InWeDig - weiterbildung4OWL

Weiterbildung4OWL

InWeDig -
Intermediation von Weiterbildung und Digitale Transformation als Herausforderungen für Bildungs-Ökosysteme am Beispiel des Weiterbildungsraums it’s OWL

Förderkennzeichen: 21INVI3002

Kassenzeichen: 810305315962

 

Die übergeordnete Zielsetzung des Vorhabens InWeDig ist ein didaktisches und technisch-wirtschaftliches Instrumentarium zur nutzer- und qualitätszentrierten Verbesserung von intermediären Marktplatz- und Lern-Plattformen und ihrer Integration in regionale Weiterbildungsräume. Das Instrumentarium soll die Akteure eines regionalen Bildungsraums bzw. -ökosystems durch Vernetzung und plattformbezogene Innovationen systematisch dazu befähigen, die Herausforderungen der Digitalisierung zu bewältigen und ihre Potenziale zu erschließen. Erarbeitete Ergebnisse sollen dabei iterativ im Spitzencluster it’s OWL erprobt werden, der bundesweit eine der größten Initiativen für Industrie 4.0 im Mittelstand ist. Da im it’s OWL-Ökosystem die zentralen Akteursgruppen eines Weiterbildungsraums vertreten sind und vertrauensvoll kooperieren, eignet sich der Spitzencluster hervorragend, um modellhaft die digitale Transformation eines regionalen Weiterbildungsraums einschließlich der damit verbundenen Herausforderungen zu erforschen.

Mit über 200 Unternehmen, Forschungseinrichtungen und wirtschaftsnahen Organisationen stellt der Spitzencluster it’s OWL ein schlagkräftiges regionales Ökosystem dar, das bei der Erschließung neuer Technologien und deren Transfer in den Mittelstand bereits erfolgreich zusammenarbeitet. Analog zur inhaltlichen Ausrichtung und Mitgliederstruktur liegt der Weiterbildungsfokus des Ökosystems in den Bereichen industrielle Produktion und digitale Technologien. Ziel von Unternehmen und Beschäftigten ist es, fit für Industrie 4.0 und die digitale Arbeitswelt zu werden. Innerhalb des Ökosystems sind mit Bildungsanbietern, produzierenden Unternehmen und den Arbeitnehmern als Nutzern von Weiterbildungsangeboten verschiedene Akteure vertreten. Mit der IND.Academy als überregionale Marktplatz- und Lern-Plattform sowie der UNITY Academy als regionale Lern-Plattform kommen im Zuge der Digitalisierung weitere Akteure hinzu.

Im Rahmen der Erarbeitung des genannten Instrumentariums sollen für jeden dieser Akteure Lösungen entwickelt werden, um systematisch auf die Entwicklungstendenzen der Entgrenzung von Weiterbildungs-Ökosystemen und der Entwicklung von Multi-Plattform-Ökosystemen zu reagieren. Im Mittelpunkt der Entwicklungen steht dabei die bedarfs- und nutzerorientierte Verbesserung des Weiterbildungsangebots. Davon ausgehend ergeben sich zwei Teilziele:

  • Nutzerorientierte Gestaltung des digitalen Lernens und der Kompetenzentwicklung: Durch die Erarbeitung didaktischer Deskriptoren und Lösungsansätze sollen Grundlagen geschaffen werden, mit deren Hilfe sich beispielsweise Weiterbildungsangebote unterschiedlicher Anbieter bewerten oder neue Lernarrangements gestalten lassen. Resultate sind Qualitätskriterien, mit denen Anbieter und Nutzer qualitativ hochwertige und nutzer- wie bedarfsorientierte Angebote entwickeln bzw. passende Angebote erkennen und auswählen können. Es wird zudem geprüft, wie sich diese Kriterien im Sinne eines werkzeuggestützten Qualitätsmanagements auf den entsprechenden Weiterbildungsplattformen umsetzen lassen.
  • Technisch-wirtschaftliche Gestaltung des plattformbasierten Weiterbildungsraums: Hier soll das Zusammenspiel der Akteursgruppen auf einer technisch-wirtschaftlichen Ebene untersucht werden. Ausgehend von einer Schnittstellenanalyse werden standardisierte und sichere Schnittstellen zwischen den Weiterbildungs-Plattformen konzipiert und prototypisch umgesetzt. Im Vorhaben werden exemplarisch die Schnittstellen zwischen der Lern-Plattform von UNITY, der Marktplatz-Plattform von IND.Academy und der Personalmanagement-Plattform von Phoenix Contact untersucht. Neben der Überprüfung technischer Fragen (z. B. Austausch von personenspezifischen Zertifikaten und digitalen Bildungsangeboten) ergeben sich insbesondere auch wirtschaftliche Fragen, z. B. zum Erlösmodell von Schulungen, die sowohl über eine eigene als auch über eine Marktplatz-Plattform angeboten werden. Ein weiterer Teil ist demnach die Erarbeitung neuer Geschäftsmodelle zur wirtschaftlich nachhaltigen Entwicklung der Weiterbildungs-Plattformen.

Der Lösungsansatz zur Erreichung der formulierten Teilziele umfasst vier Handlungsfelder:

  • Integrative Betrachtung aller Akteure des Weiterbildungsraums zur Stakeholder-orientierten Bedarfsanalyse: Durch eine integrative Betrachtung aller Akteursgruppen des it’s OWL-Ökosystems sollen die Bedarfe aller Stakeholder erfasst und in Anforderungen an das Instrumentarium überführt werden. Parallel zur Anforderungsdefinition sollen außerdem Erfolgskriterien festgelegt werden, mit denen sich die erfolgreiche Umsetzung der Anforderungen verifizieren lässt.
  • Entwicklung plattformbezogener Werkzeuge zur Verbesserung der Intermediation von Weiterbildungsangeboten: Ausgehend von den Teilzielen sollen plattformbezogene Werkzeuge für Marktplatz- und Lern-Plattformen entwickelt werden. Ziel ist es, die Qualität und Nutzerorientierung der Plattformen zu verbessern. So soll etwa ein werkzeuggestütztes Qualitätsmanagement entwickelt werden, das direktes Feedback nach Schulungen, öffentliche Bewertungen sowie eine (teil)automatisierte Qualitätsüberprüfung von Schulungen ermöglicht. Daneben sollen die erarbeiteten Schnittstellenspezifikationen sowie die Sicherheitsmechanismen prototypisch in einer Testumgebung der direkt am Vorhaben beteiligten Plattformen implementiert und in der Nachnutzung gezielt dritten Anwendern zur Verfügung gestellt werden.
  • Iterative Überprüfung der erarbeiteten Ergebnisse durch Pilotprojekte: Durch eine parallele Erprobung der entwickelten Konzepte und Werkzeuge in Pilotprojekten mit ausgewählten Unternehmen bzw. Einrichtungen des Ökosystems soll der Erfolg und die Gebrauchstauglichkeit der Ergebnisse überprüft werden. Durch den regelmäßig geplanten Austausch aller Akteure des Ökosystems soll die Qualität der Ergebnisse iterativ gesteigert werden.
  • Evaluation von Weiterbildungs-Plattformen: Marktplatz- und Lern-Plattformen nehmen als Intermediäre von Bildungsangeboten und -inhalten eine wichtige Rolle zwischen verschiedenen Akteursgruppen ein. Durch die gezielte Evaluation dieser Rolle sollen Handlungsempfehlungen abgeleitet werden, um die Qualität ihrer Intermediation weiterzuentwickeln und ihre Gebrauchstauglichkeit aus Nutzersicht verbessern zu können.

Zielsetzung und Lösungsansatz des Vorhabens adressieren insbesondere die Entwicklungsfelder I „Vernetzung von Weiterbildungsplattformen“ und II „Entwicklung und Erprobung plattformbezogener Innovationen“ des INVITE-Innovationswettbewerbs. Es verbessert die Qualität der Weiterbildungsangebote durch die Entwicklung von bedarfszentrierten, didaktisch fundierten und softwaregestützten plattformbezogenen Werkzeugen. Zudem werden Personalabteilungen und Beschäftigte mit Hilfe der vorgesehenen Vernetzung von Weiterbildungs- und Personalmanagement-Plattformen einen einfacheren Zugriff auf Weiterbildungsangebote erhalten. Neben den beschriebenen Förderzielen greift das Instrumentarium damit ebenfalls die beiden Ziele 1 („Die Transparenz von Weiterbildungsmöglichkeiten und -angeboten unterstützen“) und 5 („Die Qualität und Qualitätsbewertung von Weiterbildungsangeboten prüfen und stärken“) der „Nationalen Weiterbildungsstrategie“ auf.

Koordinator Universität Paderborn:
- Universität Paderborn, Lehrstuhl Wirtschaftspädagogik II, Prof. Dr. Marc Beutner, Deutschland
  (Koordinator, Universitätspartner)

Kooperationspartner an der Universität Paderborn:

- Universität Paderborn, Professur Wirtschaftspädagogik, Prof. Dr. Tobias Jenert, Deutschland
  (Universitätspartner)
- Universität Paderborn, Vizepräsident für Technologietransfer, Prof. Dr. Rene Fahr, Deutschland

Weitere Verbundpartner im Projekt InWeDig:

- OstWestfalenLippe GmbH, Gesamtprojektkoordinator, Deutschland
- Fraunhofer IEM e.V., Deutschland
- Phoenix Contact GmbH, Deutschland
- Unity AG, Deutschland
- Magh& Boppert GmbH, Deutschland

 

Links

Website:
folgt in Kürze

 

Drittmittelgeber

INVITE Programm

"INVITE –
Innovationswettbewerb
Digitale Plattform berufliche Weiterbildung“
Bekanntmachung vom 03.04.2020

Förderkennzeichen:
21INVI3002:

Förderzeitraum:
06.09.2021-
31.08.2024

 

Wissenschaftliche Leitung

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Prof. Dr. Marc Beutner

Wirtschaftspädagogik und Evaluationsforschung

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