Dr. Brit­ta Hoy­er er­hält für ih­re For­schungs­bei­trä­ge zur Netz­wer­k­öko­no­mik den Preis der Fa­kul­tät für Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten

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Welche Netzwerkstrukturen bilden sich, wenn Netzwerke von außen angegriffen werden und von welchen ökonomischen Größen hängt dies ab? Welche Faktoren beeinflussen den Wettbewerb auf Netzwerken, z. B. in Mobilfunknetzwerken?

Diese Fragen hat Dr. Britta Hoyer von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Paderborn untersucht. Ihre Ergebnisse wurden im Jahr 2018 in drei Forschungsbeiträgen veröffentlicht. Für diese Forschungsleistung wurde Britta Hoyer nun von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften mit dem Dean’s Young Scholar Research Award ausgezeichnet.  

In ihrer Forschung befasst sich Britta Hoyer mit unterschiedlichen Fragestellungen in der theoretischen und experimentellen Mikroökonomie. Ein Schwerpunkt ihrer Forschung liegt auf der Analyse von der Robustheit von Netzwerken. Zu den prämierten Arbeiten zählen zwei experimentelle Analysen.  Der gemeinsam mit Stephanie Rosenkranz von der Universität Utrecht verfasste Aufsatz „Determinants of Equilibrium Selection in Network Formation - An Experiment” ist in der Fachzeitschrift „Games“ erschienen. Der mit Sonja Recker, Behnud Mir Djawadi und Angelika Endres von der Universität Paderborn erarbeitete Forschungsbeitrag „Network Formation and Disruption - An Experiment: Are equilibrium networks too complex?” wurde zur Veröffentlichung in der Zeitschrift „Journal of Economic Behavior and Organization“ angenommen.

Beide Papiere befassen sich mit der Frage, inwieweit die Möglichkeit, dass ein Netzwerk zu einem späteren Zeitpunkt von außen attackiert werden kann, dazu führt, dass ein strukturell sicheres Netzwerk gebaut wird. Methodisch benutzen beide Papiere ein ökonomisches Experiment als Grundlage, in dem Teilnehmer basierend auf ihren Entscheidungen bezahlt werden. Es wird gezeigt, dass das Wissen über eine drohende Attacke auf das Netzwerk nur bedingt dazu führt, dass strukturell sichere Netzwerke gebaut werden.  Stattdessen, bauen Designer meist Netzwerke, die eine sehr prominente und einfache Form haben, wie z. B. die eines Sternes, in dem ein Knoten in der Mitte des Netzwerkes steht und mit allen anderen Knoten verbunden ist. In Netzwerken, in denen die Teilnehmer selbst über ihre Verbindungen entscheiden, kommt es häufiger dazu, dass die drohende Attacke dazu führt, dass überhaupt keine Verbindungen erstellt werden.

Das dritte 2018 veröffentlichte Papier beschäftigt sich mit der Frage, wie der Wettbewerb auf dem Markt für Prepaid-Handyverträge gestaltet ist und wie er die Entscheidung der Kunden beeinflusst.  Die zugrunde liegende, gemeinsam mit Daniel Kaimann von der Universität Paderborn verfasste Forschungsarbeit „Price competition and the Bertrand model: The paradox of the German mobile discount market” ist in der Fachzeitschrift „Applied Economics Letters” erschienen. Die Studie nutzt Daten über die Anzahl an Klicks pro Tag auf Angebote von verschiedenen Mobilfunkanbietern von einer Preisvergleich-Website.  Hoyer: „Wir zeigen in der Studie, dass es sich hier um einen Markt handelt, bei dem aus Sicht der industrieökonomischen Theorie reiner Preiswettbewerb herrschen sollte – auf dem die Kundenentscheidung also alleine vom Preis abhängig ist und verschiedene Anbieter daher alle den gleichen Preis setzen sollten. Allerdings finden wir, dass dies nicht der Fall ist, sondern dass die Preise der verschiedenen Anbieter unterschiedlich sind und sich auch nicht über die Zeit einander annähern. Zudem können wir zeigen, dass stattdessen Marken eine Rolle bei der Kundenentscheidung spielen.“

Über die Anerkennung der Forschungsergebnisse in international höchst reputierten Fachzeitschriften freut sich Prof. Dr. Burkhard Hehenkamp vom Department „Economics“ der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Mentor von Britta Hoyer: „Dies unterstreicht die bedeutende Forschungsleistung von Britta Hoyer und ihren Koautoren. Mit den drei Publikationen im Jahr 2018, aber auch bereits im Vorfeld bei der Anbahnung dieser Publikationen durch zahlreiche internationale Vorträge und Präsentationen, hat Dr. Hoyer in außerordentlichem Maße zur internationalen Sichtbarkeit der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften beigetragen. Damit hat sie zugleich ihre kooperativen und koordinativen wissenschaftlichen Fähigkeiten sehr erfolgreich unter Beweis gestellt. Im Kollegium begrüßen wir die Auszeichnung von Dr. Britta Hoyer mit dem Fakultätspreis ‚Dean’s Young Scholar Research Award‘ ausdrücklich.“

Internetlinks zu den Publikationen:

(1)
Determinants of Equilibrium Selection in Network Formation - An Experiment
B. Hoyer, S. Rosenkranz, Games (2018)
https://www.mdpi.com/2073-4336/9/4/89

(2)
Network Formation and Disruption - An Experiment: Are equilibrium networks too complex?
A.E. Endres, S. Recker, B. Mir Djawadi, B. Hoyer, Journal of Economic Behavior and Organization (2018)
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0167268118303007?via%3Dihub

(3)
Price competition and the Bertrand model: The paradox of the German mobile discount market
D. Kaimann, B. Hoyer, Applied Economics Letters (2018), pp. 54-57
https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/13504851.2018.1436141
 

Über den „Dean’s Young Scholar Research Award“

Mit der Auszeichnung sollen die Erfolge des wissenschaftlichen Nachwuchses der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften nach außen noch sichtbarer und exzellente Grundlagenforschung gewürdigt werden. „An unserer Fakultät wird Hervorragendes geleistet und es ist an der Zeit, dies noch stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Mit den Dean’s Young Scholar Awards haben wir als Fakultät einen weiteren Schritt in diese Richtung unternommen“, sagt Caren Sureth-Sloane, Dekanin der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften.

Das Dekanatsteam der Fakultät sieht in den erreichten Publikationserfolgen von Britta Hoyer in den weltweit renommierten Journals „Games“, „Journal of Economic Behavior and Organization“ und „Applied Economics Letters” eine Verstärkung der nationalen und internationalen Sichtbarkeit der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Paderborn im Bereich der Spitzenforschung. Sureth-Sloane: „Auch die internationale Anbindung der Fakultät an forschungsstarke Universitäten zeigt sich in diesem gemeinsamen Publikationserfolg.“

Foto (Universität Paderborn): Dr. Britta Hoyer von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Paderborn.

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Dr. Britta Hoyer

Institutionenökonomik und Wirtschaftspolitik

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