Universität entwickelt Internetplattform für Austauschstudenten
Paderborn (WV). An der Universität Paderborn wird zurzeit eine Internetseite entwickelt, auf der sich Studierende aus aller Welt über Studien- und Praktikumsmöglichkeiten an europäischen Universitäten austauschen können. In drei Jahren soll das 570 000 Euro teure Projekt abgeschlossen sein.
Koordinator ist Michael Steinmann. Der 27-Jährige erinnert sich gerne an sein Auslandssemester. Vor anderthalb Jahren war er an der Thomas-Bata-Universität in Zlin, Ost-Tschechien. "Eines Abends saß ich mit einem Freund am Küchentisch. Wir haben uns gefragt, warum es eigentlich keine solche Informationsplattform gibt", erzählt er. Seitdem ist der Medienwissenschaftler beseelt von diesem Gedanken, hat seine Abschlussarbeit darüber geschrieben und in Prof. Dr. Leena Suhl eine Förderin gefunden.
Die Idee trägt den Namen "Wishes - Web-based Information Service for Higher Education Students". Nicht nur die Universitäten sollen sich auf dieser Internetseite präsentieren, auch eine Praktikumsbörse soll entstehen. Besonders wichtig findet Steinmann aber, dass sich Studenten in Foren miteinander austauschen können. »Wenn ich heute auf eine Uni-Homepage gehe, lese ich zwar eine tolle Selbstdarstellung, finde dennoch keine Erfahrungsberichte von Austauschstudierenden", berichtet der Wissenschaftliche Mitarbeiter am "DS&OR-Lab". Etwa 250 Studenten aus Paderborn verbringen ein Semester im Ausland, im Gegenzug kommen 300 Austauschstudierende aus fremden Ländern in die Domstadt.
Partnerhochschulen und Unternehmen aus Belgien, Spanien, Tschechien, Russland, Türkei. Österreich und Zypern beteiligen sich an Michael Steinmanns "Wisches-Projekt". "Wir haben uns jetzt zum ersten Mal zum Kennenlernen in Paderborn getroffen", erzählt Michael Steinmann von einem 20-köpfigen Konsortium.
Seit vergangenem Jahr arbeitet Steinmann intensiv au dem Projekt, hat Ideen gesammelt und eine Finanzierung aufgebaut. Insgesamt kostet die Umsetzung der Idee 570000 Euro. 350000 Euro gibt es als Zuschuss von der Europäischen Union, den Rest tragen die beteiligten Partner.
Um das Projekt von Anfang an auf die Bedürfnisse der Studenten zuzuschneiden, soll zunächst genau analysiert werden, was die Studenten wollen. Das geschieht dezentral in den Ländern der jeweiligen Partner. Anschließend wird die Internet-Plattform eingerichtet. von Marius Thöne
Dateien: <link file:54581>wb_2008_12_11.pdf
Quelle: Westfälisches Volksblatt