Themenliste
Thema 1: | DK01: Zweiseitige Märkte und Plattformökonomie in der Information Systems-Forschung – ein klassifizierender Literaturüberblick |
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Betreuer: | Dennis Kundisch |
Inhalt: | Mit den Begriffen „zweiseitiger Markt“, „mehrseitiger Markt“ oder „Plattform“ werden Märkte und Marktplätze bezeichnet, bei denen sich auf Grund von indirekten Netzwerkeffekten in der Regel ein dominanter Anbieter in einer Domäne durchsetzt und fortan als Monopolist auftritt. Google, Facebook oder AirBnB sind bekannte Beispiele für solche Plattformen. Ziel der Bachelorarbeit ist es, einen klassifizierenden Literaturüberblick über Beiträge zu diesem Thema in der Forschung im Information Systems und speziell im sogenannten „Basket of Eight“ (die acht renommiertesten Zeitschriften im Information Systems) zu erstellen. |
Literatur: | Parker, Geoffrey G., and Marshall W. Van Alstyne. "Two-sided network effects: A theory of information product design." Management science 51.10 (2005): 1494-1504. |
Vorkenntnisse: | Idealerweise erfolgreicher Besuch des Moduls “Studienarbeit Digitale Märkte”, sehr gute Englischkenntnisse (Literatur ist komplett auf Englisch) |
Thema 2: | DSz01: Creativity Support Systems: Ein systematischer Überblick |
Betreuer: | Daniel Szopinski |
Inhalt: | Das Konzept der Kreativität wird aufgrund seiner unbestreitbaren Relevanz für Individuen, Organisationen und Gesellschaften in den verschiedensten wissenschaftlichen Disziplinen diskutiert (z.B. Psychologie, Soziologie, Organisationswissenschaften, oder Wirtschaftsinformatik). Kreativität kann auf unterschiedlichen Ebenen (Individual-, Gruppen-, oder Organisations-Ebene) sowie aus unterschiedlichen Perspektiven (Fokus auf bspw. Produkt, Prozess, Person) analysiert werden. In der Wirtschaftsinformatik sind dabei insbesondere IT-Artefakte Gegenstand von Kreativitätsforschung (sog. Creativity Support Systems). Forschung zu Creativity Support Systems existiert z.B. innerhalb der Wirtschaftsinformatik und an der Schnittstelle von Kreativitätsforschung und Informatik. Das Verständnis von Creativity Support Systems ist sehr breit und es gibt bisher keine einheitliche Definition davon, welche Funktionen ein Creativity Support Systems zwingend zu erfüllen hat. Die Breite des Verständnisses eines Creativity Support Systems wird z.B. anhand der Applikationen deutlich, die Shneiderman – einer der führenden Forscher in diesem Bereich – als kreativitätsunterstüzend ansieht (er zählt u.a. Musik- und Videobearbeitungsprogramme, Softwareentwicklungsumgebungen und CAD-Programme dazu). Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist in strukturierter Überblick über die verschiedenen Arten von Applikationen die kreativitätsunterstützend sein sollen sowie deren Anwendungsfelder. Hierfür soll der aktuelle Stand der Literatur in der Wirtschaftsinformatik aufgearbeitet werden, die sich substantiell mit Creativity Support Systems auseinandersetzen. In einem ersten Schritt sollen dafür relevante Publikationen identifiziert werden, die dann in einem zweiten Schritt analysiert werden. Hierfür gilt es Kriterien zu entwickeln, die einen Vergleich der Creativity Support Systems in der Literatur ermöglichen. In einem dritten Schritt sollen dann Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Creativity Support Systems untersucht sowie aktuelle Entwicklungen diskutiert werden. |
Literatur: | Seidel, Stefan; Müller-Wienbergen, Felix; and Becker, Jörg (2010): The concept of creativity in the information systems discipline. Past, present, and prospects. In: Communications of the Association for Information Systems 27 (14), S. 217–242. |
Vorkenntnisse: | Gute Englischkenntnisse |
Thema 3: | DSz02: Evaluation von Taxonomien |
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Betreuer: | Daniel Szopinski |
Inhalt: |
Taxonomien sind Artefakte, die bereits jetzt oder zukünftig existierende Objekte einer Domäne beschreiben sowie klassifizieren und so Forschern und Praktikern helfen, eine Domäne zu verstehen und zu analysieren. Die Domäne „Geschäftsmodelle für Carsharing“ von Nickerson et al. (2017 ) ist ein Beispiel. Die Taxonomie zeigt verschiedene Charakteristika (z.B. Bezahlung nach Dauer oder Distanz) von Geschäftsmodellen für das Carsharing auf und klassifiziert diese in Dimensionen (z.B. Preisstruktur). Um die Komplexität der Entwicklung einer Taxonomie zu reduzieren und deren Entwicklung transparent zu gestalten, haben Nickerson et al. (2013) eine Methode zur strukturierten Entwicklung von Taxonomien vorgeschlagen. Die Methode wurde bereits in verschiedenen Kontexten validiert, z.B. für Taxonomien zu Cloud Computing, Crowdsourcing oder Evaluationsmethoden für IT-Artefakte. Nach Anwendung der von Nickerson et al. (2013) vorgeschlagenen Methode zur Entwicklung von Taxonomien (d.h. nach der Bauphase der Designwissenschaft) muss die resultierende Taxonomie auf ihre Nützlichkeit hin bewertet werden. Jedoch ist es schwierig, Kriterien für die Nützlichkeit von Taxonomien zu bestimmen und die Nützlichkeit einer entwickelten Taxonomie zu bewerten. Nickerson et al. (2013) schlagen zwar allgemeine Kriterien vor, jedoch keine Methoden mit denen diese überprüft werden könnten. |
Literatur: |
Nickerson, R. C., Varshney, U., & Muntermann, J. (2013). A method for taxonomy development and its application in information systems. European Journal of Information Systems, 22(3), 336-359. Nickerson R.C., Remane G., Hanelt A., Tesch J.F., Kolbe L.M. (2017) Design Options for Carsharing Business Models. In: Proff H., Fojcik T. (eds) Innovative Produkte und Dienstleistungen in der Mobilität. Springer Gabler, Wiesbaden Webster, Jane; Watson, Richard T. (2002): Analyzing the Past to Prepare for the Future: Writing a Literature Review. In: MIS Quarterly 26 (2), S. xiii–xxiii.
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Vorkenntnisse: | Gute Englischkenntnisse |
Thema 4: | TG01: Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes der Crowd zur Ideenbewertung – ein klassifizierender Literaturüberblick |
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Betreuer: | Thomas Görzen |
Inhalt: | Im Kontext des Crowdsourcings werden Online-Crowds vermehrt nicht nur für die Generierung neuer Ideen sondern auch für die Bewertung dieser Ideen eingesetzt, da oftmals interne Ressourcen wie z.B. Experten die große Zahl an Ideen nur mit ungerechtfertigtem Aufwand evaluieren können. Eine zentrale Herausforderung beim Einsatz der Crowd zur Ideenbewertung ist dabei aus der großen Anzahl an Ideen die besten/vielversprechendsten Ideen zu identifizieren. Ziel der Bachelorarbeit ist ein klassifizierender Literaturüberblick über wissenschaftliche Beiträge zu diesem Thema. Im ersten Schritt sollen relevante Publikationen identifiziert werden, die dann in einem zweiten Schritt analysiert werden. Im letzten Schritt sollen die Ergebnisse zusammengefasst und Gemeinsamkeiten oder auch Inkonsistenzen der Beiträge herausgestellt und Grenzen und Möglichkeiten des Einsatzes einer Crowd zur Ideenbewertung dargestellt werden.
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Literatur: | Hoornaert, S. et al. (2017). Identifying New Product Ideas: Waiting for the Wisdom of the Crowd or Screening Ideas in Real Time. Journal of Product Innovation Management (34:4), 468-486. Magnusson, P. et al. (2014). Exploring Users' Appropriateness as a Proxy for Experts When Screening New Product/Service Ideas. Journal of Product Innovation Management (33:1), 4-18. |
Vorkenntnisse: | Gute Englischkenntnisse |
Thema 5: | TG02: Gap Theory of Curiosity – Darstellung des aktuellen Forschungsstands und Untersuchung des Einflusses von Neugierde auf Job Performance auf einer Crowdsourcing-Plattform |
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Betreuer: | Thomas Görzen |
Inhalt: | Neugierde stellt einen wichtigen Einflussfaktor für menschliches Verhalten in verschiedenen Alltagssituationen dar. Nach der „Gap Theory of Curiosity“ (Loewenstein, 1994) entsteht für Menschen ein gewisser „Schmerz“, wenn Sie etwas über einen bestimmten Sachverhalten wissen möchten, dieses Wissen aber aktuell nicht zur Verfügung steht. Daher versuchen Menschen diese Lücke (Gap) zu füllen um den damit verbundenen „Schmerz“ zu beseitigen. (Loewenstein, 1994). Diese Theorie wird bereits auf verschiedenen Online-Kontexten durch das sog. „Clickbaiting“ angewendet . |
Literatur: | Lowenstein, G. (1994) The Psychology of Curiosity: A Review and Reinterpretation. Psychological Bulletin (116:1), 75-98. Heath, C. and Heath, D. (2010) Made to Stick. Why Some Ideas Survive and Others Die. Random House, New York. 80-93. |
Vorkenntnisse: | Gute Englischkenntnisse Programmierkenntnisse (XML, JavaScript) |
Thema 6: | DG01: Höhere Verkaufszahlen durch gute Online-Bewertungen – Ein Literaturüberblick |
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Betreuer: | Dominik Gutt |
Inhalt: | In der heutigen Geschäftswelt sind Online-Bewertungen von Produkten und Dienstleistungen ein wichtiges Instrument zum Abbau von Informationsasymmetrie zwischen Käufern und Anbietern. Während die Auswirkung von Online-Bewertungen auf Erfolgsvariablen wie Verkaufszahlen und Gewinn bereits eingehend untersucht wurde, ist nur spärlich dokumentiert für welche verschiedenen Produkte und Services dieser Zusammenhang untersucht wurde. Ist es beispielsweise nur so, dass die positiven Auswirkungen von Online-Bewertungen lediglich für Bücher, Filme und Restaurants gefunden wurden? Das Ziel der Bachelorarbeit ist es, einen Überblick über die Ergebnisse empirischer Forschung zu geben, um diese Frage zu beantworten. Im ersten Teil der Arbeit sollen grundlegende Theorieansätze präsentiert werden wie beispielsweise Theorien zu „Informationsasymmetrie“ und Produkteigenschaften wie „Such- und Erfahrungseigenschaften“. Im zweiten Teil soll anschließend die relevante Literatur zu diesem Thema systematisch gesucht und dargestellt werden, um aufzuzeigen für welche Produkte und Services ein positiver Effekt von Online-Bewertungen gefunden wurde. Darüber hinaus sollen diese Produkte und Services anhand geeigneter Dimensionen (beispielsweise anhand der Produkteigenschaften) kategorisiert werden.
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Literatur: |
Chevalier, J. A., & Mayzlin, D. (2006). The effect of word of mouth on sales: Online book reviews. Journal of marketing research, 43(3), 345-354. Babić Rosario, A., Sotgiu, F., De Valck, K., & Bijmolt, T. H. (2016). The effect of electronic word of mouth on sales: A meta-analytic review of platform, product, and metric factors. Journal of Marketing Research, 53(3), 297-318. |
Vorkenntnisse: | Gute Englischkenntnisse |
Thema 7: |
DG02: Sharing is Caring – Ein Literaturüberblick über die Sharing Economy |
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Betreuer: | Dominik Gutt |
Inhalt: | Firmen wie Airbnb und Uber haben sich von vielversprechenden Start-ups zu global erfolgreichen Firmen entwickelt, welche die Idee „Teilen statt Besitzen“ in das Zentrum ihrer Erfolgsstrategie gerückt haben. Daraufhin hat sich eine schnell wachsende Zahl an Forschungsarbeiten mit dem Phänomen Sharing Economy beschäftigt. Das Ziel der Bachelorarbeit ist es, einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung zum Thema „Sharing Economy“ zu geben. Im ersten Teil der Arbeit sollen wichtige Grundbegriffe zu diesem Thema definiert und erklärt werden. Hier soll der Fokus speziell auf verschiedene Definitionsansätze zum Begriff „Sharing Economy“, auf eine Erörterung von Plattformmärkten, und auf Vertrauensbildende Maßnahmen wie Online Bewertungen gelegt werden. Im zweiten Teil soll anschließend die relevante Literatur zu diesem Thema systematisch dargestellt werden und sinnvoll kategorisiert werden. Mögliche Kategorien könnten (1) Einflussfaktoren bei der Entscheidung der Sharing Economy beizutreten oder (2) Auswirkungen der Sharing Economy auf Wirtschaft und Gesellschaft sein. |
Literatur: |
Zervas, G., Proserpio, D., & Byers, J. W. (2017). The rise of the sharing economy: Estimating the impact of Airbnb on the hotel industry. Journal of Marketing Research, 54(5), 687-705. Greenwood, B. N. & Wattal, S. (2017). Show me the way to go home: An empirical investigation of ride-sharing and alcohol related motor vehicle fatalities. MIS Quarterly 41(1), 163-187. Neumann, J., & Gutt, D. (2017). A Homeowner’s Guide to Airbnb: Theory And Empirical Evidence For Optimal Pricing Conditional On Online Ratings. Proceedings of the Twenty-Fourth European Conference on Information Systems (ECIS), Guimaraes, Portugal |
Vorkenntnisse: | Gute Englischkenntnisse |
Thema 8: | JN01: Der Umgang mit mobilen Konsumenten – Ein Literaturüberblick zum Einfluss mobiler Geräte auf digitale Märkte |
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Betreuer: | Jürgen Neumann |
Inhalt: | Mobile Geräte wie Smartphones und Tablets sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Der zunehmende Einsatz solcher Geräte durch Konsumenten beeinflusst Angebot und Nachfrage auf digitalen Märkten. So nutzen Konsumenten zunehmend mobile Geräte zur Informationssuche aber auch zum Kauf von Produkten. Unternehmen können sich die Verwendung dieser Geräte zu Nutze machen und bspw. Konsumenten standortabhängig Rabatte anbieten.
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Literatur: |
Bart, Y., Stephen, A. T., & Sarvary, M. (2014). Which products are best suited to mobile advertising? A field study of mobile display advertising effects on consumer attitudes and intentions. Journal of Marketing Research, 51(3), 270-285. Chen, Y., Li, X., & Sun, M. (2017). Competitive mobile geo targeting. Marketing Science, 36(5), 666-682. Xu, K., Chan, J., Ghose, A., & Han, S. P. (2016). Battle of the channels: The impact of tablets on digital commerce. Management Science, 63(5), 1469-1492. |
Vorkenntnisse: | Gute Englischkenntnisse |
Thema 9: | JN02: Zu Hause ist es am schönsten? – Eine deskriptive Analyse des Online-Bewertungsverhaltens von Einheimischen und Reisenden |
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Betreuer: | Jürgen Neumann |
Inhalt: | Online-Bewertungen sind ein fester Bestandteil digitaler Märkte und werden häufig von Konsumenten zur Entscheidungsfindung herangezogen. Dabei existieren nicht nur Online-Bewertungen für Produkte wie Bücher auf Plattformen wie Amazon, sondern auch Bewertungen von Dienstleistungen wie Restaurants auf Plattformen wie Yelp und TripAdvisor. Das Ziel der Bachelorarbeit ist die deskriptive Analyse eines bereitgestellten Datensatzes der Bewertungsplattform Yelp (https://www.yelp.com/). Bei dieser Analyse sollen Unterschiede im Bewertungsverhalten zwischen Einheimischen und Reisenden herausgearbeitet werden. Der Datensatz enthält in anonymisierter Form die Wohnorte der Plattformnutzer und kann so zur Bestimmung des Status (Einheimischer o. Reisender) genutzt werden. Mögliche Fragestellungen sind hierbei: Bewerten Reisende andere Arten von Geschäften? Werden Bewertungen von Einheimischen als hilfreicher wahrgenommen? In einem ersten Schritt soll relevante Literatur identifiziert werden, welche mögliche Unterschiede zwischen Einheimischen und Reisenden thematisiert. In einem zweiten Schritt soll dann der bereitgestellte Datensatz mit deskriptiven Methoden analysiert werden. Die Ergebnisse der Analyse sollen angemessen aufbereitet und diskutiert werden.
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Literatur: | Huang, N., Burtch, G., Hong, Y., & Polman, E. (2016). Effects of multiple psychological distances on construal and consumer evaluation: A field study of online reviews. Journal of Consumer Psychology, 26(4), 474-482. López, C., & Farzan, R. (2015). Exploring the mechanisms behind the assessment of usefulness of restaurant reviews. In Proceedings of the 7th International Conference on Communities and Technologies, 19-27. ACM. Neumann, J., Gutt, D., Kundisch, D. 2017. The Traveling Reviewer Problem – Exploring the Relationship between Offline Locations and Online Rating Behavior, in: Proceedings of the Thirty Eighth International Conference on Information Systems (ICIS), Seoul, South Korea. |
Vorkenntnisse: | Gute Englischkenntnisse, gute Statistikkenntnisse, grundlegende Kenntnisse in R oder STATA von Vorteil |