Ausgewählte Projekte des Departments Wirtschaftsinformatik

Hier finden Sie eine Auswahl der zur Zeit laufenden Projekte der Lehrstühle des Departments. Weitereführende Informationen finden Sie auf den Webseiten der Professoren.

Projekte

Die Zielsetzung des SFB 901 On-The-Fly Computing liegt in der Entwicklung von Techniken und Verfahren zur automatischen on-the-fly (OTF) Konfiguration und Ausführung von individuellen IT-Dienstleistungen aus Services, die auf weltweit verfügbaren Märkten gehandelt werden. Methodisch sollen dazu neben Konfiguration durch spezielle OTF Dienstleister und Ausführung durch so genannte OTF Compute Center, Methoden zur Qualitätssicherung und zum Schutz der am Markt partizipierenden Kunden und Provider, zur zielgerichteten Weiterentwicklung von Märkten und zur Unterstützung der Interaktion der Teilnehmer in sich dynamisch verändernden Märkten entwickelt werden.

Teilprojekt A4: Empirische Analysen in Märkten für OTF Dienstleistungen

Ziel dieses Teilprojekts ist die Identifikation von geeigneten Instrumenten zum Abbau von Informationsasymmetrien auf OTF Märkten. Dazu führen wir empirische Analysen auf OTF-ähnlichen Märkten durch. In der aktuellen Förderphase steht eine ganzheitliche Betrachtung von Online-Bewertungen auf OTF(-ähnlichen) Märkten im Fokus. Durch die Analyse des Such- und Kaufverhaltens von Konsumenten sowie der Treiber von Online-Bewertungen soll ein tieferes Verständnis über die Wirkungsweise und die Generierung von Online-Bewertungen in OTF-ähnlichen Märkten gewonnen werden. Beide Aspekte werden dann als präskriptives Wissen für die Entwicklung des Designs von Online-Bewertungssystemen genutzt. Anschließend sollen die Auswirkungen einzelner Designentscheidungen in OTF Online-Bewertungssystemen gezielt analysiert werden. Für unsere Analysen greifen wir auf eine Kombination aus ökonometrischen Analysen und Laborexperimenten zurück.

Projektlaufzeit: 01.07.2019 - 30.06.2023

Teilprojekt C5: Architekturmanagement von On-The-Fly Computing Märkten

Das in der Förderphase 2015 bis 2019 entwickelte OTF Architekturframework beschreibt im Sinne eines umfassenden BizDevOps-Ansatzes alle strukturellen Aspekte eines OTF Marktes. Dies umfasst sowohl Geschäftsmodelle, IT-/Softwarekomponenten als auch die für eine Ausführung eines OTF Marktes benötigten Ressourcen. Es ist das Ziel in der aktuellen Förderphase die Eigendynamik eines OTF Marktes zu untersuchen. Hierbei wird auf die Abhängigkeiten der Geschäftsmodelle aller Marktteilnehmer, auf Akzeptanz- und Erfolgsfaktoren von OTF Märkten sowie auf das Zusammenspiel der IT-Komponenten eines OTF Marktes fokussiert. Basierend auf empirischen und konzeptionellen Techniken der Geschäftsmodellentwicklung und Innovationsforschung, Architekturkonzepten von adaptiven Systemen sowie Ansätzen der Metamodellierung werden holistische Lösungen entwickelt, die den wirtschaftlichen Erfolg eines OTF Marktes unterstützen.

Projektlaufzeit: 01.07.2019 - 30.06.2023

Transferprojekt T4: Online-Bewertungen auf B2B-Plattformen für Softwareprodukte

Im Transferprojekt werden die zugrundeliegenden Motive für das Verfassen von Online-Bewertungen im B2B-Kontext identifiziert. Anders als in B2C-Märkten, sind diese Motive in B2B-Märkten bislang weitgehend unerforscht. Im Projekt arbeiten wir mit CELONIS, einem weltweit agierenden Business Software as a Service Unternehmen, zusammen. Mit dem Transferprojekt wird die Grundlage dafür geschaffen, dass B2B-Online-Bewertungen von Unternehmen zukünftig gezielter akquiriert und genutzt werden können.

Projektlaufzeit: 01.12.2022 - 30.11.2024

Ansprechpartner: Prof. Dr. Kundisch

Bei der Bewältigung von zivilen Notfall-, Krisen- und Katastrophensituationen, wie z.B. überfluteten Regionen, besteht zum einen akuter Handlungsbedarf. Zum anderen stehen dazu sowohl institutionelle Ressourcen von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben als auch ungebundene Spontanhelfende ("Freiwillige") zur Verfügung. Bei der Einsatzplanung besteht die zentrale Herausforderung darin, die verfügbaren Ressourcen möglichst effektiv einzusetzen und dabei eine effektive Einbindung der Spontanhelfenden vorzuschlagen bzw. (teil- oder voll)automatisiert vorzunehmen. Die Koordination von Spontanhelfenden ist ein wichtiger Baustein zur Erhöhung der Resilienz unserer Gesellschaft. 

Der Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insb. Operations Research, erforscht im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (Förderkennzeichen: 13N16550) geförderten Forschungsprojektes „Koordination von Spontanhelfenden im Krisen- und Katastrophenfall (KatHelfer-PRO)“, welche mathematischen Modelle und Lösungsalgorithmen für die Koordination von Spontanhelfenden geeignet sind und wie sich diese in ein praxistaugliches IT-System integrieren lassen. Das Verbundprojekt „KatHelfer-PRO“ gehört zum Themenfeld „Innovationen im Einsatz – Praxisleuchttürme der zivilen Sicherheit“ im Rahmen des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit 2018 bis 2023“ der Bundesregierung.

Im Rahmen der Forschung zur zivilen Sicherheit untersuchen und gestalten wir den Einsatz von mathematischen Entscheidungsverfahren (Operations Research) und ihre Einbettung in IT-basierte Informationssysteme des Katastrophenmanagements. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der humanitären Logistik.

Projektpartner:

  • T-Systems International GmbH (Verbundkoordinator)
  • Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
  • Malteser Hilfsdienst e. V.
  • DRK Kreisverband Berlin Schöneberg-Wilmersdorf e. V.
  • Universität Stuttgart - Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement
  • Fraunhofer FOKUS

Projektlaufzeit: 01.01.2023-31.12.2024

Ansprechpartner: Prof. Dr. Guido Schryen (www.misor.org)

Fake News und Desinformationen sind ein immer größer werdendes Problem, besonders die Sozialen Medien sind in hohem Maße von dem Phänomen betroffen. Fake News und Verschwörungstheorien erschweren die Meinungsbildung und können den Zusammenhalt unserer Gesellschaft schaden und soziale Unruhen auslösen. Sicherheitsbehörden, wie die Polizei oder die Feuerwehr genießen großes Ver-trauen der Gesellschaft, wissen jedoch oftmals nicht, wie sie diesen Desinformationen gezielt entgegenwirken sollen. Hier setzt das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt an. Die Ergebnisse des Projekts sollen Sicherheitsbehörden dabei helfen, gezielt gegen Desinformationskampagnen vorzugehen.

Im gemeinsamen Forschungsprojekt „Prevent“ untersuchen Wissenschaftler:innen, warum dieses Phänomen entsteht, welche Personen(gruppen) dahinter-stecken und wie man diese Desinformationen erkennen und unterscheiden kann. Ziel dabei ist es, individuelle, koordinierte und automatisierte Präventionsmaßnahmen zu entwickeln, die dann vom Team zusätzlich hinsichtlich der Akzeptanz aufseiten der Sicherheitsbehörden und ethisch-rechtlichen Kriterien ausgewertet werden sollen. Neben der Universität Paderborn sind auch die Universität Duisburg-Essen, die Universität zu Köln, die Eberhard-Karls-Universität Tübingen und die Virtimo AG an dem Projekt beteiligt.

Projektlaufzeit: 01.01.2021 – 31.12.2024

Ansprechpartner: Jun.-Prof. Dr. Milad Mirbabaie

Mit der fortschreitenden Digitalisierung und einem wachsenden Streben nach Nachhaltigkeit prägen gegenwärtig zwei Mega-Trends den globalen Diskurs in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Diese Trends spiegeln sich auch in den Leitbildern und Zielen der Hochschulen und der Hochschulbildung wider.

Die Juniorprofessur für Wirtschaftsinformatik, insb. Digital Society, entwickelt und erstellt im Rahmen des vom Landesportal ORCA.NRW geförderten Forschungsprojektes „INNO4S“ digitales Lehr-/Lernangebot zur Förderung der Digitalisierungsoffensive. Das Projekt adressiert den steigenden Bedarf nach Lehrmaterialien an der Schnittstelle zwischen diesen Mega-Trends. Ziel ist es, die Themenfelder Nachhaltigkeit, Digitalisierung & Innovation in wirtschaftlichen Studiengängen zu verankern, um so das globale Streben nach Nachhaltigkeit durch digitale Innovationen unterstützen zu können.

Auf der Inhaltsebene werden in Anlehnung an die 17. Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen (UN) Fallbeispiele ausgearbeitet, anhand derer die Innovationskraft digitaler Technologien zur Bewältigung der großen Herausforderungen unserer Zeit – bspw. Armut, Klimawandel und Geschlechtergerechtigkeit – aufgezeigt werden. Begleitend werden verhaltens- und wirtschaftswissenschaftliche Theorien eingeführt und vertieft, die den Studierenden ein Verständnis für die den Fallbeispielen zugrundeliegenden Dynamiken vermitteln. Auf der Ausführungsebene werden Lehrende in die Lage versetzt, die Inhalte an verschiedene Zielgruppen (Bachelor/Master) und Formate (Kleingruppen/Großveranstaltungen) anzupassen. Dies wird erreicht, indem Inhalte in verschiedenen Formaten (bspw. als Foliensatz, in Form von Video-Clips oder als Materialien für die selbstständige Ausarbeitung) und zusammen mit zielgruppen- und formatgerechten Lehrplänen und Prüfungsentwürfen, die sich an den Leitprinzipien für Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) orientieren, zur Verfügung gestellt werden.

Die Projektpartner sind die Professur für Digitale Innovation und der öffentliche Sektor von Prof. Dr. Tobias Brandt von der Westfälischen Wilhelms Universität Münster und die Professur für Innovationsmanagement und Entrepreneurship von Prof. Dr. Mona Mensmann von der Universität zu Köln.

Projektlaufzeit: 01.08.2022 – 31.12.2024

Ansprechpartner: Jun.-Prof. Dr. Milad Mirbabaie

Australien hat ein sehr wechselhaftes Klima, aber der Klimawandel hat in den letzten Jahrzehnten zu einer Verschärfung von Extremwetterereignissen geführt. Buschbrände, Überschwemmungen und Hitzewellen sind in einem noch nie da gewesenen Ausmaß aufgetreten. Bei solchen Naturkatastrophen braucht die Öffentlichkeit verlässliche Informationen über die Situation und Handlungsempfehlungen, um sich selbst zu schützen. Die Verbreitung solcher Informationen erfolgt nicht nur über traditionelle Kanäle, sondern auch über soziale Medien, deren Notwendigkeit und Wirksamkeit durch verschiedene Studien bestätigt wurde. Auch Deutschland bekommt zunehmend die Folgen des Klimawandels zu spüren, wie z. B. die Hochwasserkatastrophe vom Juli 2021, steigende Temperaturen und eine Verschiebung des zeitlichen Ablaufs von saisonalen Ereignissen. Angesichts der Aussicht auf häufigere und schwerwiegendere Naturkatastrophen befasst sich dieses Projekt mit der Notwendigkeit einer effizienten und gezielten Informationsverbreitung in Situationen, die eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen.

Dabei stützt sich das Projekt auf die Erfahrungen und das Fachwissen von Wissenschaftler:innen der Charles Darwin University und der Universität Paderborn. Die zu entwickelnde Strategie wird die Fähigkeit von Behörden und Organisationen mit Verantwortung für das Notfallmanagement wie Polizei, Feuerwehr und Regierungsbehörden verbessern, plötzliche klimabedingte Ereignisse effektiv zu bewältigen.

Projektlaufzeit: 01.01.2023 – 31.12.2024

Ansprechpartner: Jun.-Prof. Dr. Milad Mirbabaie

Die aktuelle Klima- und Energiepolitik bewirkt einen rasanten Wandel des Energieversorgungssystems in Deutschland. Das Energieverteilnetz bindet stärker regenerative Energien ein, deckt die Versorgung der Elektromobilität ab und muss intelligent gestaltet sein. Es bedarf somit einer Prognose von Ausfällen in kritischen Komponenten, damit das resiliente Verteilnetz die Versorgungssicherheit und -qualität sicherstellen kann.

Das Forschungsprojekt „AProSys - KI-gestützte Assistenz-und Prognosesysteme für den nachhaltigen Einsatz in der intelligenten Verteilnetztechnik“ verfolgt das Ziel, die sensorbasierte Zustandsüberwachung des Verteilnetzes nachhaltig in ein kognitives Assistenzsystem mit dem Schwerpunkt der Prognostik basierend auf Künstlicher Intelligenz zur Anwendung innerhalb des Verteilnetzes zu transformieren, um die Energie- und Mobilitätswende in Deutschland erfolgreich zu gestalten.  

An der Universität Paderborn kooperieren über den Software Innovation Campus Paderborn (SICP) der Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insb. Betriebliche Informationssysteme unter der Leitung von Prof. Dr. Daniel Beverungen sowie der Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insb. Data Science von Prof. Dr. Oliver Müller im Projekt AProSys.

Neben den beiden Lehrstühlen der Universität Paderborn sind als Forschungspartner das Forschungsinstitut für Rationalisierung e.V. (FIR) der RWTH Aachen, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit dem Institut für Elektroenergiesysteme und Hochspannungstechnik (IEH) unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Thomas Leibfried sowie dem Institut für Technische Mechanik, Institutsteil Dynamik/Mechatronik unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. habil. Alexander Fidlin beteiligt. Die Projektleitung und Koordination werden von dem ABB AG Forschungszentrum Deutschland übernommen. Als Wirtschaftspartner sind Heimann Sensor GmbH aus Dresden sowie die Westfalen Weser Netz GmbH aus Paderborn an dem Projekt beteiligt.

Projektlaufzeit: 01.01.2023 – 31.12.2025

Ansprechpartner: Prof. Dr. Daniel Beverungen, Prof. Dr. Oliver Müller

Prozesse bilden den organisatorischen Kern von Unternehmen und Organisationen und helfen, diese zu strukturieren. Um diese Abläufe datengetrieben zu analysieren, kann Process Mining angewandt werden. In Wirtschaftsbereichen, wie dem Online-Handel, ist dieser Ansatz bereits etabliert. Allerdings besteht in industriellen Prozessen, wie der Produktentstehung oder individuellen Auftragsabwicklung von Maschinen, bisher in der Praxis sowie Wissenschaft eine Lücke. Gründe hierfür waren unter anderem, dass selten ausreichende Datenmengen zu den Prozessen zur Verfügung standen, welche oft unstrukturierter und flexibler sind, als bspw. ein Bestellvorgang bei einem Versandhändler von Standardgütern. Somit werden in diesem Fall andere Herausforderungen an die Analysen gestellt.

Das Projekt "BPM-I4.0" zielt nun auf eine ganzheitliche Entwicklung, Implementierung und Evaluation von Process Mining Verfahren für die genannten industriellen Prozesse ab. Dies umfasst sowohl die Analyse von vergangenen und laufenden Prozessinstanzen als auch die Prädiktion zukünftiger Prozessschritte sowie der Bereitstellung gezielter Handlungsempfehlungen durch Präskription. Dafür werden innovative Vorgehensweisen, Konzepte, Algorithmen und digitale Werkzeuge entwickelt und prototypisch im Produktentstehungsprozess der Weidmüller GmbH & Co KG aus Detmold und dem Auftragsabwicklungsprozess der GEA Westfalia Separator Group GmbH aus Oelde angewandt und evaluiert. Ebenso ist CONTACT Software als Entwicklungspartner eingebunden, welche ihre Expertise im Bereich Process Mining und Product Lifecycle Management einfließen lassen. Weiterhin wird die Universität Paderborn durch das SI-Lab des Software Innovation Campus Paderborn mit den Lehrstühlen von Prof. Daniel Beverungen und Prof. Oliver Müller vertreten, wobei auch Forscher des Fraunhofer IEM eingebunden sind.

Die Ergebnisse des Projekts sollen die Unternehmen ermächtigen, ihre Kernprozesse durch die Analyse der Prozessdaten zu verbessern und die Ausführung proaktiv zu steuern, um mittel- und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Darüber hinaus werden ebenso wichtige, wissenschaftliche Ergebnisse im noch jungen Feld des präskriptiven Process Minings erarbeitet. Zusätzlich bietet auch die aktive Anwendung im Unternehmensumfeld die Möglichkeit, relevante Beiträge zu erarbeiten.

 

Projektpartner:

  • GEA Westfalia Separator Group GmbH, Oelde
  • CONTACT Software GmbH, Paderborn
  • Weidmüller GmbH & Co KG, Detmold
  • Fraunhofer IEM

Projektlaufzeit: 01.04.2021 ­– 30.06.2023

Ansprechpartner: Prof. Dr. Daniel Beverungen und Prof. Dr. Oliver Müller

Gefördert durch: Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW

Wandlungsfähigkeit ist die Eigenschaft eines Unternehmens, Veränderungen, die ein ursprünglich planbares oder vorhersehbares Ausmaß überschreiten, rechtzeitig wahrzunehmen und technisch wie auch organisatorisch zu beherrschen. Zum Auf- und Ausbau von Wandlungsfähigkeit ist die explizite Verankerung der Wandlungsfähigkeit in der Unternehmensstrategie notwendig. Im Fokus der Förderrichtlinie „Industrie 4.0 – Wandlungsfähigkeit von Unternehmen in der Wertschöpfung von morgen (InWandel)“ steht das nachhaltige Zusammenspiel von Menschen, Unternehmensorganisation und Technik, um neue Wege für eine zukünftige Wertschöpfung zu erforschen. Es sollen Lösungsansätze für den erfolgreichen Umgang mit dynamischen Herausforderungen unter bestmöglicher Nutzung von Potenzialen und Werkzeugen der Industrie 4.0 erforscht und untersucht werden. Für die vernetzte Wertschöpfung werden unternehmenskulturelle, organisationsbezogene, ökonomische und ökologische Aspekte ganzheitlich berücksichtigt. Eine integrative Betrachtung der Bereiche Produktion, Dienstleistung und Arbeit ist Voraussetzung, um zu interdisziplinären, anwendungsorientierten neuen Lösungen zu gelangen.

Wandlungsfähige Wertschöpfungsprozesse entstehen durch Workarounds

In der Hightech-Industrie drücken sich Veränderungen häufig durch neue Kundenbedürfnisse sowie eine veränderte Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen aus. Produzenten müssen bestehende Wertschöpfungsprozesse daher schnell anpassen können, um ihren Kunden passgenaue Lösungen bereitzustellen. Sogenannte Workarounds, d. h. zielgerichtete Abweichungen zur Verbesserung von Prozessen, sind ein effizientes Mittel, um neue Kundenanforderungen schnell und erfolgreich zu bedienen. Jedoch werden Workarounds derzeit noch kaum in Prozessinnovationen übersetzt, weil Prozesse häufig fest definiert und dynamische Anpassungen nicht erwünscht sind. Workarounds entfalten daher noch zu selten ihr Innovationspotenzial jenseits einzelner Fachkräfte. Um die Wandlungsfähigkeit durch Workarounds zu steigern, fehlt es Unternehmen an Methoden und Werkzeugen, um diese gezielt zur Weiterentwicklung ihrer Prozesse einzusetzen und sich agil und nachhaltig verändern zu können.

An dieser Stelle setzt das Forschungsprojekt ChangeWorkAROUND an. Ziel ist die Entwicklung neuer Methoden und Werkzeuge, mit denen Industriegüterunternehmen Workarounds früh erkennen, bewerten und sie im Rahmen geordneter Veränderungsprozesse zu einem nachhaltigen Wandel nutzen können. Werden Workarounds zu einem frühen Stadium registriert, können sie im Unternehmen kommuniziert und zur Weiterentwicklung bestehender Informationssysteme, Geschäftsprozesse und Organisationsstrukturen eingesetzt werden. Die Wandlungsfähigkeit des Unternehmens wird verbessert, indem Änderungen des Marktumfelds dezentral erkannt und geordnet in erfolgreiche neue Strukturen überführt werden.

Entwickelt werden insbesondere datenbasierte Methoden zur Erkennung und Bewertung von Workarounds anhand digitaler Prozessdaten, Methoden zur strategischen Kontextualisierung und Bewertung agiler Prozessinnovationen sowie Methoden für das Veränderungs- und Kulturmanagement der Prozessorganisation. Drei Industrieunternehmen setzen diese Methoden im Rahmen eines genau auf sie abgestimmten Gesamtprozesses dazu ein, um Workarounds strukturiert zu erkennen, zu analysieren, zu bewerten und sie zu agilen Prozessinnovationen zu nutzen. Konkret wird so die Wandlungsfähigkeit von Smart Services in der Industrie 4.0, in der Gasflaschenlogistik sowie von wissensintensiven Kundenauftragsprozessen der Sicherheitstechnik im Projekt in den Fokus genommen und prototypisch verbessert.

Ein strukturierter Umgang mit Workarounds kann die Wandlungsfähigkeit der Wertschöpfung in vielen Unternehmen verbessern. Die entwickelten Methoden und Werkzeuge sind durch ihren modularen Aufbau in allen Industrien einsetzbar und ergänzen etablierte Methoden des Prozessmanagements um agile Prozessverbesserungen. Unternehmen können so dynamischer am Markt agieren und spezifische Kundenbedürfnisse passgenauer erfüllen als der Wettbewerb. Dies sichert Beschäftigung und befähigt Fachkräfte zu einer selbstbestimmten Mitgestaltung ihrer Arbeitswelt.

Projektpartner:

  • viadee Unternehmensberatung AG, Münster
  • UNITY AG, Paderborn
  • myconsult GmbH, Salzkotten
  • Miele & Cie KG, Gütersloh
  • REMBE GmbH Safety+Control, Brilon
  • Westfalen Gruppe, Münster

Projektlaufzeit: 01.01.2023 – 31.12.2025

Ansprechpartner: Dr. Frank Köhne, viadee IT Unternehmensberatung AG; Prof. Dr. Daniel Beverungen, Paderborn University

Gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung

Wie wird Künstliche Intelligenz die Arbeitswelt verändern? Wie können Unternehmen neue Technologien einsetzen, um ihre Beschäftigten zu entlasten und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern? Das Kompetenzzentrum KIAM widmet sich diesen Fragen. Das Projekt ist eines von nur zweien, die aus 47 Bewerbungen in der BMBF-Ausschreibung „Kompetenzzentren für Arbeitsforschung“ ausgewählt wurden. KIAM wird getragen durch die Universitäten Bielefeld und Paderborn, die TH OWL, die FH Bielefeld, die Fachhochschule der Wirtschaft, Fraunhofer IEM und Fraunhofer IOSB-INA sowie die Unternehmen Atos, Bette, Bosch Rexroth, Deutsche Angestellten-Akademie OWL, Dr. Oetker, Kannegiesser, itelligence, Lenze, Miele, WAGO und Weidmüller und die IG Metall.

Die Ergebnisse und Erfahrungen aus den Leuchtturmprojekten sollen für kleine und mittlere Unternehmen verfügbar gemacht werden. In Transferprojekten können Unternehmen in Kooperation mit einer Forschungseinrichtung neue KI-Technologien nutzen, um konkrete Herausforderungen in ihrem Betrieb zu lösen. Dabei unterstützen Transferpartner des Kompetenzzentrums wie beispielsweise owl maschinenbau und die OstWestfalenLippe GmbH.

Der Lehrstuhl Data Analytics um Prof. Dr. Oliver Müller arbeitet in einem dieser Leuchtturmprojekte zusammen mit dem SICP und dem Unternehmen WAGO an der Entwicklung eines KI-basierten Vertriebsassistenten. In diesem Rahmen werden unstrukturierte Textdaten genutzt, um für Positionen aus Anfragen automatisch passende WAGO-Produkte vorzuschlagen.
Diese NLP-basierte Lösung soll Vertriebsmitarbeiter bei WAGO in der Erstellung von Angeboten unterstützen.

Projektlaufzeit: 2020 ­– 2025

Ansprechpartner: Prof. Dr. Oliver Müller

Gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

BPM-I4.0

Process Mining zur Analyse und Präskription industrieller Kernprozesse 

SFB 901: On-The-Fly Computing …

Deutsche Forschungs-gemeinschaft

Sonderforschungs-bereich 901

PREVENT

Trainingsansatz zur Vermittlung von Maßnahmen zur Prävention digitaler Desinformationskampagnen

INNO4S

Digital Innovation for Sustainable Development

AProSys

KI-gestützte Assistenz-und Prognosesysteme für den nachhaltigen Einsatz in der intelligenten Verteilnetztechnik

Weiterführende Informationen …

Details zu diesen und weiteren Projekten finden Sie jeweils auf den Webseiten der Professuren.