalyse der Wirksamkeit von Online-Petitionen im politischen und unternehmerischen Kontext

Inhalt:

Online-Petitionen (bzw. E-Petitionen)  haben sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Instrument der Bürgerbeteiligung und des politischen Aktivismus entwickelt. Mit nur wenigen Klicks können Einzelpersonen und Gruppen ihre Anliegen auf Plattformen wie Change.org oder der Petitionsplattform des Deutschen Bundestages veröffentlichen und so direkt an Entscheidungsträger herantragen. Die einfache Zugänglichkeit und die enorme Reichweite des Internets ermöglichen es, innerhalb kürzester Zeit eine breite Unterstützung für unterschiedlichste Themen zu mobilisieren. Doch trotz ihrer wachsenden Beliebtheit bleibt die Frage offen: Wie wirksam sind diese Online-Petitionen wirklich auf die Politik und Unternehmen? Jedes Jahr werden weltweit tausende dieser digitalen Petitionen gestartet, doch Kritiker bemängeln oft, dass der sogenannte Couch-Aktivismus (auch Slacktivism) nur begrenzten Einfluss auf Entscheidungen von Politikern und Unternehmen haben.

Im Rahmen dieser Bachelorarbeit soll eine umfassende Literaturrecherche zum Thema Online-Petitionen und deren Wirksamkeit durchgeführt werden. Ziel der Arbeit ist es, zu untersuchen, inwieweit Online-Petitionen tatsächlich politische und unternehmerische Entscheidungen beeinflussen und zu gesellschaftlichem Wandel beitragen können. Darüber hinaus sollen die verschiedenen Einflussfaktoren identifiziert werden, die den Erfolg solcher Online-Petitionen bestimmen. Die Ergebnisse dieser Bachelorarbeit können somit wertvolle Erkenntnisse sowohl für die wissenschaftliche Forschung als auch für die praktische Anwendung im Bereich des digitalen Aktivismus liefern.

Literatur:

Leonel, R., Rehbein, K., Westermann‐Behaylo, M., & Perrault, E. (2023). Firms’ Response to Slacktivism: When and Why are E‐Petitions Effective?. Journal of Management Studies.

Wright, S. (2016). ‘Success’ and online political participation: The case of Downing Street E-petitions. Information, Communication & Society, 19(6), 843-857.

Matthews, F. (2021). The value of ‘between-election’political participation: Do parliamentary e-petitions matter to political elites?. The British Journal of Politics and International Relations, 23(3), 410-429.

Vorkenntnisse: Gute Englischkenntnisse
Thema 5: Reduzierung von Informationsasymmetrien im Crowdfunding: Eine Machine-Learning-gestützte Analyse von Funding-Kommentaren
Inhalt:

Crowdfunding hat sich in den letzten Jahren als eine beliebte Finanzierungsform für Start-ups, kreative Projekte und soziale Initiativen etabliert. Es ermöglicht Projektinitiatoren, finanzielle Unterstützung von einer Vielzahl von Menschen zu erhalten. Eine große Herausforderung in Kontext des Crowdfundings stellt jedoch die Informationsasymmetrie zwischen den Projektinitiatoren und den potenziellen Unterstützern dar. Diese Asymmetrie kann zu Unsicherheiten und Misstrauen führen, was die Erfolgschancen von Crowdfunding-Projekten erheblich beeinträchtigen kann. Kommentare, die von Unterstützern und Interessenten auf Crowdfunding-Plattformen hinterlassen werden, können dabei eine entscheidende Rolle spielen. Durch die Bereitstellung von Feedback, Fragen und zusätzlichen Informationen können Kommentare Transparenz schaffen und das Vertrauen der Unterstützer stärken.

Im Rahmen dieser Bachelorarbeit sollen mithilfe von Natural Language Processing (NLP) Methoden die Kommentarsektionen von Crowdfunding-Kampagnen näher untersucht werden (z.B. Bewertung der Qualität der Kommentare, Sentiment-Analyse, Kategorisierung). Anschließend soll der Zusammenhang zwischen den mittels NLP ermittelten Kommentarmerkmalen und dem Projekterfolg analysiert werden. Diese Analyse wird auf einem selbst gecrawlten Datensatz einer Crowdfunding-Plattform (z.B. Kickstarter, Indiegogo) basieren. Die Arbeit soll aufzeigen, wie Kommentare auf Crowdfunding-Plattformen genutzt werden können, um Informationsasymmetrien zu verringern. Zudem sollen Empfehlungen gegeben werden, wie Projektinitiatoren die Interaktion mit Unterstützern durch Kommentare optimieren können, um die Erfolgschancen ihrer Projekte zu erhöhen.

Literatur:

Courtney, C., Dutta, S., & Li, Y. (2017). Resolving information asymmetry: Signaling, endorsement, and crowdfunding success. Entrepreneurship Theory and Practice, 41(2), 265-290.

Wang, N., Liang, H., Xue, Y., & Ge, S. (2021). Mitigating information asymmetry to achieve crowdfunding success: signaling and online communication. Journal of the Association for Information Systems, 22(3), 4.

Wang, N., Li, Q., Liang, H., Ye, T., & Ge, S. (2018). Understanding the importance of interaction between creators and backers in crowdfunding success. Electronic Commerce Research and Applications, 27, 106-117.

Vorkenntnisse: Sehr gute Data-Science & Machine-Learning Kenntnisse
Thema 6:

Tools der Zukunft: Eine systematische Analyse von Gestaltungsanforderungen an Geschäftsmodell-Werkzeuge

Inhalt:

Ein Geschäftsmodell beschreibt die grundlegenden Mechanismen, mit denen ein Unternehmen Wert für Kunden erzeugt und dadurch Gewinn erzielt. Eine Geschäftsmodellinnovation ist eine zielgerichtete und signifikante Änderung am bestehenden Geschäftsmodell. Jedoch sind Unternehmen auf der Suche und der Entscheidungsfindung nach einem innovativem Geschäftsmodell mit kreativen und komplexen Herausforderungen konfrontiert.

Geschäftsmodell-Werkzeuge unterstützen Unternehmen dabei diese kreativen und komplexen Herausforderungen zu bewältigen. Zu den bekanntesten Geschäftsmodell-Werkzeugen zählen zum Beispiel das Business Model Canvas oder Geschäftsmodell-Taxonomien. In den letzten Jahren hat sich die Wissenschaft vermehrt mit Geschäftsmodell-Werkzeugen auseinandergesetzt und neue Gestaltungsanforderungen (z. B. in Form von sogenannten Designprinzipien) aufgestellt.

Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist daher die Anfertigung eines systematischen Überblicks zum aktuellen Stand der Forschung über Gestaltungsanforderungen an zukünftige Geschäftsmodell-Werkzeuge. In einem ersten Schritt sollen dazu thematisch relevante und theoretische Grundlagen in Form des aktuellen Stands der Forschung dargestellt werden. Im zweiten Schritt sollen relevante Publikationen identifiziert und systematisiert werden, die dann in einem dritten Schritt hinsichtlich der Gestaltungsanforderungen analysiert werden. In einem vierten Schritt sollen dann die Ergebnisse der systematischen Literaturrecherche priorisiert und ausgewählte Gestaltungsanforderungen anhand eines Prototyps dargestellt werden. Im fünften Schritt gilt es dann Möglichkeiten sowie Grenzen zu diskutieren, und Handlungsempfehlungen für zukünftige Geschäftsmodell-Werkzeuge zu geben.

Literatur:

Bouwman, H., De Reuver, M., Heikkilä, M., & Fielt, E. (2020). Business model tooling: where research and practice meet. Electronic Markets, 30(3), 413-419.

Ebel, P., Bretschneider, U., & Leimeister, J. M. (2016). Leveraging virtual business model innovation: a framework for designing business model development tools. Information Systems Journal26(5), 519-550.

Schoormann, T., Stadtländer, M., & Knackstedt, R. (2022). Designing business model development tools for sustainability—a design science study. Electronic Markets32(2), 645-667.

Schwarz, J. S., & Legner, C. (2020). Business model tools at the boundary: exploring communities of practice and knowledge boundaries in business model innovation. Electronic Markets, 30, 421-445.

Szopinski, D., Schoormann, T., John, T., Knackstedt, R., & Kundisch, D. (2020). Software tools for business model innovation: current state and future challenges. Electronic Markets, 30, 469-494.

Vorkenntnisse:

Gute Englischkenntnisse, “Methoden der Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle“ (M.184.3356)

Thema 7:

Tanz im Regen der Innovation: Ein Umbrella-Review der Literatur zum Thema Geschäftsmodellinnovation

Inhalt:

Ein Geschäftsmodell beschreibt die grundlegenden Mechanismen, mit denen ein Unternehmen Wert für Kunden erzeugt und dadurch Gewinn erzielt. Eine Geschäftsmodellinnovation ist eine zielgerichtete und signifikante Änderung am bestehenden Geschäftsmodell. Jedoch sind Unternehmen auf der Suche und der Entscheidungsfindung nach einem innovativem Geschäftsmodell mit kreativen und komplexen Herausforderungen konfrontiert. Daher gilt die Forschung zu Geschäftsmodellinnovationen als ein wichtiger Forschungszweig innerhalb verschiedenster Forschungsdisziplinen, wie zum Beispiel Sustainability, Entrepreneurship oder Information Systems.

Die große Vielfalt und Menge an wissenschaftlicher Literatur aus verschiedenen Forschungsdisziplinen erschwert allerdings den Zugang zu den wesentlichen Themenschwerpunkten und Ergebnissen der Publikationen zum Thema Geschäftsmodellinnovation. Infolgedessen wurde bereits zahlreiche systematische Literaturrecherchen durchgeführt und publiziert, die sich mit sehr ähnlichen Forschungsfragen befassen, jedoch teilweise zu unterschiedlichen Interpretationen und Auffassungen führen.

Umbrella Reviews, auch Meta-Reviews oder Übersicht von systematischen Literaturrecherchen genannt, fassen relevante Erkenntnisse aus mehreren bestehenden systematischen Literaturrecherchen zusammen, und sind eine interessante Methode die bestehende Literatur (aus einer Vogelperspektive) zu analysieren zu verstehen.

Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist deshalb die Anfertigung eines systematischen Überblicks über bestehende systematische Literaturrecherchen (Umbrella Review) zum aktuellen Stand der Forschung zur Innovation von Geschäftsmodellen. In einem ersten Schritt sollen die relevanten Begrifflichkeiten identifiziert, beschrieben und voneinander abgegrenzt werden. Im zweiten Schritt sollen relevante Publikationen identifiziert werden, um in einem dritten Schritt diese Publikationen dann zu analysieren, systematisieren und übersichtlich gegenüberzustellen. In einem vierten Schritt gilt es dann die Ergebnisse kritisch zu diskutieren, Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszustellen sowie interessante Forschungsbereiche aufzuzeigen.

Literatur:

Chesbrough, H. (2010). Business model innovation: opportunities and barriers. Long Range Planning43(2-3), 354-363.

Filser, M., Kraus, S., Breier, M., Nenova, I., & Puumalainen, K. (2021). Business model innovation: Identifying foundations and trajectories. Business strategy and the environment30(2), 891-907.

Foss, N. J., & Saebi, T. (2017). Fifteen years of research on business model innovation: How far have we come, and where should we go?. Journal of management43(1), 200-227.

Paré, G., & Kitsiou, S. (2017). Methods for literature reviews. In Handbook of eHealth evaluation: An evidence-based approach. University of Victoria.

Wirtz, B., Göttel, V., & Daiser, P. (2016). Business model innovation: Development, concept and future research directions. Journal of Business Models4(1), 1-28.

Vorkenntnisse: Gute Englischkenntnisse, “Methoden der Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle“ (M.184.3356)

Bitte bewerben Sie sich für maximal 5 der ausgeschriebenen Themen. Gerne können Sie sich auch mit einem eigenen Thema bewerben. Bitte achten Sie dabei jedoch auf die Passung zu den am Lehrstuhl vertretenen Forschungsthemen sowie zu den von uns vermittelten Methoden in der Lehre. Ihre elektronische Bewerbung besteht aus dem ausgefüllten Bewerbungsformular, einem aktuellen Lebenslauf sowie einer aktuellen Bescheinigung der bestandenen Prüfungsleistungen (bzw. einen Selbstausdruck aus der PAUL-Leistungsübersicht). Im Falle dessen, dass Sie sich mit einem eigenen Thema bewerben möchten, fügen Sie bitte zusätzlich ein Exposé (ca. halbe bis ganze Seite) bei, in dem Sie Ihren Themenvorschlag kurz beschreiben. Schreiben Sie sich bitte in Panda im Kurs Z.EXT.00147 Abschlussarbeiten Digitale Märkte ein, um am Vergabeverfahren teilnehmen zu können. Anschließend können die Dokumente unter "Dokumentenabgabe - Bachelorarbeiten" hochgeladen werden. Beachten Sie bitte, dass ausschließlich PDFs hochgeladen werden können. Sollten Fragen aufkommen, senden Sie diese bitte an Maike Althaus.
 
Wenn es für ein Thema mehrere Bewerbungen gibt, erfolgt die Vergabe anhand der bisher im Studium erbrachten Leistungen sowie möglicher weiterer themenbezogener Vorkenntnisse. 
Die Angabe mehrerer Themen erhöht Ihre Chancen ein Thema zugeteilt zu bekommen. 

Die folgenden Bücher empfehlen wir Ihnen zur Vorbereitung einer Abschlussarbeit an unserem Lehrstuhl:

  • Bergener, Katrin; Clever, Nico; Stein, Armin (2019): Wissenschaftliches Arbeiten im Wirtschaftsinformatik-Studium. Leitfaden für die erfolgreiche Abschlussarbeit. Springer Berlin Heidelberg.
  • Kornmeier, M. (2018): Wissenschaftlich schreiben leicht gemacht für Bachelor, Master und Dissertation. UTB.

Beide Bücher sind aus dem Netzwerk der Universität (VPN) über die Universitätsbibliothek digital verfügbar.

Weiterhin empfehlen wir Ihnen an einem vom Kompetenzzentrum Schreiben angebotenen Workshop zum Schreiben einer Abschlussarbeit teilzunehmen.

Anmeldeverfahren

Nach erfolgreicher Zuteilung einer Bachelorarbeit im Vergabeverfahren und in Absprache mit der/dem Betreuer/in müssen Sie sich offiziell zur Bachelorarbeit anmelden. Dies erfolgt im Zuge eines Web-basierten Antragsverfahrens in PAUL. Bitte informieren Sie sich hierzu in der Anleitung für Studierende - Anmeldung von Abschlussarbeiten. 

Hinweise zur Gestaltung und Abgabe von Bachelorarbeiten

Bitte orientieren Sie sich bei der Gestaltung Ihrer Bachelorarbeiten (Layout und Zitierweise) beispielsweise an der bereitgestellten Vorlage.

Die Richtlinien des Prüfungssekretariats zur Abgabe Ihrer Bachelorarbeit finden Sie in den Informationen zur Abgabe von Abschlussarbeiten.

Plagiate

Hiermit wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass bei der Erstellung von Abschlussarbeiten unbedingt darauf zu achten ist, Angaben der Quellen in die Prüfungsarbeiten einfließen zu lassen, sofern Inhalte aus anderen Arbeiten entnommen werden. Werden Inhalte ohne Angabe der Quelle im nachhinein identifiziert, so werden diese als Plagiate betrachtet. Entdeckte Plagiate werden vom Prüfungsausschuss streng geahndet.

Mas­ter­a­r­bei­ten

Vernetzung von StartUps und etabliertem Mittelstand am Beispiel der Region OWL – Eine Anforderungsanalyse zur Gestaltung einer Matchingplattform

Betreuerin:

Dennis Kundisch

Inhalt:

Ostwestfalen-Lippe (OWL) gilt als Region mit ausgeprägtem Mittelstand, insbesondere auf Grund der Existenz von Unternehmen mit relevanten Zukunftskompetenzen in Maschinenbau, Automatisierungs- und Elektrotechnik sowie der Informatik. Gleichzeitig sind in den letzten Jahren durch unterschiedlichste Initiativen verschiedener Gründungszentren und Angebote für Gründer*innen StartUps ein sichtbarer Teil des wirtschaftlichen Ökosystems in OWL geworden.

Laut Deutschem StartUp Monitor 2021 kooperieren bereits zwei Drittel der StartUps mit etablierten Unternehmen und 42,5% der StartUps wünschen sich strategische Investments aus Unternehmen oder Family Offices. Auf der anderen Seite können etablierte Unternehmen durch den frühen Zugang zu Produkt- und Prozessinnovationen profitieren sowie Ideen für neue Geschäftsmodelle generieren. Der Vernetzung und dem Zusammenwirken von StartUps und etabliertem Mittelstand zum beiderseitigen Nutzen kommen daher eine besondere Bedeutung zu. Gleichzeitig legt anekdotische Evidenz nahe, dass – auch in OWL – noch ungenutztes Potenzial gehoben werden könnte. 

Diese Arbeit soll, auf Basis einer fundierten Literatursynthese, qualitativ empirisch analysieren, anhand welcher Kriterien StartUps und etalbierter Mittelstand eine potenzielle Kooperation in Betracht ziehen, welche Kooperationsmodelle Anwendung finden (oder finden könnten) und welche Kriterien potentiell über den Erfolg einer Kooperation entscheiden. Die mit Hilfe der Literaturrecherche und der Expert*inneninterviews erzielten Ergebnisse sollen dann als Grundlage für die Konzeption und prototypische Umsetzung einer Matching-Plattform für StartUps und den etablierten Mittelstand in OWL genutzt werden.

Die Arbeit wird in Kooperation mit dem heder:Lab in Salzkotten durchgeführt.

Benötigte Vorkenntnisse:

Grundkenntnisse qualitative Forschung
Programmierkenntnisse

Startliteratur:

Bundesverband Deutsche StartUps e.V.(Hrsg.). 2021. Deutscher StartUp Monitor 2021
Becker, W., et al., 2018, Kooperationen zwischen Mittelstand und Start-up-Unternehmen
Pahnke, A., Welter, F. The German Mittelstand: antithesis to Silicon Valley entrepreneurship?. Small Bus Econ 52, 345–358 (2019).

Typ:

Masterarbeit

Status:

vergeben

Deine Kultur, deine Plattform - Eine nutzerorientierte Gestaltung von digitalen Kulturplattformen auf der Grundlage von Marktforschungstechniken

Betreuerin:

Maike Althaus, Christian Vorbohle

Inhalt:

Die Kultur- und Veranstaltungsbranche ist in Deutschland die sechstgrößte Wirtschaftsbranche. Insgesamt werden 6,5 Milliarden Euro jährlich im Bereich Kulturveranstaltungen (ohne öffentliche Kulturträger) erwirtschaftet. Die Suche nach passenden Veranstaltungen aus einem vielfältigen Kulturangebot kann für Kulturinteressierte jedoch mitunter schwierig sein. Digitale Plattformen der Kultur- und Veranstaltungsbranche bieten Kulturinteressierten die Möglichkeit, sich über dem Kulturinteressierten bereits bekannte Veranstaltungen genauer zu informieren (z.B. Eintrittspreis, Veranstaltungsort, Veranstaltungsdauer), aber auch interessante, bisher unbekannte, Veranstaltungen zu entdecken. Auf der einen Seite können Kulturinteressierte also davon profitieren, dass sie über eine digitale Kulturplattform mit einer größeren Anzahl von Kulturschaffenden interagieren können. Auf der anderen Seite können Kulturschaffende davon profitieren, dass Sie ihre Veranstaltungen einer potenziell größeren Kundengruppe über eine solche digitale Kulturplattform präsentieren und zugänglich machen können.

Für Kulturinteressierte, die nach interessanten Veranstaltungen suchen, können Kulturplattformen durch mögliche zusätzliche Mehrwertdienste, wie z.B. datenbasierte Empfehlungen, Ticketsysteme oder die Einbindung von externen Diensten, einen zusätzlichen Nutzen schaffen.  Jedoch ist es für die Betreiber der Kulturplattformen nicht offensichtlich, welche Präferenzen und Zahlungsbereitschaften Kulturinteressierte für die zusätzlichen Mehrwertdienste aufweisen. Die aus der Marktforschung stammende Conjoint-Analyse ermöglicht ein besseres Verständnis der Nutzerpräferenzen durch einen gleichzeitigen Vergleich verschiedener Attribute. Dadurch können die Präferenzen von Nutzern hinsichtlich verschiedener Attribute von Kulturplattformen erforscht werden. Zudem eignet sich die Conjoint-Analyse auch zur Unterstützung bei der Entwicklung von Geschäftsmodellen, indem sie wirtschaftliche Attribute und Zahlungsbereitschaften einbindet, und dadurch das Kaufverhalten besser prognostizieren kann.

Das Ziel der Masterarbeit ist deshalb die Anfertigung einer Conjoint-Analyse zu Nutzerpräferenzen von Attributen auf digitalen Kulturplattformen. In einem ersten Schritt sollen die relevanten Begrifflichkeiten und (theoretischen) Grundlagen erarbeitet werden. In einem zweiten Schritt soll dann eine Conjoint-Analyse durchgeführt werden. Dafür müssen zum einen die Attribute und Attributsebenen definiert und daraus Attributsprofile abgeleitet werden. Zum anderen müssen die Attributsprofile von potenziellen Nutzern in einer Umfrage bewertet und diese anschließend ausgewertet werden. In einem dritten Schritt sollen dann die Ergebnisse der Conjoint-Analyse aufbereitet und übersichtlich präsentiert werden, um einen Überblick über die Nutzerpräferenzen auf digitalen Kulturplattformen zu geben. In einem vierten Schritt gilt es dann die Ergebnisse kritisch zu diskutieren sowie Handlungsempfehlungen für die Gestaltung von Kulturplattformen zu entwickeln.

Benötigte Vorkenntnisse:

Gute Englischkenntnisse

Kenntnisse in Marketingmethoden sind von Vorteil, aber nicht unbedingt erforderlich

Startliteratur:

Naous, D., & Legner, C. (2021). Leveraging market research techniques in IS: a review and framework of conjoint analysis studies in the IS discipline. Communications of the Association for Information Systems, 49(1), 10.

Giessmann, A., & Stanoevska, K. (2012). Platform as a Service–A conjoint study on consumers’ preferences. ICIS 2012 Proceedings.

Nikou, S., Bouwman, H., & de Reuver, M. (2014). A consumer perspective on mobile service platforms: A conjoint analysis approach. Communications of the Association for Information Systems, 34(1), 82.

Giessmann, A., Naous, D., & Legner, C. (2016, June). User-Oriented Cloud Service Design based on Market Research Techniques. ECIS 2016 Proceedings.

Rao, V. R. (2014). Applied conjoint analysis. Springer Science & Business Media.

Typ:

Masterarbeit

Status:

vergeben

Revolution von Arbeitsplätzen, Abschaffung von Wohnräumen? - Eine ökonometrische Analyse der Auswirkungen des Eintritts von co-working space Plattformen auf den Immobilienmarkt

Betreuerin:

Maike Althaus

Inhalt:

Das Aufkommen von co-working spaces hat die Art und Weise, wie Menschen arbeiten, grundlegend verändert. Co-working-space-Plattformen bringen Einzelpersonen oder Organisationen mit gemeinsam genutzten Büroräumen zusammen. Dabei können unterschiedliche Arbeitsbereiche wie Privatbüros, gemeinsam genutzte Schreibtische, Besprechungsräume und andere Kooperationsräume genutzt werden. Insbesondere die Plattform coworker.com erleichtert und fördert die Schaffung und Nutzung solcher co-working spaces. In diesem Zusammenhang sind die Auswirkungen von co-working spaces auf die lokalen Immobilienmärkte, einschließlich der Auswirkungen auf die Mietpreise, die Verfügbarkeit von Wohnraum und die Nachfrage nach Wohnraum, noch weitgehend unerkannt. 

Ziel dieser Masterarbeit ist daher eine ökonometrische Analyse der Auswirkungen des Eintritts einer ausgewählten co-working space Plattform (z.B. coworker.com) auf die Marktsituation (z.B. Preisverhalten, Angebot, Nachfrage) des lokalen Immobilienmarktes. In einem ersten Schritt soll der Stand der Forschung zu den Auswirkungen von co-working spaces als Teil der Sharing Economy auf Wirtschaft und Gesellschaft aufgezeigt werden. Anschließend sollen geeignete lokale Märkte für die Analyse identifiziert werden. Um eine ökonometrische Analyse durchzuführen, sollen Daten von der Plattform und zum Immobilienmarkt gesammelt und aufbereitet werden. Zu diesem Zweck können beispielsweise Webcrawler wie "Microsoft Power Automate" verwendet werden.

Benötigte Vorkenntnisse:

Gute Englischkenntnisse

Mikroökonometrische Kenntnisse (bspw. durch Besuch von W2474 oder W5489) erforderlich

Programmierkenntnisse und Kenntnisse in STATA, Python oder R von Vorteil

Ggfs. Erfahrung mit Power Automate (oder vergleichbarer Automatisierungssoftware)

Startliteratur:

Yang, E., Bisson, C., & Sanborn, B. E. (2019). Coworking space as a third-fourth place: changing models of a hybrid space in corporate real estate. Journal of Corporate Real Estate, 324–345.

Bouncken, R. B., & Reuschl, A. J. (2018). Coworking-spaces: how a phenomenon of the sharing economy builds a novel trend for the workplace and for entrepreneurship. Review of Managerial Science, 12, 317-334.

Typ:

Masterarbeit

Status:

nicht vergeben

Gleiche Chancen für alle in der Start-Up Szene? Eine empirische Untersuchung aufgezeichneter Pitches von Gründerinnen und Gründern

Betreuerin:

Michelle Müller

Inhalt:

In den letzten Jahrzehnten haben sich viele vielversprechende Start-Ups auf dem Markt etabliert, die unter anderem moderne digitale Technologien entwickeln und in den verschiedensten Branchen einsetzen. Zentral für das Überleben dieser Start-Ups ist vor allem die Finanzierung durch Investoren. Um eine solche Finanzierung zu erhalten, stellen viele Gründerinnen und Gründer ihr Start-Up sowie das entwickelte Produkt oder die Dienstleistung auf Pitch-Events vor. Im Zuge dieser Events versuchen Gründerinnen und Gründer, potenzielle Geldgeber von ihrem Start-Up zu überzeugen und so eine Finanzierungsmöglichkeit zu erhalten. Auffällig ist jedoch, dass Gründerinnen im Vergleich zu Gründern im Schnitt signifikant weniger Finanzierung erhalten. Warum dieser Unterschied auftritt, ist in der Forschung jedoch weitgehend ungeklärt. Eine Möglichkeit, die diesen Unterschied erklären könnte, liegt in der unterschiedlichen Art und Weise wie Gründerinnen und Gründer ihre Start-Ups im Zuge der Pitch-Events präsentieren.

Das Ziel dieser Masterarbeit soll deshalb eine vergleichende Textanalyse von aufgezeichneten Pitches zwischen Gründerinnen und Gründern sein. In einem ersten Schritt soll dazu der Stand der Forschung zu den Erfolgsfaktoren von Start-Ups sowie zu den Unterschieden zwischen Frauen und Männern in der Gründerszene herausgearbeitet werden. Anschließend soll ein zur Verfügung gestellter Datensatz, welcher Pitch-Transkripte von Gründerinnen und Gründern auf der NOAH Conference enthält (https://www.youtube.com/user/NoahAdvisors/playlists), aufbereitet und mithilfe von Text-Mining Methoden ausgewertet werden. Dieser Datensatz soll im Anschluss mit Investitionsdaten auf Crunchbase.com (https://www.crunchbase.com/) zusammengeführt werden, um herauszufinden welche Gründerinnen und Gründer in der Finanzierungsakquise besonders erfolgreich waren. Abschließend sollen die Ergebnisse kritisch diskutiert und Handlungsempfehlungen für Gründer*Innen, Investitionsgeber*Innen und politische Entscheidungsträger*Innen abgeleitet werden.

Benötigte Vorkenntnisse:

Gute Englischkenntnisse
Programmierkenntnisse
Text-Mining Kenntnisse

Startliteratur:

Kanze, D., Huang, L., Conley, M. A., & Higgins, E. T. (2018). We ask men to win and women not to lose: Closing the gender gap in startup funding. Academy of Management Journal, 61(2), 586-614.

 

Handlan, A., & Sheng, H. (2023). Gender and Tone in Recorded Economics Presentations: Audio Analysis with Machine Learning. Available at SSRN 4316513.

Typ:

Masterarbeit

Status:

vergeben

Ein konzeptioneller Vergleich zur Unterscheidung zwischen Plattformen und Ökosystemen

Betreuerin:

Christian Vorbohle

Inhalt:

Motiviert durch das starke Wachstum und dem weitreichenden Einfluss von Unternehmen wie Google, Apple, Microsoft, Amazon, Tencent, oder Alibaba haben sich Wissenschaftler in den letzten Jahren intensiv mit digitalen Wertschöpfungsmechanismen auseinandergesetzt. Plattformen und Ökosysteme haben sich dabei als wertvolle Konzepte herausgebildet, die beschreiben, wie Kunden und Unternehmen zusammenarbeiten um insb. im digitalen Kontext Wertschöpfung zu betreiben.

Ein zentraler Grund, weswegen plattformbasierte Geschäftsmodelle für Unternehmen besonders interessant sind, sind sogenannte Netzwerk- und Skaleneffekte. Kunden profitieren davon, wenn sie mit einer größeren Anzahl von anderen Nutzern oder Anbietern interagieren können. Die bisherige ökonomische Literatur leitet aus diesen beiden Arten von Effekten oftmals starkes Wachstum und Skalierbarkeit ab und darauf basierend eine Tendenz zur Monopol- oder Oligopolbildung ab. Im Gegensatz dazu hat sich das Konzept des Ökosystems in der Forschungsliteratur weitestgehend separat entwickelt. Ein zentrales Element von Ökosystemen sehen Wissenschaftler vor allem in dem partnerschaftlichen Zusammenschluss von Unternehmen, die alle gemeinsam zu einem gemeinsamen Wertangebot (Value Proposition) beitragen und darum ihre Ressourcen und Aktivitäten koordinieren müssen.

Ökosysteme basieren zwar häufig auf Plattformen, doch handelt es sich dabei um unterschiedliche Konzepte, die auf verschiedenen Ebenen und mit unterschiedlichen Wertschöpfungs- und Koordinierungsmechanismen arbeiten. Beide Konzepte werden jedoch in der Literatur und Praxis häufig gemeinsam (oder sogar synonym) verwendet ohne eine sinnvolle Unterscheidung zu berücksichtigen. Die große Vielfalt und Menge an wissenschaftlicher Literatur aus verschiedenen Forschungsdisziplinen erschwert aktuell eine Unterscheidung auf Basis von Plattform und Ökosystem Publikationen.

Das Ziel der Masterarbeit ist deshalb die Anfertigung eines systematischen Überblicks zum aktuellen Stand der Forschung zu Plattformen und Ökosystemen sowie ein konzeptioneller Vergleich und eine Abgrenzung zu angrenzenden Konzepten, wie z.B. Allianzen.  In einem ersten Schritt sollen die für beide Konzepte relevanten Begrifflichkeiten und theoretischen Grundlagen definiert werden. In einem zweiten Schritt soll dann eine systematische Literaturrecherche in vorrangig einflussreichen Fachzeitschriften (VHB-JOURQUAL3  B) sowohl zu Plattformen als auch zu Ökosystemen durchgeführt werden. In einem dritten Schritt sollen dann die Ergebnisse aus beiden Literaturrecherchen untersucht, systematisiert und übersichtlich präsentiert werden. In einem vierten Schritt gilt es dann die Ergebnisse kritisch zu diskutieren sowie Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Konzepte herauszustellen.

Benötigte Vorkenntnisse:

Gute Englischkenntnisse (die relevante Literatur ist fast ausschließlich auf Englisch vorhanden).

Startliteratur:

Adner, R. (2017). Ecosystem as structure: An actionable construct for strategy. Journal of management, 43(1), 39-58.

Gawer, A. (2021). Digital platforms’ boundaries: The interplay of firm scope, platform sides, and digital interfaces. Long Range Planning, 54(5), 102045.

Jacobides, M. G., Cennamo, C., & Gawer, A. (2018). Towards a theory of ecosystems. Strategic management journal, 39(8), 2255-2276.

De Reuver, M., Sørensen, C., & Basole, R. C. (2018). The digital platform: a research agenda. Journal of information technology, 33(2), 124-135.

Typ:

Masterarbeit

Status:

vergeben

Für Masterarbeiten können Sie sich grundsätzlich jederzeit um ein Thema bewerben. Sollten Sie sich für eines der oben genannten Themen interessieren oder selbst einen Themenvorschlag entwickelt haben, dann vereinbaren Sie bitte per E-Mail ein Termin mit der/dem entsprechenden bzw. potenziellen Betreuer/in. Bitte senden Sie der Betreuungsperson dazu per E-Mail einen aktuellen Lebenslauf, eine Übersicht über bislang erbrachte Studienleistungen sowie das von Ihnen präferierte Thema. Diese Informationen dienen dazu, Sie zielgerichtet im Hinblick auf Ihre Abschlussarbeit beraten zu können. Idealerweise haben Sie bereits Vorlesungen und ein Seminar an unserem Lehrstuhl und/oder weitere Veranstaltungen anderer Lehrstühle passend zu Ihrem Themenwunsch besucht. Bitte schreiben Sie nur genau eine Person am Lehrstuhl an und nicht parallel mehrere.

Wichtiger Hinweis: Mit Ihrer Bewerbung bestätigen Sie, dass sie sich ausführlich mit der Anfertigung einer wissenschaftlichen Arbeit auseinandergesetzt haben.

Die folgenden Bücher empfehlen wir Ihnen zur Vorbereitung einer Abschlussarbeit an unserem Lehrstuhl:

  • Bergener, Katrin; Clever, Nico; Stein, Armin (2019): Wissenschaftliches Arbeiten im Wirtschaftsinformatik-Studium. Leitfaden für die erfolgreiche Abschlussarbeit. Springer Berlin Heidelberg.
  • Kornmeier, M. (2018): Wissenschaftlich schreiben leicht gemacht für Bachelor, Master und Dissertation. UTB.

Beide Bücher sind aus dem Netzwerk der Universität (VPN), über die Universitätsbibliothek digital verfügbar.

Weiterhin empfehlen wir Ihnen an einem, vom Kompetenzzentrum Schreiben angebotenen Workshop zum Schreiben einer Abschlussarbeit teilzunehmen.


Nach einem ersten Gespräch mit der potentiellen Betreuungsperson der Arbeit fertigen Sie ein zwei bis dreiseitiges Dokument mit den folgenden Inhalten an:

  • Forschungsfrage und Motivation der Arbeit
  • Methodik, die Sie in Ihrer Arbeit anwenden wollen
  • Geplante Vorgehensweise inklusive Zeitplan
  • Relevante Literatur für Ihr Thema
  • ggfs. erwartete Ergebnisse

Zum einen soll Ihnen dieses Dokument dabei helfen zu erkennen, ob Sie sich mit dem von Ihnen favorisierten Thema über einen Zeitraum von vier bis sechs Monaten auseinandersetzen möchten. Zum anderen hilft es Ihnen dabei Ihr potentielles Thema zu strukturieren und einen realistischen Arbeitsplan anzufertigen. Gleichzeitig bildet dieses Dokument auch für uns eine Basis um über die endgültige Betreuung des Themas zu entscheiden.

Sie haben Kontakt zu einem Unternehmen, bei dem Sie eine Masterarbeit anfertigen wollen?

Grundsätzlich werden auch Themen betreut, die Sie in Zusammenarbeit mit bzw. für von Ihnen identifizierte Unternehmen erstellen wollen. Jedoch ist bei solchen Themen immer im Einzelfall zu prüfen, ob das Thema Ihres Praxispartners auch wissenschaftlichen Anforderungen genügt und ob ein sinnvoller Zusammenarbeitsmodus zwischen Studierendem, Unternehmen und Lehrstuhl gefunden werden kann. Falls Sie eine solche Arbeit planen, dann melden Sie sich bitte ebenfalls mit den entsprechenden Unterlagen bei einer - aus Ihrer Sicht passenden - potenziellen Betreuungsperson vom Lehrstuhl.

Hinweise zur Gestaltung von Masterarbeiten

Bitte orientieren Sie sich bei der Gestaltung Ihrer Masterarbeiten (Layout und Zitierweise) beispielsweise an der bereitgestellten Vorlage.

Plagiate

Hiermit wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass bei der Erstellung von Abschlussarbeiten unbedingt darauf zu achten ist, Angaben der Quellen in die Prüfungsarbeiten einfließen zu lassen, sofern Inhalte aus anderen Arbeiten entnommen werden. Werden Inhalte ohne Angabe der Quelle im nachhinein identifiziert, so werden diese als Plagiate betrachtet. Entdeckte Plagiate werden vom Prüfungsausschuss streng geahndet.