Der NRW-Landtagsabgeordnete Joachim Schultz-Tornau (FDP) besuchte den Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Uni Paderborn. Im Mittelpunkt des Gespräches mit Prof. Dr. P. Sloane, Dekan des Fachbereichs, den Prodekanen Prof. Dr. L. Suhl und Prof. Dr. T. Gries sowie Marcus Schaaf von der Extrem-liberalen Hochschulgruppe stand die mittelfristige Entwicklung der NRW-Hochschullandschaft mit Schwerpunkt der Umstellung der Abschlüsse auf den internationalen Bachelor/Master-Standard.
Der Bereich Wirtschaftswissenschaften in Paderborn war dabei einer der Vorreiter, hier läuft schon seit einigen Jahren ein Programm mit dem Studienabschluss "Bachelor beziehungsweise Master in Economics". Prof. Gries als Organisator dieses Programms und selbst Besitzer eines amerikanischen Masterabschlusses zeigte sich insgesamt zufrieden mit dem Programm, man habe aus den stark begrenzten personellen Möglichkeiten das Beste gemacht.
Zum Wintersemester 2005 beginnt ein neues, den gesamten Fachbereich umfassendes Bachelor/Master-Programm. Prof. Suhl als zuständige Prodekanin berichtete, dass man weitestgehend im Zeitplan liege und diesen Termin wohl einhalten werde. Sie wies jedoch auf bestehende gesetzliche Regelungen zum Beispiel zur Prüfungsanmeldung hin, die mit den Abläufen in diesen neuen Studiengängen nicht vereinbar seien.
Prof. Sloane als Wirtschaftspädagoge und Schultz-Tornau, als Vorsitzender des Wissenschaftsausschusses des Landtags wohl einer der ranghöchsten NRW-Bildungspolitiker, zeigten sich angetan von Engagement und der Reformfreudigkeit der Paderborner Universität, die "nicht in allen Hochschulen des Landes selbstverständlich ist". Zum Abschluss des Gesprächs kritisierte Schultz-Tornau auf Nachfrage von Dekan Sloane das NRW-Hochschulkonzept 2010 der Landesregierung, "Einsparungen als Bildungsinvestitionen zu verkaufen" könne wohl kaum ein zukunftsfähiges Konzept für die Hochschulen sein.
Ingesamt zogen alle Beteiligten ein positives Fazit. Sowohl die Professoren als auch Marcus Schaaf waren angetan vom offensichtlichen Interesse von Schultz-Tornau an der Hochschulrealität und einem offenen Gedankenaustausch.
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Quelle: Westfalen-Blatt