Prof. Dr. Jan Riepe zu verhaltenswissenschaftlichen Effekten der Budgetierung im Der Neue Kämmerer
Kommunale Haushaltsplanung ist weit mehr als eine rein zahlenbasierte Entscheidung – auch psychologische Effekte spielen eine große Rolle. In einem aktuellen Beitrag für Der Neue Kämmerer analysieren Prof. Dr. Jan Riepe und Masterstudent Philipp Hofmann die verhaltenswissenschaftlichen Auswirkungen unterschiedlicher Budgetierungsansätze und zeigen, wie sich diese auf die Entscheidungsfindung in der Kommunalpolitik auswirken.
Der Artikel verdeutlicht, dass die Wahl zwischen einem Top-down- oder einem Bottom-up-Ansatz weitreichende Konsequenzen für die Budgetgestaltung hat. Während die stärkere Einbindung der Fachabteilungen im Bottom-up-Ansatz die Motivation fördern kann, besteht gleichzeitig das Risiko ineffizienter Budgetanträge. Gleichzeitig können zentrale Steuerungsmechanismen im Top-down-Ansatz dazu führen, dass wertvolle Fachkenntnisse nicht ausreichend berücksichtigt werden. Darüber hinaus spielen kognitive Verzerrungen wie der Overconfidence Bias, die Illusion of Control oder der Confirmation Bias eine entscheidende Rolle in der kommunalen Finanzplanung. Sie beeinflussen die Einschätzung von Finanzbedarfen, die Verteilung von Ressourcen und die Wahrnehmung von Haushaltsentscheidungen. Ein weiterer zentraler Punkt ist die Kommunikation: Die Art und Weise, wie Sparmaßnahmen oder Investitionen formuliert werden, kann maßgeblich darüber entscheiden, ob sie auf Akzeptanz oder Widerstand stoßen.
Der Beitrag gibt spannende Einblicke in die Herausforderungen und Potenziale der kommunalen Budgetierung und zeigt, dass ein hybrider Ansatz, der strategische Steuerung mit dezentralem Know-how verbindet, eine vielversprechende Lösung sein kann.
Der vollständige Beitrag in Der Neue Kämmerer kann nach kostenlosen Registrierung eingesehen werden: https://www.derneuekaemmerer.de/zeitung/e-paper/aermel-hochkrempeln-und-los-gehts-012025/