Am 17. Mai 2022 hat Beatrice Michaeli (University of California, Los Angeles, USA) im Rahmen des TRR 266/TAF Research Seminar das Papier mit dem Titel " Boards and Excecutive Compensation: Another Look" vorgestellt. Das Papier ist eine gemeinsame Forschungsarbeit mit Martin Gregor (Charles University, Institute of Economic Studies, Tschechien)
Das Paper leitet optimale Verträge her in Situationen, die dadurch gekennzeichnet sind, dass ein Board (im Sinne eines Aufsichtsgremiums) Investitionsprojekte des CEOs genehmigen muss. Dabei wird unterstellt, dass das Board Reputationskosten im Falle erfolgloser Investitionen trägt und einen privaten Nutzen bei erfolgreichen Investitionen erfährt. Dem CEO wird eine Präferenz für große Investitionen unterstellt, unabhängig von deren Profitabilität (Empire building). Der CEO berichtet dem Board wahrheitsgemäß, aber strategisch über das Investitionsprojekt. Die zentrale Forschungsfrage ist, was die Anteilseigner dazu motiviert Verträge mit Board und CEO zu schließen, die unpräzise Berichte und exzessive Investitionen tolerieren. Die Autoren zeigen, dass der Grund in einem Trade-off zwischen Profitabilität der Investition und einer Verwässerung der Anteile besteht.
Beatrice Michaeli hat nach ihrem Ph.D. an der Columbia Business School im Jahr 2014 eine Professur für Accounting an der UCLA Anderson School of Management angetreten, wo sie bis heute lehrt. Ihre Forschung zielt auf die Theoriebildung mittels formaler Modelle in den Bereichen der Finanzberichterstattung, der freiwilligen Offenlegung, der Leistungsbeurteilung und optimalen Verträgen im Rahmen von Anreizsystemen. Ihre Forschungsbeiträge sind unter anderem in The Accounting Review, Journal of Accounting and Economics, Review of Accounting Studies und Management Science erschienen.